Unter Betroffenen oder: Entscheidungen sind falsch, wenn sie den Gegnern gefallen [Update]

Don Alphonso wechselt von der FAZ zur Welt. Auf Meedia.de sagt er dazu: „Man kann heute keine Geschichte mehr erzählen, ohne dass sich jemand betroffen fühlt“. Das Interview sollte man ganz lesen.

„Die Medienszene ist immer noch riesig, mir fehlt da der Überblick. In den Leitmedien ist das tendenziell so, da werden die Bankenrettung wie die Migrationskrise recht einheitlich beschrieben, und dass es da vielleicht das eine oder andere Problem gibt – sei es die Instabilität der Deutschen Bank, seien es die erwartbaren Judenhasser aus dem mittleren Osten – wird, wenn überhaupt, nur sehr verspätet zur Kenntnis genommen.“

Well said.

[Update] „Die Frage ist bei Menschen nicht, wie sie so vor sich hinleben, da schludern wir alle, sondern was sie tun, wenn wirklich die Luft brennt.“

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Kommentare

3 Kommentare zu “Unter Betroffenen oder: Entscheidungen sind falsch, wenn sie den Gegnern gefallen [Update]”

  1. ... der Trittbrettschreiber am April 2nd, 2018 7:04 am

    „…nur sehr verspätet zur Kenntnis genommen.“

    Das ist des Pudels Kern. Noch weiter: Grund ist das Pflegma, die Bequemlichkeit, die Routine, die die Wahrnehmung verlangsamt und vernebelt. Mein erster Gedanke war, dass unsere Generation zu viel gekifft hat und dass das Auswirkungen auf die medialen Föten gehabt haben muss, die heute die Welt „be-deuten“. Dann, nach einem Schluck aus dem Cyberhumpen in meiner linken Hand wurde mir klar: Das stimmt so nicht. Dann widmete ich mich meinem emsigen Hamster, der unermüdlich das ausgleicht, was mir Vattenfall längst nicht mehr liefert. „Was“, so dachte ich, „was wäre, wenn er wüsste?“.
    Dann lächelte ich ein wenig boshaft in mich hinein und setze noch einmal an. Aber der Humpen war leer. Ich hatte nicht aufgepasst. Nie wieder werde ich über den Wahrnehmungshorizont von Hamstern nachdenken. Da gehe ich lieber Joggen.

  2. Roland B. am April 3rd, 2018 10:59 pm

    Statt Joggen im Freien (Achtung: Feinstaub, Stickoxide!) vielleicht lieber den Hamster begleiten? Muß heute ja kein entsprechend großes Rad sein, man kann diesen Teil auch flach packen.
    Wobei man da auch bequem den Humpen greifen kann, anders als im Freien.

  3. ... der Trittbrettschreiber am April 4th, 2018 6:14 am

    Die Metapher des energieerzeugenden Hamsters sollte kein Witz sein, sondern ;-) … zum Nachdenken anregen. Würden die Laufbänder in den Fitness-Studios dieser Welt an einen Inverter angeschlossen, gäbe es mehr vorerst billigen Strom. Die Idee würde dann aus Profitgründen zum Zwangs-Sport führen, mit allen Nyancen. Neuerdings gibt es schon die Disziplin „Ploggen“. Das ist Joggen im Park und gleichzeitig den Müll aufsammeln. Ein paar Idios fröhnen dieser Tätigkeit bereits mit missionarischer Leidenschaft. Ich warte auf erste Grundeinkommen-Arbeitsverträge für Plogger im öffentlichen Raum. Des wird a Gaudi sog i. Na dann lass uns mal schön sozial tanzen, sonst gibts ka Göld – unds Städle wird a sauber, gelle?

    PS JEVER nur im Freien!

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