#Brexit oder: Schafft die Vaterländer ab! [Update]

Brexit: Last Week Tonight with John Oliver (HBO)

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Ab 13.55 wird es musikalisch…

Meine Prognose, die Zukunft betreffend: Die Briten werden gegen den Brexit stimmen.

Ein Austritt aus einem Staatenverbund selten sinnvoll, genauso wenig wie die Neugründung eines Staates. Staaten sind für das Kapital, das international agiert, ohnehin ein Anachronismus. Ein Proletarier kennte kein Vaterland, sagte mal jemand:
Den Kommunisten ist ferner vorgeworfen worden, sie wollten das Vaterland, die Nationalität abschaffen.

Die Arbeiter haben kein Vaterland. Man kann ihnen nicht nehmen, was sie nicht haben. Indem das Proletariat zunächst sich die politische Herrschaft erobern, sich zur nationalen Klasse erheben, sich selbst als Nation konstituiren muß, ist es selbst noch national, wenn auch keineswegs im Sinne der Bourgeoisie.

Die nationalen Absonderungen und Gegensätze der Völker verschwinden mehr und mehr schon mit der Entwicklung der Bourgeoisie, mit der Handelsfreiheit, dem Weltmarkt, der Gleichförmigkeit der industriellen Produktion und der ihr entsprechenden Lebensverhältnisse.

Sorry – wegen dieser ollen Kamellen. aber je älter man wird, um so öfter hat man das Gefühl, vieles schon gehört oder gelesen zu haben, und um so mehr ärgert man sich über Dummheit und Unkenntnis der Nachgeborenen (nothing personal!).

[Update] War also falsch geraten.

brexit

image_pdfimage_print

Kommentare

8 Kommentare zu “#Brexit oder: Schafft die Vaterländer ab! [Update]”

  1. andreas am Juni 23rd, 2016 11:19 am
  2. admin am Juni 23rd, 2016 11:42 am

    Danke! Musste ich gleich übernehmen.

  3. ... der Trittbrettschreiber am Juni 23rd, 2016 1:27 pm

    ob die briten das auch so sehen?
    proletarierer gibt es in diesem sinne doch garnicht mehr. die, die man dafür halten könnte, fühlen sich längst wie die o.g. bourgeosie. wenn der büro- oder managerprolet ein neues blackberry, ein silbernetbook oder den dienstopel auch privat nutzen kann, ist er gefühlter besitzer und – national, wenn auch nur auf die blablablubbstraße 33, das areal „seines“ international agierenden unternehmens, beschränkt. ebenso gleichförmig das unbewusste leben fördert, was die eigentlichen herrschaftsverhältnisse angeht, der weder schwitzende noch großfamilien ernährende arbeiter, der den tag kollegial mit seinem partner, dem kuka-roboter verbringt. baudrillard hatte recht – alles, auch manch filosofisches, verschwindet:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Jean_Baudrillard

    …ob die briten das auch so sehen?

  4. Miesepeter am Juni 24th, 2016 8:21 am

    Ja klar, raus musss sein, was bringt denen den die eu. Sind ja viel besser, waren wirtschaftlich immerhin auf Augenhöhe mit der ddr.

  5. MH am Juni 24th, 2016 9:41 am

    Man sieht, nicht nur die Ökognomen liegen regelmäßig falsch mit ihren Prognosen, auch marxistische Vorhersagen sind mitunter a Schmarrn.
    Gerade die Proletarier kennen sehr wohl ein Vaterland, selbiges gilt es nämlich gegen pöhse ausländische proletarische Konkurrenz zu verteidigen.

  6. andreas am Juni 24th, 2016 10:59 am
  7. andreas am Juni 24th, 2016 11:27 am

    …eine Arschgeige wie sie im Buche steht.https://twitter.com/carriedenny/status/746207510474809344

  8. kalo am Juni 27th, 2016 8:52 am

    Es könnte sein, daß die schöne Tabelle ‚mit den Lebenserwartungen‘ mehr Eindeutigkeit suggeriert, als tatsächlich vorliegt: http://www.newstatesman.com/politics/staggers/2016/06/how-did-different-demographic-groups-vote-eu-referendum. Wenn sich das bestätigt, bleibt es unübersichtlich – 52:48 ist schon nicht sehr deutlich und wenn nun die Wählergruppe, der man entschiedenstes Pro-EU zugeschrieben hat, mehrheitlich indifferent ist, dann schwindet die Klarheit noch mehr. Wenigestens per geographischem Saldo; daß die Schotten etwas anderes als die Engländer wollen, scheint ja unbezweifelbar.
    Aber das ‚Narrativ‘ von den alten Säcken, die den Jungen die Zukunft verbauen, ist wohl eine Ente. (dazu auch, mit demselben Material, http://norberthaering.de/de/27-german/news/645-brexit-jugend)

Schreibe einen Kommentar