Aktion „Arbeitsscheu Reich“

Freitag: „1938 eröffneten die Nationalsozialisten ihren Feldzug gegen soziale Außenseiter, die im Laufe des Jahres zu Tausenden in Konzentrationslager verschleppt wurden“.

„Für einige Monate waren die „Asozialen“ die mit Abstand größte Häftlingskategorie der Konzentrationslager, die politischen Häftlinge gerieten in die Minderheit. Es handelte sich hauptsächlich um Bettler, Landstreicher und mittellose Alkoholkranke, in geringerer Zahl auch um Zuhälter und Personen, die mit Unterhaltszahlungen im Rückstand waren. Unter den Eingelieferten befanden sich außerdem viele Roma und Sinti („Zigeuner“). Gemeinsam war diesen sehr unterschiedlichen Menschen allenfalls, dass ihre Verfolger sie als arbeitsscheu definierten.“

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Kommentare

4 Kommentare zu “Aktion „Arbeitsscheu Reich“”

  1. Roman Bardet am Juni 14th, 2018 11:14 am

    Von denen mit dem „Schwarzen Winkel“ wurde übrigens keiner während der Auschwitz Prozesse als Zeuge geladen. Mir ist keiner bekannt der überhaupt jemals in einem dieser Prozesse als Zeuge auftrat.

    Bereits 1933 steckte Himmler (damals Polizeipräsident von München) die ersten „Gemeinschaftsunfähigen) in das KL Dachau. Zu der Zeit war der Winkel noch braun. Darüber gibt es herrlich zu lesende Literatur.

    Bald tragen wohl die Islamophoben und AfD-Symphatisanten wieder einen Winkel. Vielleicht in Hellblau. Jedenfalls bis zu dem Tag, wenn für Deutschland das Kalifat ausgerufen wird. Aber das werden die wenigsten Leserinnen und Leser diese Posts erleben dürfen.

  2. Horst Horstmann am Juni 14th, 2018 3:42 pm
  3. Lagerarbeiter am Juni 14th, 2018 4:44 pm

    Heute: „Polizei geht gegen Hetzer in den sozialen Medien vor“ https://rp-online.de/nrw/panorama/in-ganz-deutschland-ist-die-polizei-gegen-hetzer-in-den-sozialen-medien-vorgegangen_aid-23409775

    Das mit den Lagern – das kommt bald schon in anderer Form wieder. Die Lagerbetreiber von heute geben sich nicht mit kostenlosen Sklaven ab. Die Lagerbetreiber von heute wollen dafür auch noch Gelder aus dem Steuersack. Das reimt sich sogar…

  4. ... der Trittbrettschreiber am Juni 15th, 2018 12:22 pm

    Für an Geschichte interessierte Lesende wäre es ein erheblicher Wissenzuwachs, wenn die bei den meisten Menschen bereits in den Genen anglegte visuelle Priorität der Wahrnehmung berücksichtigt würde und ein Link auf ein Foto mit eben diesen in vermutlich additiver Farbgebung an der Kleidung der KZ-Insassen befestigten Winkeln gesetzt würde. Dann nämlich, und nur dann, hätte auch ich hier draußen auf dem Trittbrett, die Möglichkeit, meinen Sulz dazu zu exponieren. Schließlich ist alles Empörende dazu bereits geheuchtelt, ganz im stillen Bewusstsein, dass so etwas jederzeit wieder geschehen kann. Mein Fokus ist rein aesthetischer Natur, denn mich interessiert auch, mit welcher Akkribie sich die damaligen Modedesigner und Bekleidungsingenieure an der Begründung der Schuld und der daraus folgenden Verantwortung für unsereiner beteiligt haben.
    Kurz geschwafelt: Wie sahen diese Dinger denn aus?

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