Naumannianer
Ich habe ein interessantes Dokument gefunden, es ist nicht datiert, muss aber aus der Zeit vor 1935 stammen. Es ist ein Wahlaufruf der so genannten Naumannianer, auch bekannt als Verband nationaldeutscher Juden – eine ultrareaktionäre jüdische Politsekte in der Zeit der Weimarer Republik.
Der VnJ manövrierte sich durch seine Haltungen und Hetztiraden letztlich selbst ins Abseits. Er spaltete sich einerseits immer stärker von der jüdischen Gemeinschaft ab, stieß andererseits aber nicht auf die angestrebte Akzeptanz in der deutschen Gesellschaft. Den Nationalsozialisten waren die Anbiederungsversuche der Naumann-Juden ein besonderer Dorn im Auge, weshalb der VnJ früher als andere jüdische Organisationen am 18. November 1935 verboten wurde.
Warum denke ich jetzt an das Stockholm-Syndrom?
Interessanterweise lag der Aufruf – zusammen mit anderen Zeitungsausschnitten – in The Stroop Report: In German and English by Jurgen Stroop (2014-02-07), das Buch hatte ich mir antiquarisch bestellt. Ich glaube aber nicht, dass das Papier Teil des Buches ist.
Kommentare
4 Kommentare zu “Naumannianer”
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Das Stockholm-Syndrom wird sicher bald in Berlin-Syndrom umbenannt werden unter dem Leitsatz: „Wir sind das, Volk.“
Ich gehe davon aus, das diesen Post nur jene lesen, welche das Thema interessiert. Weiß hier jemand, ob die SPD 1933 im Mai 1933 seine jüdischen Mitglieder ausgeschlossen hat? Wikipedia und auch google finden dazu 0 Einträge. Meine Anfrage an die SPD Zentrale in der Müllerstraße blieb leider unbeantwortet. Es wird behauptet:
Quelle. Achtung, der Link führt Sie auf eine Hetzseite.
…..“Meine Anfrage an die SPD Zentrale in der Müllerstraße blieb leider unbeantwortet.“
keine Antwort ist auch eine Antwort
Ich weiß nicht genau, was „ultrareaktionär“ sein soll. Die meisten Mitglieder des VnJ waren, nach der VnJ-eigenen Darstellung, in der Stresemann-Partei. Abgesehen davon hatten natürlich auch die meisten rechtsoppositionellen Gruppen, wie der Stahlhelm, jüdische Mitglieder. Und warum auch nicht? So war das halt in Weimar – Juden mussten nicht links sein.
Das war noch in den fünfziger und sechziger Jahren jedermann klar (man denke an Torberg, Weigel, Schlamm, Habe, Löwenthal). Erst die 68er kamen auf die Idee, alle Juden müssten links sein.