Unter Bringschuldnern
Neue Zürcher Zeitung: „Der Psychologe und Islamismusexperte Ahmad Mansour sagt den Deutschen, was sie nicht gerne hören: dass sie bei der Integration fast alles falsch machen. Dafür zahlt er einen hohen Preis.“
Und dann sagt er einen Satz, der insbesondere in linksliberalen Kreisen eigentlich tabu ist: «Integration ist eine Bringschuld der Migranten.» Man müsse sie nicht schonen oder, noch schlimmer, patriarchale Strukturen als Teil ihrer kulturellen oder religiösen Identität rechtfertigen.
November 2, 2018 | abgelegt unter Politics
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20 Kommentare zu “Unter Bringschuldnern”
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….verstehe mal wer will…..die meisten sagen dies doch auch, wenigstens unter vier Augen…
disclaimer: ich bin nicht in linksliberalen kreisen
der satz «Integration ist eine Bringschuld der Migranten.» ist in jeder hinsicht so was von falsch, dass man gar nicht weiss, wie man dagegen anargumentieren sollte! was ihn jedoch interessant macht, ist die tatsache, dass er auf sehr viel unwidersprochene zustimmung trifft (ganz neu ist er ja nicht), und das von leuten, denen man gewisse intellektuelle fähigkeiten nicht von vornherein absprechen wollte. Doch gegen den schmutz des vorurteils hilft das nicht, dagegen hilft nur gedankliche und sprachliche sauberkeit.
kann man lernen.
Yep. Ich beurteile sie mit dem gleichen Wertmaßstab wie mich selbst. Alles andere ist Selbstaufgabe.. Keine Extrawurst!
Die Arroganz in diesem Lande ist nicht einfach nur unbeschreiblich, sondern offensichtlich unerkannt pathologisch: Da klopft jemand an die Tür, abgehetzt erschöpft und voller Hoffnung, wenigstens für eine Zeit der Verfolgung entkommen zu sein und findet sich in einem Irrenhaus wieder. Da sind zum einen Leute in Birkenstocksandalen und nach drei Tage altem Edelpatchouli und Biosauerkraut miefenden Designer-Hanf-Ghalabeias, die sich freuen, endlich Besuch zu bekommen, weil sie nun selbstsüchtig ihre gute, helfende Seite veröffentlichen können. „Kommen Sie rein … schön, dass Sie sich entschieden haben, sich zu bemühen eine echter Deutscher zu werden… das wird aber nicht einfach aber wir schaffen das, Sie umzumodeln, wenn Sie erstmal eine Weißwurst oder einen Hackepeter, Erbsensuppe mit Speck oder Saumagen mit Graupenfüllung gegessen haben, ist der erste, schwierigste Schrit getan. Und nun wohnen Sie erstmal hier im Zelt oder in der Plastikbaracke mit Geranien im Kunststofffenster.
Wir werden wöchentlich vorbeikommen und Ihnen alte Klammotten und ebenso alte Lebensweisheiten bringen“. Die andere Sorte von Leuten ohne Patchouligestank brüllen ihre in Jahrzehnten angesammelte Innenscheiße auf den Marktplatz in der berechtigten Hoffnung, endlich einmal ins Fernsehen zu kommen oder auf Youtube in die Sabberselfiespalte zu geraten. Intelligente Leute, die es seit längerem nur noch im Bundestag gibt sprechen von eingliedernder Ausbeutung, denn diese Flüchtenden (um linugistisch korrekt zu sein) wollen ja eigentlich nicht flüchten, sondern hier für wenig Geld arbeiten und streben die deutsche Staatsbürgerschaft an, wei das Deutsch sein eben so, ja sagen wir mal so einem Hauch von Übermenschlichkeit umgeben ist, weiß Gott wer diesen Begriff einmal kreiert hat.
Ohnmächtig und hasserfüllt wird die Deutsche Spezie dann, wenn eine Teil der Wahrheit zu Tage treten zu scheint, nämlich dann, wenn klar wird, dass ein Flüchtling einfach nur vor Krieg und Verfolgung geflohen ist und Schutz suchte ohne sich Gedanken zu machen, in welcher Kultur er denn nun gelandet ist. Der will nur in Sicherheit sein? Kein Deutscher werden? Das ist der Moment für Yoga, einmal wöchentlich auf dem Stammtisch der Dorfkneipe gleich um die Ecke. Ein deutscher Moment. Ein verblödeter, unendlich trauriger Moment, der nur noch durch Burks lesen und selbstverständlich ausreichende Flüssgkeitszufuhr erfolgreich verdrängt werden kann.
