Freiheit zu belästigen

Tagesspiegel: In der Diskussion um sexuelle Übergriffe haben die französische Schauspielerin Catherine Deneuve und andere Prominente eine „Freiheit zu belästigen“ eingefordert. Die aktuelle „Denunziations-Kampagne“ gegen Männer spiele nur Moralaposteln und religiösen Extremisten in die Hände, heißt es in einem von rund 100 Frauen unterschriebenen offenen Brief, der in der Zeitung „Le Monde“ erscheint.

Die Unterzeichnerinnen warnen in der #MeToo-Debatte vor einem ‚Klima einer totalitären Gesellschaft‘. ‚Vergewaltigung ist ein Verbrechen. Aber hartnäckiges oder ungeschicktes Flirten ist kein Delikt, und eine Galanterie auch keine chauvinistische Aggression‘, schrieben sie. Die ‚Freiheit zu belästigen‘ sei ‚unerlässlich für die sexuelle Freiheit‘.

Das würde sich in Deutschland niemand trauen.

By the way, lieber Tagesspiegel, wisst ihr eigentlich, was ein „Link“ im Internet ist und dass man den setzen kann? Wäre ein netter Service.

image_pdfimage_print

Kommentare

8 Kommentare zu “Freiheit zu belästigen”

  1. rainer am Januar 10th, 2018 3:26 pm

    …das iss aber nix für den Maas….welche Frau wollte schon vom dem beästigt werden?

  2. eb am Januar 10th, 2018 6:20 pm

    Na, ich weiß nicht. Die Deneuve bringt auch nicht mehr wie polaren Mumpitz, dem gleich wieder der gegenpolare Mumpitz entgegen schlägt. Das Ding nimmt Showformen an, die letzten Endes niemandem nützen werden. Ich denke, irgendwo zwischen der Erkenntnis der Unmöglichkeit, dass per Gesetz regeln zu wollen, ohne in vollkommen unmenschlichem Funktionalismus zu entarten, – und auf der anderen Seit den vollkommen Trüben alles beim Alten lassen zu wollen, – dürften sich da eine Menge Leute der simplen Selbsterziehung mannigfaltiger Art bemühen.

  3. Godwin am Januar 10th, 2018 10:06 pm

    auf den Kernsatz kommen die Systemmedien auch nicht zu sprechen:

    Or c’est là le propre du puritanisme que d’emprunter, au nom d’un prétendu bien général, les arguments de la protection des femmes et de leur émancipation pour mieux les enchaîner à un statut d’éternelles victimes, de pauvres petites choses sous l’emprise de phallocrates démons, comme au bon vieux temps de la sorcellerie.

  4. admin am Januar 10th, 2018 10:32 pm

    Womit sie völlig recht haben.

  5. ... der Trittbrettschreiber am Januar 11th, 2018 6:36 am

    Auch Profis leben die meiste Zeit unbewusst, im Zustand der routinierten Dämmerung, auf den Moment des Erwachens auf der Afterworkparty nach Feierabend so gegen 23:00 MEZ hoffend. So findet das Denken eher in einer assoziativ-kognitiv-gedimmter Atmosphäre statt. Assoziationen sind immer dann sofort zur Stelle, wenn es um das Filtern, die Selektion, die Ausgrenzung von unangenehmen Sachverhalten geht. Sie sind Basis für die die gesunden aber oft diskreditierten Vorurteile, ohne die kein lebensbejahender Mensch leben kann. Nehmen wir einmal das Wort, weiß ein niederes Wesen, woher es stammen mag, nehmen wir also das Wort „Link“.
    Stellen wir uns vor, wir wären Redakteur, 25 bis 30 Jahre alt, rosa grüner Irokesenschnitt und Tinder geschädigt. Sein Chefredakteur, permanenter Gummibärchenfresser an einem Schreibtisch aus der Kaiserzeit, Laptop als Wissensprothese mit „OK Googel“-Kompetenz, macht ihm Druck, den nächsten wichtigen Text über einen Stromausfall über 2 Stunden in San Franzisco online zu setzen. Quelle: Plumpstextklo DPA. Unser Redakteur möchte gefallen, gut riechen, aufstreben und schleimen, wie sein kürzlich beim Schneckenrennen erfolgreiches Haustier. Er möchte lieb sein und nicht sexuell aggressiv. Auch er hat ein unbewusstes Leben. Und Vorurteile. Und vor allem eines möchte er nicht sein: Link. Welch ein Wort, welche ein mieser Charakterzug, welch ein Stigma im Büro. Nein, alles darf man ihm nachsagen, nur nicht diese Eigenschaft. Da hält er lieber die Presse.
    Nun Burks, wirst Du mit Deinen Apellen an Deine Kolleg******innen**** oder außen Erfolg haben, einen Link zu setzen?

    https://www.youtube.com/watch?v=wnlCtPh25jk

  6. Waldi am Januar 11th, 2018 7:53 am

    „Freiheit zu belästigen“ ist aber gerade im Kontext von #MeToo verdammt frei, bzw. Social-Media-Skandal-affin und zumindest sehr missverständlich übersetzt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

    In dem Aufruf steht eher was von der Freiheit, anderen auf die Nerven zu gehen. Der französische Begriff für Belästigung (zumal sexuelle – darum geht es ja schließlich) ist ein anderer.

  7. Rano64 am Januar 11th, 2018 2:12 pm

    „die Freiheit, auch mal aufdringlich sein zu dürfen“ wäre wohl die Übersetzung, die der Intention des Textes am nächsten kommt. Und damit haben die Damen verdammt noch mal recht.

    Denn sehr viele Frauen unterziehen interessierte Männer erst einmal einem shit-test, um zu schauen, ob er sich auch gebührend anstrengt.

  8. Wolf-Dieter Busch am Januar 11th, 2018 3:17 pm

    Also ich finde es erfrischend.

Schreibe einen Kommentar