Unter Kleinbürger*/_&$nnen

mecki

Manchmal freue ich mich, dass ich die Karriere an der Uni ausgeschlagen habe. Sonst wäre ich vermutlich Professor für Altgermanistik und müsste mich mit kleinbürgerlichen Sektierern und Gendersprech herumschlagen.

Die neueren Theorien des Rassismus, wie Critical Whiteness, aber haben den Rassismusbegriff nicht erweitert, sondern inflationiert, ihn so entleert, dass er nach je individueller Definition auf alles Mögliche – und somit nichts – anwendbar ist, und damit seiner spezifischen Bedeutung beraubt. (…) Die Suche nach der vermeintlich subversiven Identität (nichtweiß, nichtmännlich, nichtheterosexuell) ist eine Erscheinung des politischen Rückzugs, aber auch eine Idealisierung der Unterdrückten.

Well said, dude. Und wie sagte es Marx im „Kommunistische Manifest“? „In Deutschland bildet das (…) Kleinbürgertum die eigentliche Grundlage der bestehenden Zustände.“ Und die Uni ist voll davon. Ich kriege dabei Makroaggressionen.

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Kommentare

6 Kommentare zu “Unter Kleinbürger*/_&$nnen”

  1. ... der Trittbrettschreiber am September 2nd, 2016 7:45 am

    Makros sind ja dieses kleinen vorgefertigten und standardisierten Schleifchen, zu denen sich aufeinander folgende Prozesse komprimieren und auf Abruf einsetzen lassen. Das geht auch an den Unis: In jeder Uni läuft mindestens eine Karikatur des kleinbürgerlichen Professors herum. Meist mit auffallender Fliege und grauem Pferdeschwanz, einen schwarzen abgewetzten Koffer und zu kurzen Hosen. Unter Ausstoß von torrettartigen Lauten irren diese Leute in den Foyers und Kantinen herum und zeigen so unbewusst, von welchen Herren diese Gesellschaft manipuliert wird. Schlimm ist nur, dass die Ausflüsse der wissenschaftlichen Hirnakrobatik als alltägliches Wording im Bäckerladen, im Büro und in der Arztpraxis nebenan fanatisch umgesetzt wird, auch dann noch(oder erst dann), wenn im Elfenbeinturm längst eine Korrektur erfolgte oder die betreffende 2000 Seiten starke Theorie im Mülleimer gelandet ist. Ja Burks, Aggressionen sind als Makros wesentlich effizienter. Dafür wurde das Auto erfunden.

  2. Ahmed am September 2nd, 2016 9:18 am

    So schrecklich die Vorstellung ist, aber diese Kleinbürger sind Teil der Linken. Es sind Linke, erst in zweiter Linie sind es Kleinbürger.
    A: „Aber das sind doch keine Linken, Genosse!“
    B: „Doch, und wir haben hier nichts mehr zu sagen.“

  3. Wolf-Dieter am September 2nd, 2016 3:11 pm

    Nebenbei, die Bilder der Mecki-Geschichten – sowohl die Bücher als auch die Endlos-Serien in der Hör-Zu seinerzeit – waren von heute unerreichter Qualität. Ebenso wie Lurchis Abenteuer der Schuhmarke Salamander in den 60ern. Überwiegend Aquarell, und der Zeichner: der konnte!

  4. Martin Däniken am September 2nd, 2016 5:31 pm

    @Trittbrettschreiber: Danke für dieses Beschreibungs-Kleinod des Unibetriebs-Tom Sharpe lässt grüssen!

    Rassismusforschung und Bekampfung sollte man richtigen Menschen überlassen und nicht Eigenhirnegomastubatoren,die sich für den Nabel der Welt halten…

  5. ... der Trittbrettschreiber am September 3rd, 2016 11:55 am

    @Martin Däniken

    Menschliche Forschung und Kampf hat immer auch etwas mit Eigenhirnmasturbation von Egos zu tun. Der pure Luxus, sich dabei, währenddessen und in Echtzeit für den Nabel der Welt zu halten ist dabei nur jenen vergönnt, die ihr ‚Ding‘ auf diese Weise längst gefunden haben aber so tun, als wäre es kein Teil ihres Selbst.

  6. blu_frisbee am September 3rd, 2016 7:43 pm

    @Wolf-Dieter

    Die Mecki-Geschichten transportierten seinerzeit unverdrossen *inhaltlich* jene Xenophobie die nun bei AfD & Pegida fröhliche Urständ feiert.
    Scheißegal welche visuell-künstlerische Qualität die *formal* haben.

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