Trunksucht und Bier

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Preußische Verwaltungsakten aus dem 18. Jahrhundert gelten nicht als besonders humorfreudig. Bei der ersten, die ich hier las, musste ich aber herzlich lachen.

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Kommentare

10 Kommentare zu “Trunksucht und Bier”

  1. hannes am August 22nd, 2017 9:58 pm

    …..heisst ja nicht umsonst Polackenwirtschaft…..

  2. Deckname: Ossi am August 22nd, 2017 10:50 pm

    Hat was!
    Branntweinbrennen, Bier und Trunksucht.
    Landesherrliche Unterstützung beim Städtebau.

    Klassische sozialdemokratische Wahlkampfthemen, gewürzt mit etwas grünem KGE Prohibitions-Pfeffer.

    Schindeldächer gehören selbstverständlich verboten, aus Klimawandelgründen!

    Da sag ich mal – „Chulz! Geh Du voran!“

    Aber hier ist ja überall Polen offen…

  3. ... der Trittbrettschreiber am August 23rd, 2017 8:31 am

    Schade, dass man Gerüche von alten akten nicht bloggen kann:
    Moderfeuchtgetrockneter Jahreszahlenkompost in
    lederpappenbündiger Bohnerwachsviskose.
    Ich mag diesen Duft voller großväterlicher Geborgenheiten. Was sind dagegen Downloads.

  4. Janusz am August 23rd, 2017 12:32 pm

    Trink, trink Brüderlein trink! Lass´ die Sorgen bloss in Potsdam! Twoje zdrowie!

  5. Wolf-Dieter Busch am August 23rd, 2017 2:22 pm

    Also ich finde die Polen niedlich. Kann ich bitte einen mit nach Hause nehmen?

  6. Michael am August 23rd, 2017 5:34 pm

    „…wenn eine höhere Kultur eingeführt wird.“ – Dünkel konnten die schon immer.

  7. flurdab am August 24th, 2017 2:04 am

    Man muss natürlich auch en zeitlichen Kontext einbinden, dann hört die „Trunksucht“ der Polen schlagartig auf.
    1792 war Bier oder Wein (teuer) ein sicheres Getränk, keine Cholera, kein Typhus etc.
    Imperialisten- Brause (1,2,3- Wilder) oder O- Saft gab es auch noch nicht im Supermarkt. Ach die hatten ja noch nicht mal einen HO.
    Die Biere hatten auch mit ihren 2- 3 Vol% Alkohol wenig mit dem heutigen Stoff zu tun.
    Nebenbei hatten die Menschen auch fast genauso lange Arbeitstage wie manche heut, also 12- 14 Stunden, hauptsächlich körperlicher Arbeit.
    Die hatten im Regelfall gar keine Zeit sich mit Bier ordentlich zu berauschen!
    1792 war allerdings die Zeit in der sich die Kartoffel als preiswerter Kohlenhydratlieferant durchsetzte, und damit den Grundstoff für billigen Sprit bildete. Vorher gab es eigentlcih nur „Brotgetreide“ welches zu kostbar war um größere Mengen Sprit zu erzeugen.
    Sprit war in der Herstellung billiger als Bier weil er schneller herzustellen war. Ich schätze mal für die Produktionszeit Bier so um 40 Tage, Sprit dauerte vielleicht 7 Tage. Wobei Brennereien für einfachen Sprit viel weniger Lagerkapazitäten/ Gebäude brauchten.
    Schnaps ermöglichte es erstmals den an Alkohol gewöhnten Menschen sich innerhalb kürzester Zeit in den Vollrausch zu stürzen.
    Die „kleinere“ Menge war in der knappen Freizeit deutlich schneler zu konsumieren als 8 Liter Bier.
    „Zeit ist Geld!“
    Aus GB gibt es einige Flugblätter und Berichte über die „Ginseuche“. Nach Einführung des „hölländischen Genever“, der in GB zu Gin wurde, entwickelte sich Alkoholismus zu Volkskrankheit des Lumpenproletariats.
    FunFaktor: das war wohl auch der Grund warum „Alkoholika“ aus dem „Regelsatz“ der Hartz- Opfer heraus gerechnet wurde.
    Von Goethe, der ja auch in dieser Zeit lebte ist bekannt, dass sich dieser am Tag zumindest 2 Flaschen Rotwein reindrehte.
    Von einen Hausartz wird man wohl keine Empfehlung für die „Goethe- Diät“ bekommen.

    Also Burks, die Polen waren ganz normale Sklaven ihrer Zeit.

    Grüße

  8. Wolf-Dieter Busch am August 24th, 2017 5:35 pm

    @flurdab – Kompliment für den interessanten Ausflug in die Geschichte des Betrinkens.

  9. ... der Trittbrettschreiber am August 25th, 2017 7:12 am

    @fludab
    Hätten sie nur einmal Norddeutschland okkupiert, welch Leid wäre ihnen erspart geblieben. Gin – nachdem ich dieses Zeugs probiert hatte, rettete mich nur die Lektüre von Sloterdijk:

    https://www.youtube.com/watch?v=hcgUTxfskn0

  10. flurdab am August 26th, 2017 5:25 pm

    Ich lege noch nach.
    Die im Ruhrgebiet allerorten zu findende „Trinkhalle“ ist kein Subjekt von marktwirtschaftlichen „Glückssuchern“.
    Die Dinger sind von den Besitzern der Fabriken installiert worden, damit die Arbeiter alkoholfrei ihren Durst stillen konten.

    Hat natürlich nicht funktioniert, besser ist.

    Alkoholismus ist einfach nicht vom Kapitalismus zu trennen.
    Auch eine Befreiung von der Unmündigkeit mangels Wissen.

    Grüße

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