ViVA(t)!

Ich darf auf ein nützliches Dokument (pdf) des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam machen: „Virtuelle Versammlungen und Abstimmungen“ (ViVA). Ich habe es durchgearbeitet. Fazit: Für Vereine, Firmen und Organisationen mit demokratischer Struktur (Wahlen, Abstimmungen) führt kein Weg daran vorbei, mit oder ohne Pandemie.

Das wird natürlich bei Vereinen alle diejenigen ärgern, die bisher in Hinterzimmern gemauschelt und intrigiert hatten und sich darauf verließen, dass Wahlen, die die Präsenz der Wähler voraussetzen, nur von einem Bruchteil der Mitglieder der betreffenden Organisation besucht werden. Vereinsmeierei ist eigentlich langweilig, wenn man nicht selbst mitmischt und das Kleingedruckte des Vereinsrechts – das sich nicht wesentlich vom Parteienrecht unterscheidet – kennt. Beim Deutschen Journalistenverband Berlin ist man schon froh, wenn ein Zehntel der Mitglieder erscheint. Dementsprechend „repräsentativ“ sind die Wahlergebnisse.

Zur Technik sollte man auch Aufbau von Virtual Private Networks (VPN) und Integration in Sicherheitsgateways studieren.

Bisher habe ich aber für Vereine, Firmen und kleinere Organisationen außer Polyas keine vernünftige Software gefunden. Polays ist kommerziell und nicht billig und vermutlich auch nicht quelloffen.

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Kommentare

2 Kommentare zu “ViVA(t)!”

  1. ... der Trittbrettschreiber am Oktober 3rd, 2020 6:58 am

    Vereine sind institutionalisierte Schlafzimmerfrustrationen unter dem alkoholisierten Deckmantel spießiger Machtgelüste, die am jeweils dümmer geglaubten Tischnachbarn unter Berufung auf Satzungen ausgelebt werden – mit mehr oder minderem Erfolg, von dem man dann zuhause vor dem Fernseher lautstark seiner Familie berichten kann, falls noch jemand zuhört. Deshalb ist die Idee mit der „Software“ garnicht so schlecht. Hardware, zur richtigen Zeit richtig und schlagkräftig eingesetzt, fände ich allerdings besser.

  2. bentux am Oktober 3rd, 2020 9:25 am

    Dann mal neu gieren. Erstmal über E-Voting:
    https://medium.com/digital-diplomacy/security-experts-say-online-voting-is-a-bad-idea-heres-why-1792c9a876b0

    https://en.wikipedia.org/wiki/Electronicvoting#citenote-81

    Ein Versuch mit open Source:
    http://www.elections.act.gov.au/elections/electronicvoting.html
    Ok, beim Wählen, über Computer, kommt mir nicht gleich das Mutterland der Digitalisierung in den Sinn. Australien aber auch nicht, es ist wirklich open source.

    Ach Australien: https://youtu.be/3WAFZJHnVLc Der Autohändler, wirklich ne show.

    Für einfache Systeme, ohne die Sicherheit:

    Zum eben schnell mal aufsetzen. Der geneigte User zahlt dort wohl mit seinen Daten?
    https://doodle.com/create

    Open source aus dem Osten, das könnte was für dich sein:
    https://dudle.inf.tu-dresden.de/

    Für die Unterhaltung. Ein paar Gedanken zum e-voting aus meinem Heimatland. Oder wie man es in den Sand setzt:
    https://youtu.be/SUwyZ300MDM

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