Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie?

Fabrik

Fabrikgelände im Morgengrauen und im Kapitalismus (der Zusatz nur, damit das Bild irgendwie zum Thema passt, und Kapitalismus geht immer), Foto: Burks

Die zentrale Aussage der aktuellen Heute-Show: Die Regierung lügt (Drohnen von Ramstein, BND-„Skandal“). Die Deutschen sind im Arsch der USA. Die Deutsche Bank ist eine kriminelle Vereinigung. Die AfD ist eine Partei von Apologeten der Volkswirtschaftslehre Spinnern und rechten Spinnern. Undsoweiter.

Hm. Irgendwie wusste ich das schon. Aktueller Literaturtipp:
„Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“ (Bertold Brecht: Die Dreigroschenoper)

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Kommentare

13 Kommentare zu “Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie?”

  1. wolfdieter am Mai 2nd, 2015 5:59 pm

    Der Vergleich Bankraub mit Bankgründung stammt nach meiner Erinnerung nicht von Brecht, sondern von Karl Marx. (Aber ich werde die Stelle jetzt nicht raussuchen.)

  2. Roland B. am Mai 2nd, 2015 7:38 pm

    Nichts gegen die Feminisierung von Abkürzungen, aber der/die Automobilclub von Deutschland ist sicher keine Partei von Spinnern.
    Man sollte sich da kein v für ein f vormachen oder umgekehrt.

  3. lepus am Mai 2nd, 2015 11:58 pm

    @wolfdieter
    Aber dass eine Kombination aus Blödheit und Faulheit nicht gut kommt, ist Dir schon klar – oder?

  4. Wolf-Dieter am Mai 3rd, 2015 8:09 am

    @lepus – faul, ja. Im Übrign contenance, mon cher!

  5. altautonomer am Mai 3rd, 2015 8:11 am

    Aus der Dreigroschenoper ist das Lied von der Seeräuber Jenny mein Favorit.

    R A C H E!

  6. lepus am Mai 4th, 2015 12:05 am

    @Wolf-Dieter
    Ma Contenance n’est pas le problème – ta futilité enfin.

  7. wolfdieter am Mai 4th, 2015 8:54 am

    @lepus – zur Vermeidung von Schlammschlachten – nach meiner Erinnerung war es K. Marx, aber nicht im Original gelesen, sondern im Gespräch genannt.

    In meiner Ausgabe der Dreigroschenoper (Edition Surkamp, „Der Erstdruck von 1928“) kommt das Zitat nicht vor.

    Wikiquote – http://goo.gl/2i029g – benennt Dreigroschenoper, Druckfassung 1931 (habe ich nicht zur Verfügung) mit genauer Seitenangabe. Mein Vertrauen in Wikis ist begrenzt, wegen der detaillierten Seitenangabe erscheint es aber plausibel, da relativ leicht nachprüfbar.

    Google findet das Zitat nur in Sekundärquellen. (Ich bevorzuge Primärquelle oder halte Schnauze.)

    In summa, Brecht kann es gut gewesen sein; oder ich kann mich falsch erinnern; oder es kann Marx fälschlich zugewiesen sein.

    Bye.

  8. admin am Mai 4th, 2015 2:17 pm

    Brecht hat ja hemmungslos abgeschrieben und geklaut (was bei seiner „schöpferischen Eigenhöhe“ egal ist), oder seine Frauen haben es getan. Ich wundere mich aber über das ung ung, Brecht schreibt eigenlich nicht im Nominalstil.

  9. wolfdieter am Mai 4th, 2015 3:19 pm

    @burks – nicht verwunderlich, und übrigens auch nicht verwerflich. Brechts hat uns gesellschaftlich definitiv weiter gebracht.

    Der Grund für meine Skepsis bei der Urheberschaft: beim Vergleich Ausraubung mit Gründung einer Bank erwarte ich Kernkompetenz in Ökonomie. Brecht war Dramatiker. Marx war (nicht nur, aber vor allem) Ökonom.

  10. lepus am Mai 4th, 2015 10:06 pm

    „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?“ – Die Dreigroschenoper (Druckfassung 1931), III, 9 (Mac). In: Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Erster Band: Stücke 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1997. S. 267[1]

  11. Wolf-Dieter am Mai 5th, 2015 2:34 am

    @lepus – Zitate bitte nächstesmal korrekt als solche ausweisen, statt sie als Eigenschöpfung zu verkaufen. Deine Textpassage stammt aus wikiquote, siehe meine Verlinkung weiter oben, und ist mit copy&paste hier her gekommen. Danke für Beachtung der Grundregeln.

  12. lepus am Mai 9th, 2015 10:38 am

    Zitat als Eigenschöpfung verkaufen? Lächerlich.
    Das war die notwendige Ergänzung zu einem längeren Post,
    in dem die entscheidende Stelle hinter einem Link versteckt war.

    Es bleibt ein grenzenlose Staunen:
    Was mag sich wohl der Schreiber dabei gedacht haben, als er eine äußerst zweifelhafte Erinnerung seinen Lesern unreflektiert offerierte?

  13. wolfdieter am Mai 10th, 2015 10:56 pm

    @lepus – mein Einstiegskommentar war, zugegeben, flapsig.

    1) Auf den ersten Blick wirkte deine Passage durchaus wie selbst recherchiert. Wirst du mir schon glauben müssen. Ich bin dein Leser.

    2) Deine Textpassage war durchaus übeflüssig, da vorher von mir verlinkt. – Genau lesen! Ich hatte dir dort potentiell Recht gegeben!

    3) Ich weiß genau, dass ich im Thread nicht persönlich geworden bin; du dagegen zweimal (einmal auf Französisch). Damit macht man sich in den Blogs unbeliebt. Ich vermeide es jedenfalls, und mit Vermeidung von Schlammschlachten hatte ich es dir dezent angedeutet. Nun steht es hier explizit.

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