@GrooveX – „Integration ist eine Bringschuld der Migranten“ ist in jeder Hinsicht richtig.
Egal ob Polit-, Kriegs- oder Wirtschaftsflüchtling – der Migrant hat den Status eines Gasts. Wenn er sich nicht benimmt, missbraucht er das Gastrecht. Das Gastrecht ist älter als er.
@Trittbrettschreiber – ist nicht ganz einfach, deinen Kommentar zu verstehen. Ich lese einen Vorwurf raus und beziehe ihn mal auf mich (so als akademische Übung, persönlich nehme ich ihn nicht).
Also.
(A) Wenn einer politisches Asyl braucht, gibts keine Diskussion, weil steht im Grundgesetz.
(B) Wenn sich einer vor Krieg in Sicherheit flüchtet, beherbergen wir ihn, bis Ruhe in seinem Land ist. (Kein Anrecht, sondern Großzügigkeit.)
(C) Wenn sich einer wirtschaftlich verbessern will, kann ich mir aussuchen, ob er darf oder nicht. Meine Sache.
In allen drei Fällen A, B, C muss sich der Einwanderer an unsere Sprache und unser Recht anpassen. In der Hinsicht bin ich bekennender Drecksack.
PS Es gibt den Fall (D) – der kriminelle, abgewiesene, aber noch nicht abgeschobene, weiter voll alimentierte, voll arbeitsfähige Penner (pardon), der nicht aus Not rüber kommt, sondern zu den Privilegierten gehören will. Der dafür aber nichts bezahlt hat (so wie du und ich). Den hab ich gerade nicht besprochen, das überlasse ich dir. (Wir dürfen gespannt sein.)
Wenn jemand mit Geld aus Südeuropa kommt,das gewaschen werden muss und im Rahmen von Aufbauhilfe für strukturschwache Gebiete anlegt ist er gern gesehen und für ihn gelten andere Regeln!https://www.kontextwochenzeitung.de/politik/355/la-mafia-non-esiste-4852.html
und
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/kaum-ueberwachung-geldwaesche-in-deutschland-ein-staat-verliert-die-kontrolle/23120348.html?ticket=ST-3146200-HBtvZN9GuT7QuKxa50cX-ap2
@Wolf-Dieter Busch
Na, das mit dem Drecksack möchte ich hier neutralisieren, es sei denn du kokketierst gern damit. Zu deiner von mir respektierten und, wann immer mir möglich, ihre öffentliche Äußerung bereit zu verteidigenden Meinung:
Ich stelle mir gerade vor, mit meinem Köfferchen flüchtend an die Tore von Porto Polensa zu klopfen und um Einlass zu bitten. Da ich des Spanischen nicht mächtig bin, mache ich das mit weit ausladenen Demutsgebärden und Gesten, die jedem Mallorcini das Mark erweichen. Im Zelt, unweit der nächsten Müllkippe mit Strandsicht, versuche ich bibbernd zu realisieren, dass meine Verfolger mir nicht mehr auf den Versen sind. Nach und nach finde ich neue Kraft, auch wegen der reichhaltigen Speisen und Betreuungsangebote der zwar schönen aber doch recht reservierten und hin un wieder auch seltsam ablehnden Ureinwohner. Dann kommen Leute, die mir erkären, ich habe gefälligst Spanisch zu lernen und mich zu integrieren. Da wäre ich erstmal platt. Schließlich möchte ich kein Spanier werden sondern Ostfriese bleiben, nur eben, dass dort nicht nur brauereitechnisch einiges schief läuft. Erst, wenn ich meinen Flüchtlingsstatus ändern möchte und die Möglichkeit in Erwägung ziehe, Spanier werden zu können und dort ein neues Leben zu beginnen, dann bin ich „voll“ bei dir, Wolf-Dieter Busch. Das scheint in Deutschland aber niemand auch nur ansatzweise verstehen zu wollen oder zu können. Mir bleibt dashalb nur die Flucht in die smarte Zieldefinition: Avoid hangovers – stay drunk.
@Trittbrettschreiber – wer es mit dem Köfferchen in die schussfreie Zone geschafft hat, ist in Sicherheit. Beispielsweise im Nachbarland, falls kriegsneutral. Falls nein, halt das übernächste.
