Truecrypt mit Ubuntu

Truecrypt

Nein, es ist nicht einfach. Wie kann man einen Truecrypt-Container, den man mit Windows erzeugt und in sein (Linux-)“home“-Verzeichnis kopiert hat, öffnen („mounten“)?

Der Problem bei den hilfsbereiten Linux-Nutzer in den einschlägigen Foren ist immer, dass sie auf ein einschlägiges Wiki (eine Anleitung) verweisen können. Das Problem bei einschlägigen Wikis ist, dass in nullkommanix 85 Fenster geöffnet sind, weil fast jeder Wort auch ein Link ist, und man komplett die Übersicht verliert. Von Pädagogik keine Spur.

Ich nutze die Linux-Version „Trusty Tahr“ (nein, kein Link dahin), was bei meinem Problem aber irrelevant war. Normalerweise installiert man neue Programme über das Ubuntu-Software-Center, das bei der Installation schon eingerichtet wird. (Ich bevorzuge übrigens Synaptik, weil ich das von früher kenne.) Mausklick und Admin-Passwort genügen. Hier geht das aber nicht so einfach, weil die Quelle für die Software – Truecrypt – in der Liste, die das Ubuntu-Software-Center abfragt, nicht vorhanden ist. Man muss also das Software-Center dazu zwingen, auch andere Quellen zu installieren.

Die Installation der Version 7.1a muss daher entweder über ein „Personal Package Archiv“ (PPA) oder manuell (an der Paketverwaltung vorbei) erfolgen.

Super. Das versteht man doch auf Anhieb, oder? Also ein neues Fenster öffnen zu PPA:

Um Programme aus einem PPA zu installieren, muss es wie andere Paketquellen auch, in der Paketverwaltung freigeschaltet werden. Bei einem PPA ist dies jedoch recht komfortabel.

Ich will so etwas eigentlich gar nie mehr in einem Forum lesen. Ich fühle mich dabei nicht recht komfortabel, weil ich weiß, dass auf jeden Fall die Kommandozeile auf mich zukommt (die ist bei Linux jedoch recht komfortabel SCNR).

Danach habe ich nicht weitergelesen, weil ich heute noch etwas anderes tun wollte als Wikis zu studieren.

Wie es funktioniert, kann man bei Stefan Sundin nachlesen:

To install:
sudo add-apt-repository ppa:stefansundin/truecrypt
sudo apt-get update
sudo apt-get install truecrypt

Vier Zeilen mit der Bash reichen. Geht doch, oder? Die zu lesen und auszuführen, kostete mich eine Minute. Ich bin auch ganz gut darin, unerwartete und unverständliche Fehlermeldungen der Bash zu ignorieren.

Und siehe, mein Linux-Truecrpyt kann alle Windows-Truecrypt-Container öffnen und anzeigen.

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Kommentare

10 Kommentare zu “Truecrypt mit Ubuntu”

  1. paranoiker am Januar 6th, 2015 6:57 pm

    Wenn’s „sicher“ sein soll macht man das indem man den Sourcecode nimmt und selber compiliert, dann ist man auch in der Lage Backdoors zu finden:
    http://truecrypt.me/download/TrueCrypt 7.1a Source.tar.gz
    Oder für „Faule“ direkt das Shellscript ausführen:
    http://truecrypt.me/downloads/truecrypt-7.1a-linux-x64.tar.gz

  2. huehnertod am Januar 6th, 2015 10:02 pm

    danke!
    das hatte ich in der ueberlegung aber noch nicht in angriff genommen. mein plan ist ein gecryptetes netzlaufwerk, auf das ich von win7 und linux mint zugreifen kann.

    allerdings bin ich ehrlich gesagt nicht auf den neusten stand. ist truecrypt noch 100% sicher oder ist das eher dazu da um denen die kosten zu steigern und sie zu aergern?
    bei tor bin ich da leider auch etwas verwirrt. fefe hat mal was gepostet, dass wenn sie wollten, sie koennten. allein schon um das leben der antimenschen schwerer zu machen ist tor wert, benutzt zu werden. ist es aber noch 100% sicher?

