Racism rebranded oder: Beware the politics of identity

Kenan Malik gibt im Guardian der deutschen „Linken“ und dem grünen Milieu eine Klatsche: „Beware the politics of identity. They help legitimise the toxic far right“.

Er hat natürlich, wie es im Juristenjargon heisst,vollinhaltlich recht, aber niemand wird das hören wollen. Gender und „Diversity“ haben den Klassenstandpunkt ersetzt. Die gefühlte Linke hierzulande macht die Rechte stark und liefert denen die Argumente. Die Rechte muss den kleinbürgerlichen Lifestyle-Mist nur ein bisschen anders kostümieren.

If the right’s obsession with immigration has helped give new legitimacy to arguments of the far right, so has the left’s blindness to the consequences of the politics of identity. Many on the left now embrace the idea that one’s interests and values are defined primarily by one’s ethnic or cultural or gender identity.

The politics of identity is, however, at root the politics of the reactionary right. The original politics of identity was that of racial difference, the insistence that one’s racial identity determines one’s moral and social place in the world. Now, identitarians of the far right are seizing upon the opportunity provided by the left’s adoption of identity politics to legitimise their once-toxic brand.

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Kommentare

4 Kommentare zu “Racism rebranded oder: Beware the politics of identity”

  1. Godwin am Februar 24th, 2020 1:25 pm

    recht hat er.
    und trotzdem nutzt es nix:

    „Die Krise der Linken ist durch eine Reorientierung auf die Arbeiterklasse nicht zu bewältigen […]
    Eine vermeintliche akademische Elite gegen eine bildungsferne Arbeiter­klasse auszuspielen, ist jedoch Ausdruck eines fetischistischen Denkens, das die bodenständige Handarbeit gegen die unbeständige Kopfarbeit rehabilitieren will. Das herzzerreißend vorgebrachte Interesse an den miesen Arbeitsbedingungen »der Supermarktkassierer, der Putzkräfte und der Fernfahrer«, denen Simon eine eigene Kolumne in der Taz wünscht, weil er sonst nichts von ihnen wüsste, überspielt mit nur mäßigem Erfolg das schlechte Gewissen und die Selbstverachtung von Akademikern.“

  2. Serdar Günes am Februar 24th, 2020 8:50 pm

    So einfach ist es dann auch wieder nicht mit der Identitätspolitik:

    Wer spaltet hier? Debattenkultur „Identitätspolitik“ ist auch in linken Kreisen zum Schimpfwort geworden. Die Kritik geht völlig fehl

    Damit aus der „Klasse an sich“ (Marx) eine „Klasse für sich“ werden konnte, brauchte es eine identitätspolitische Offensive aus Flugschriften, Zeitungen, Liedern, gewerkschaftlichen Aktionen und Arbeiterbildungsheimen. Klassenkampf hieß nämlich – das zeigte der Historiker Edward Palmer Thompson 1963 in seiner Studie The Making of the English Working Class – nicht nur Kampf um höhere Löhne und politischen Einfluss, sondern ebenso um Anerkennung und Sichtbarkeit der eigenen Malocherkultur. Mehr noch: Diese Schaffung einer spezifisch proletarischen Identität, die von bürgerlicher Seite ja stets mit dem Vorwurf des Verrats „am Vaterland“ begleitet wurde, war geradezu die Voraussetzung, um überhaupt als politisches Subjekt auf die historische Bühne zu treten und entsprechende Rechte einzufordern.

  3. Serdar Günes am Februar 24th, 2020 9:08 pm

    Sorry falscher Link, das ist der richtige:

    https://www.freitag.de/autoren/nils-markwardt/wer-spaltet-hier

  4. Martin Däniken am Februar 26th, 2020 10:09 am

    Was war zuerst da? Huhn oder Ei?
    Realitäten oder Geselltschafshafttheorien(wollte ich eigentlich korrigieren,aber gefiel) und empfundene Realität,die Worte gefasst werden muss,damit sie (vermeintlich) begriffen werden kann…

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