Kolonialismus 2.0

Der schweizer tagesanzeiger fasst es sehr schön zusammen: „Warum Griechenland keine Chance hatte. Bei den Gesprächen Griechenlands mit der Eurozone prallten zwei Wirklichkeiten aufeinander: die ökonomische und die politische.“

Ex-Finanzminister Giannis Varoufakis schilderte die Griechenlandverhandlungen so: «Du bringst ein ökonomisches Argument, an dem du lang gearbeitet hast – und die Antwort ist ein blankes Starren. Es ist, als hättest du nichts gesagt. Du hättest auch die schwedische Nationalhymne singen können.» (…)

Der Fehler der unerfahrenen Griechen war, dass sie glaubten, bei den Verhandlungen gehe es um Griechenlands Wirtschaft. (…)

Die Griechen zahlten für ihre Vorschläge den vollen Preis: einen Kolonialvertrag. Bisherige Entscheide der Regierung werden kassiert, die Troika entscheidet über alle neuen Gesetze, die Renten werden geschleift, die Steuern erhöht, die Regierung steht gedemütigt da.

Darauf muss man erst mal kommen. Um das Finanzkapital und die Banken zu retten, müssen Renten gekürzt werden und die Rechte der Arbeiterklasse beschnitten werden (im Neusprech der „Volks“wirtschaftler: „Liberalisierung des Arbeitsmarktes“). Ceterum censeo: It’s not a bug, it’s a feature.

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Kommentare

13 Kommentare zu “Kolonialismus 2.0”

  1. tom am Juli 15th, 2015 2:52 pm

    Frage an lepus und fdomenicus: Könnt Ihr das Sozialistische/Kommunistische daran in kurzen Worten erklären, und zwar so, dass auch ein eher nicht Intellektueller wie ich es versteht?

  2. lepus am Juli 15th, 2015 4:01 pm

    It’s a feature, yes.
    Aber bitte nicht wieder vom Kapitalismus!
    Was hat der eigentlich mit den Fehlkonstruktionen EU und EUR zu tun? Gar nichts.
    http://donnerunddoria.welt.de/2015/07/14/der-haessliche-deutsche/

  3. noch ein Schröder am Juli 15th, 2015 6:13 pm

    PolitikerInnen mit Fakten zu irritieren ist aber auch impertinent.

  4. nh am Juli 15th, 2015 10:43 pm

    Man sollte sich doch zuvorderst fragen, wessen Interessen in diesem Fall vertreten werden,bzw. wer sich an den Zinsen gütlich tut.
    Der amerikanische Geldjude ist an sich zuvorkommend, wenn es um den Verleih geht.
    Kommt es im Rückzahlungsplan zu Unstimmigkeiten, kann er überaus kiebig werden, was einen Staatsbankrott nicht ausschliesst.
    Umso günstiger lässt sich dieser Staat entfleischen in Form von „Privatisierungen“.
    Ein Rothschildt liess sich dereinst mal so aus :
    „was interessieren mich Gesetze wenn ich die Macht über das Kapital habe“
    Man kann die Büttel dieser unseligen Allianz an ihren verkniffenen Fratzen erkennen:
    angefangen bei Schäuble quer durch die europäischen Volksverschlotzer.
    Der Plan der NWO nimmt Gestalt an.
    Nur gut dass ich das nicht mehr mitmachen muss(zu alt für diesen Scheiss).

  5. FDominicus am Juli 16th, 2015 7:01 am

    Frag ich doch mal anders herum. Warum brauchen die Griechen „ökonomische Argumente“ wenn Sie keine Probleme hätten?

    Und weiterhin:
    „Der Fehler der unerfahrenen Griechen war, dass sie glaubten, bei den Verhandlungen gehe es um Griechenlands Wirtschaft. (…)“

    Genau darum ging es nicht. Somit lügt Herr Varoufakis hier, es ging um Schulden. Und zwar die die Vorgänger und auch die Regierung von Syriza angehäuft haben.

    Wäre es um Wirtschaft gegangen, hätte man zumindest mal erwähnt wieviele Unproduktive in Griechenland für den Staat arbeiten. Und dann wäre es darum gegangen Investitionshindernisse zu beseitigen. Es wäre um Eigentumsschutz speziell auch der Investoren gegangen.

    Kurz dann wäre es um Einnahmen und Ausgaben gegangen, das können sich Sozialisten aber gar nicht „erlauben“ da sie unfähig sind eine Wirtschaft nach sozialistischen Vorstellungen führen zu können.

    Oder noch einfacher. Es geht Sozialisten immer um das Geld andere Leute und dafür steht nun mal ganz speziell auch Varoufakis.

    Um also die Antwort an tom zu geben. Es ging Varoufakis nur um das Geld der anderen EU-Bürger. Sich seiner Verantwortung zu entledigen.

  6. David am Juli 16th, 2015 7:30 am

    @nh: Das durfte nicht fehlen, denn natürlich sind mal wieder für Sie und ganz, ganz viele Ihrer Zeitgenossen die Juden an allem Elend der Welt schuld.
    So alt – und doch jede Hoffnung auf Einsicht und Lernen vergebens. Das muß für Sie doch sehr belastend sein, nicht wahr?
    Immerhin erhalten Sie ja auch immer öfter Bestätigung Ihrer kruden Ansichten durch einen großen Teil der zu uns strömenden Bereicherer.

  7. Seb am Juli 16th, 2015 10:06 am

    @nh amerikanischer Geldjude, NWO… Du hast Chemtrails und Reichsflugscheiben vergessen, glaube ich.

  8. tom am Juli 16th, 2015 10:45 am

    @ lepus: Bei dem Geschreibsel kommen mir die Tränen; diesen Autor muss man einfach bedauern.
    Bei Tsipras‘ verlogenem Zick… hab ich aufgehört zu lesen. Das Varoufakis-Interview scheint dem Herrn Kulke mit seinem Sonnenschirmchen unbekannt zu sein.

  9. lepus am Juli 16th, 2015 11:42 am

    @tom
    „das Sozialistische/Kommunistische daran“
    woran?

  10. lepus am Juli 16th, 2015 11:50 am

    @nh
    Wie konnte man das nur übersehen?
    Die unselige Allianz mit den Geldjuden zur Errichtung der Neuen Weltordnung ist da am Werk.
    Jetzt ist alles klar. Was machen wir nun mit denen?

  11. ... der Trittbrettschreiber am Juli 16th, 2015 12:29 pm

    @nh
    „Nur gut dass ich das nicht mehr mitmachen muss(zu alt für diesen Scheiss).“

    oooch möönsch, sieh es doch mal positiv – Kotzen befreit und re-aged:

    http://www.succease.at/pdf/Alexandertechnik_Hinter_der_Angst.pdf

  12. lepus am Juli 16th, 2015 10:09 pm

    „Kolonialvertrag“
    Geht’s noch?
    Seit wann pumpt das „Mutterland“ Hunderte Milliaden in die Kolonie ?
    Kann man hier nicht einfach mal die Fakten sehen, wie z.B. hier:
    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/warum_wird_deutschland_der_schwarze_peter_zugeschoben

  13. nh am Juli 17th, 2015 11:46 pm

    Kotzen befreit na dann mal zu :
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/lloyd-blankfein-goldman-sachs-chef-ist-jetzt-milliardaer-a-1044136.html
    und das dortige forum geniessen.
    Und die anerzogene Unterwürfigkeit ablegen, kommt einfach besser.
    Btw : im islamistischen Islamismus sind Zinsen haram.

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