Wer mit dem Köfferchen weiter zieht nach EU, der kann sich jedenfalls nicht auf Lebensgefahr wegen Krieg berufen.
Mir ist völlig klar, dass er in der „sicheren Zone“ nicht stehend freihändig verhungern kann. Da brauchts ein Flüchtlingslager, aber es sollte dort auch eines geben. Falls nein, wäre finanzielle Unterstützung von EU ein netter Zug.
Trittbrettschreiber. Schau dir die Typen an, hier rüber kommen: 25-40 Jahre alt, in der Blüte ihrer Arbeitskraft, und (pardon) bemittelt. Die kommen nicht aus Not. Die kommen, weil sie zu den Privilegierten gehören wollen.
Ach, um dein Gewissen ein wenig weiter zu beunruhigen, echte Asylbewerber (die gibts) werden von denen souverän verdrängt.
Und schlussendlich. Was Deutschland hier betreibt ist ohne Übertreibung die Erosion des Staats. Nicht des Sozial-, sondern des Staats überhaupt. Du kannst es auch „Selbstmord aus Mitleid“ nennen.
@Wolf-Dieter Busch
Angst ist kein* gute* Ratgeber* (**).
Gefühlt gebe ich dir absolut Recht. Niemand kommt hier, zumindest an der deutschen Küste auf allen Vieren angekrochen und wenn ich durch die Straßen gehe, sehe ich gut genährte, modern gekleidete und wie du sagst bemittelte, vorwiegend sympathische Menschen und Grüppchen, die aber, was die Körperhaltung betrifft, zumeist sehr angepasst in Demutshaltung mit ihrem Smartphone unterwegs sind.
Mein Vorwurf gilt nicht den armen oder reichen Flüchtlingen von woher auch immer. Ich stelle die deutsche Struktur an den Pranger, deren Unzulänglichkeit erfolgreich durch permanentes Stigmatisieren Nichtdeutscher und auch Pass-Deutscher verschleiert wird. Ein reicher funktionierender Staat muss einfach in der Lage sein, finanziell und strategisch einen Notfallplan aus der Schublade zu ziehen, um ein Flüchtlingsaufkommen von ein paar Millionen zu managen. Dann brauchts auch keine Hetze und keine Verdummdeubelung derer geben, die sich in ihrem Alltag um nichts anderes kümmern als das neueste SPS gesteuerte Grillmodell auf dem Zweit-SUV.
Ich stimme dir zu: Dieser Staat verabschiedet sich aus seiner gestaltenden und ordnenden Rolle und flüchtet mehr und mehr in eine nur noch strafende und steuereintreibende Ecke. Mitleid sehe ich allerdings nicht.
Zu meinem Gewissen: Ich bin über 30.
(**) ;-) die Sternchen sind nur für Burks, er weiß schon – Angst ist genderneutral.
@Trittbrettschreiber
Für ein paar Hundert ja. Für ein paar Tausend mit Ach und Krach. Für ein paar Millionen nein. Das übersteigt unsere Substanz. Wir sind nur 82,52 Millionen.
@Wolf-Dieter Busch
Früher griff man lieber zur HB – heute hilft nordisches Brauzeugs „in Maßen“.
wolf-dieter, bist du paschtune, dass du von gastrecht sprichst?
hier gibst es was zum ‚integrieren‘
und hier auch
das mit der bringschuld recherchierst du bitte selber.
es ist wirklich bezeichnend, wie grundfalsch mit begriffen jongliert wird, nur um einer allgemeinen stimmungslage zu entsprechen, die ohne diese begriffliche jonglage so unglaublich hässlich und menschlich entfremdet erscheint, wie sie tatsächlich ist.
@Trittbrettschreiber – ich reg mich nicht auf. Die paar Mannekenk? Ha!
@GrooveX
Hast du Kinderstube?
@GrooveX
Wozu? Steht in Wikipedia.
Es wäre grundfalsch, wenn die Begriffe im Wortsinn verwendet werden. Ist aber nicht der Fall.