  3. paranoiker am Januar 7th, 2015 12:55 am

    @huehnertod(vogelgrippe wa):
    Truecrypt ist angeblich von „offiziösen“ Stellen geplättet worden weil es eben NICHT knackbar ist.
    Wer wahrlich paranoid ist der baut sich ein Truecrypt-Medium und packt darin dann PGP verschlüsselte Dateien.
    Wenn man das ganze dann noch mehrfach zippt, tart, 7zipt und jedesmal mit einem anderen „sicheren“ Paßwort kann man beruhigt schlafen, so man denn die „we!“$%ghuWWW=)(/:;_iop“ Paßwörter alle nach dem nächsten Silvester noch im Kopp hat …

  4. nnene am Januar 7th, 2015 1:16 am

    Aus meiner Sicht etwas falsch dargestellt. Wobei mir nicht genau klar ist, was Du mit Deinen Softwareartikel hier eigentlich zeigen willst. Das Du es kannst? Das es leicht/nicht leicht ist?

    $ man deterministic builds

    Ist aber ein etwas gruseliges Thema (Wie vertraue ich dem Chip/Computer/Compiler). Hat man das überwunden, geht es aber. Zudem sollte man zumindest den Versuch von Ubuntu/Debian signierte Pakete anzubieten nicht ganz unbeachtet/unerklärt lassen.

    Vorschlag: Schreib‘ Schritt für Schritt auf was Du gemacht hast, las‘ es von anderen mit verbessern und gebe dann eine bessere Anleitung raus. Ansonsten verbreitet man genau den Mist, der meist eben funktioniert, aber eben nicht richtig ™.

  5. R@iner am Januar 7th, 2015 8:03 am

    Ich halte die Idee mit dem ppa auch nicht für allzu glücklich, zumal man das Repository nach der Installation wieder löschen kann, weil zukünftig ohnehin keine Updates des Pakets mehr zu erwarten sind.

  6. totschka am Januar 7th, 2015 1:14 pm

    Es sind im ubunutuusers-Wiki zum Thema truecrypt genau zwei (in Worten: zwei) relevante Links, die angeboten werden. In Synaptic können zusätzliche Paketquellen recht komfortabel ergänzt und freigeschaltet werden. Das ist alles keine Zauberei. Letztlich kommst Du in der Zeit, die Du für diesen Artikel investiert hast, dreimal zu der selben Lösung… ;-)

    Linux ist nicht Windows, und schon viele „Umsteiger“ sind an ihrem eigenen Unwillen gescheitert.

    btw: es sind drei Zeilen…

  7. admin am Januar 7th, 2015 1:55 pm

    Ich nutze Linux seit 2005.

  8. KnallrotesGummiboot am Januar 8th, 2015 5:19 pm

    Es würde wohl auch reichen, sich einfach das Paket „cryptsetup“ zu installieren, das soll mittlerweile auch mit TrueCrypt-Containern zurechtkommen. Dazu müsste man kein externes Repository einbinden.

  9. u7ktcquq3yww am Januar 9th, 2015 9:11 am

    Zwei Tipps:

    1: Veracrypt ist das „bessere Truecrypt“. Es ist ein Nachfolger von Truecrypt und beseitigt einige Schwäche, die das Audit von Truecrypt aufgedeckt hat. Download: https://veracrypt.codeplex.com/

    2: Unter Ubuntu braucht man keine Truecrypt mehr.

    aptitude install tcplay

    tcplay ist zu 100% kompatibel mit Truecrypt Containern. Anleitung hier: https://www.privacy-handbuch.de/handbuch_38a.htm

    By the way: tcplay nutzt cryptsetup, aber cryptsetup selbst kann keine Truecrypt Container öffnen.

    Es gibt ein GUI für tcplay, das heißt zuluCrypt.

  10. nnene am Januar 9th, 2015 9:59 pm

    @admin: Gefühlt und nur so beim Lesen hat u7ktcquq3yww die bessere Recherche … Kann der Journalist belegen was genau die wirklich besser Methode ist?

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