Scheinbar auf lange Sicht richtig: Immer mehr Reiche müssen nicht mehr arbeiten

Welt online: Karl Marx lag scheinbar auf lange Sicht richtig: Es „bedarf wohl keiner weiteren Auseinandersetzung“, schrieb der kommunistische Vordenker, dass im Kapitalismus „der Zins vom Kapital in demselben Maße abnimmt, wie Masse und Zahl des Kapitals zunimmt“. Die aktuelle Kombination aus globalem Ersparnisüberhang und Minizinsen spricht jedenfalls für die marxsche Behauptung.

Das „scheinbar“ hätten sie sich sparen können. Das aber trauen sie sich nicht, auch nicht, einen Link auf die Quelle zu setzen. Deutsche Medien eben.

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Kommentare

10 Kommentare zu “Scheinbar auf lange Sicht richtig: Immer mehr Reiche müssen nicht mehr arbeiten”

  1. Wolf-Dieter Busch am Juli 19th, 2016 4:50 pm

    nicht scheinbar, sondern: augenscheinlich. (Deutsch für Deutsche, Leistungsstufe.)

  2. flatter am Juli 19th, 2016 4:58 pm

    Meine Fräse, „Ersparnis“ und „Zinsen“ heißt das bei denen! Wenn wir das gewusst hätten, vielleicht hätten wir ihnen schon vor Jahrzehnten begreiflich machen können, was „Kapital“ und „Profit“ sind.

  3. tom am Juli 19th, 2016 5:08 pm

    Ich denke eher, dass die Kasper nicht wissen, wie das Wort scheinbar zu benutzen ist. Im Neusprech wird es gleich wie anscheinend verwendet, wie einem immer wieder scheint.

  4. admin am Juli 19th, 2016 5:14 pm

    Ich vermute, dass sie gar nicht wussten, was sie schreiben sollten, aber es durfte auf keinen Fall so aussehen, dass Karl Marx Recht hatte, auch wenn er behauptet hätte, zwei mal zwei seien vier.

  5. ... der Trittbrettschreiber am Juli 19th, 2016 8:00 pm

    den schönen schein gibt es nicht erst seit marx – den schönsten haben aber die schweizer. so farbenfroh:
    http://tinyurl.com/zrsaqw6

  6. Wolf am Juli 19th, 2016 9:33 pm

    Ich verstehe Marx immer nur bedingt. Vielleicht weil sein Stil so was von 19tes Jahrhundert ist. Was zum Teufel bedeutet: „…Masse und Zahl des Kapitals..“? Die Zahl der Kapitalisten? Deren Leibesumfang? Der Wert der Einlagen? Oder die Einlagen in kg? Man weis so wenig.

  7. Wolf am Juli 19th, 2016 9:38 pm

    @Trittbrettschreiber

    Den neuen 50 Frankenschein finde ich so schön, dass ich mir immer einen im Geldbeutel übrig lasse. Gebe vorher alle anderen aus. Ehrlich!

  8. flatter am Juli 20th, 2016 12:10 pm

    @Wolf: Die Herren Ökonomen würden das wohl mit „Vermögen“ und „Investoren“ übersetzen, die Übersetzung ist aber immer etwas schief. Das Prinzip ist klar: Je mehr Kapital (in einem ‚Markt‘) vermehrt werden muss, desto schlechter sind die Aussichten auf Profit. Da ist dann noch gar nicht die Rede davon, dass gleichzeitig die Basis des Mehrwerts – Lohnarbeit – erodiert. Wer hätte das ahnen können?!

  9. dlog am Juli 21st, 2016 12:46 pm

    Ist schon seltsam (oder bezeichnend): Alle faseln nur noch von Wirtschaft, sie ist das Primat, das A und O allen Handelns aber derjenige, der im 19. Jahrhundert eine fundierte Analyse zu dem Thema hingelegt hat, die bis heute so mancher Kritik standhält, ist verpönt. „Marx? Huch, da müssen wir aber vorsichtig sein … „

  10. dlog am Juli 21st, 2016 12:54 pm

    P. S.
    Kann halt unbequem sein. Erinnert an die Religioten, die vom Wert des Lebens faseln aber bei Darwin den Kopf in den Sand stecken.

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