In politischer und sozialer Konfliktsituation wird – gerade bei persönlicher Parteinahme – die Sprache schnell „poetisch“. Begriffe werden synonymisch verwendet. Vorliegend bezeichnet die „Bringschuld“ ursprünglich eine zu erwartende Leistung aufgrund Vertrages. Im bürgerlichen Recht braucht ein Vertrag zu Wirksamkeit keine Schriftform. Wenn du zum Kiosk deines Vertrauens gehst und wortlos deinen wöchentlichen Euro rüber schiebst und der Kiosk-Besitzer genauso wortlos deinen wöchentlichen Snickers-Riegel zurück schiebt, hat ein wirksamer Vertrag stattgefunden und wurde erfüllt.
Verträge können gibt es auch mit zeitverzögerter Wirkung: ich leih dir heute einen Fuffi bis morgen, dann gibst du mir den Fuffi wieder und zur Belohnung lädst du mich auf ein Bierchen im Schütz ein. Dein für morgen erwartete unaufgefordert zurückgezahlter Fuffi samt Einladung fällt unter „Bringschuld“ – auch wortlos. Soweit klar?
Jetzt zu unseren „Goldstücken“. Die lassen wir – ohne jede Vorab-Verpflichtung – bei uns rein, damit sie nicht darben. Damit sie bei uns sinnvoll leben können, ist „Integration“ zwingend erforderlich. Diese ist mit Arbeitsaufwand verbunden.
Die Frage ist nun: wer muss den Arbeitsaufwand initiativ anstoßen und leisten? – Dazu gibt es (meines Wissens) kein Völker- oder bürgerliches Recht, sondern wir – ach was solls: ich – fordere es von denen. Sonst können sie gerne heim, und gute Reise.
Wenn ich hier von Bringschuld spreche, ist es „poetisch“, und du weißt es genau. Wenn du von „grundfalsch mit Begriffen jonglieren“ redest, ist das kein Missverständnis von dir, sondern „poetisch“ du nimmst den Linienbus der Wörtlichnahme, um die Pflicht nicht den Mossis, sondern uns selber aufzubürden.
So weit klar?
Wenn die Berichte stimmen das mehrere Monate vor der „Flüchtlingskrise“ Frontex die europäischen Regierungschefs informierte ,das in Nordafrika 1Mio MENSCHEN auf dem Sprung währen und es gab erst eine Reaktion als die Menschen vor der Grenze standen…
ist wohl klar wer Versäumnisse zuverantworten hat!
Die Leute mit Geld und Macht aber wenig Voraussicht „Et häd noch imma jood jejangen!“
Und mein Credo ist immer:
Idiot/Krimineller sein ist unabhängig von der Hautfarbe oder Augenfarbe,nicht aber von der Farbe des Parteibuchs oder Preises des Anzugs oder des mehr oder weniger verhüllten Hasses
auf andere!
was die ‚poetische‘ umdeutung der begriffe betrifft, ja, da bin ich mit dir einig, das tut ihr! davon war bei mir die rede! und wenn wir bei ‚poetischer‘ umdeutung der begriffe angelangt sind, dann ist der gedankliche schritt zu orwells ‚1984‘ nicht so weit, auch für dich. integration braucht keine gänsefüßchen. sie braucht jemanden oder etwas, der, die oder das bereit und in der lage ist, jemanden oder etwas zu integrieren. um dir diese idee näherzubringen, habe ich auf einen linienbus der wörtlichnahme verlinkt, der wenigstens konsens über das, worüber wir uns streiten, hätte erreichen können. wenn man natürlich von ‚goldstückckchen, die wir ohne vorabverpflichtung bei uns reinlassen‘ spricht, dann ist in poetischer umdeutung der verhältnisse so viel passiert, dass jede weitere diskussion sinnlos erscheint.
@GrooveX
Erlaube mir Hinweis auf Duden-Regel Anführungszeichen D8: zur Hervorhebung, also keineswegs (nur) zur Ironisierung.
Denn selbstverständlich ist die „Integration“ eine sinnvolle und erforderliche Sache. Strittig ist nicht sie, sondern der Wille zu ihr.
@GrooveX
Nein ist er nicht. Orwells Neusprech (habe ich nie gelesen, aber egal) ist eine Infiltration „von oben“ mit radikaler Bedeutungs-Umkehrung („Krieg ist Frieden“). Was hier geschieht, etwa von mir, ist eine höchst spontane volksnahe Paraphrasierung. Kein Vergleich mit Orwells Neusprech.
Übrigens war Orwell vom Fach, er arbeitete im 2. Weltkrieg für BBC. Mit Propaganda kannte er sich beruflich bestens aus.