Gott will es! Deus vult!

crusaders and ISIS

Merkwürdig, dass jetzt darüber gerätselt wird, warum Männer und Frauen aus Europa sich der Terrorgruppe IS anschließen. Eine Wallfahrt mit Waffen hat doch das Christentum erfunden.

Wikipedia: „Durch die Kreuzzugspredigt des Papstes veranlasst, brach im Frühjahr 1096 eine unorganisierte Volksmasse in Richtung Palästina auf. Dieses Kreuzfahrerheer bestand in erster Linie aus einfachen Menschen, Bauern und ihren Familien, weshalb man auch vom Volkskreuzzug spricht. Allerdings waren auch niedriger Adel und einzelne Ritter unter den Kreuzfahrern. Geführt wurde der Zug von Predigern wie Peter von Amiens. Seine ersten Opfer fand dieser voreilige Kreuzzug bereits in Ostfrankreich und im Rheinland (Köln, Mainz, Worms), wo es zu Massenmorden an der jüdischen Bevölkerung kam.“

Man sollte auch erwähnen, dass Papst Urban II, der zu den Kreuzzügen aufrief, seliggesprochen wurde:
Aufhören soll unter euch der Hass, schweigen soll der Zank, ruhen soll der Krieg, einschlafen soll aller Meinungs- und Rechtsstreit. Tretet den Weg zum heiligen Grab an, nehmt das Land dem gottlosen Volk, macht es euch untertan! Gott gab dieses Land in den Besitz der Söhne Israels; die Bibel sagt, dass dort Milch und Honig fließen. Jerusalem ist der Mittelpunkt der Erde, das fruchtbarste Land aller Länder… Bestreitet also diesen Weg, zur Vergebung eurer Sünden.

Wie verhielten sich christliche Terrorgruppen? Die Quellen sind verfügbar, zum Beispiel die „Gesta Francorum“ oder Wilhelm von Tyrus: „Historia rerum in partibus transmarinis gestarum“:

Schauerlich war es anzusehen, wie überall Erschlagene umherlagen und Teile von menschlichen Gliedern, und wie der Boden mit dem vergossenen Blut ganz überdeckt war. Und nicht nur die verstümmelten Leichname und die abgeschnittenen Köpfe waren ein furchtbarer Anblick, den größten Schauder mußte das erregen, daß die Sieger selbst von Kopf bis Fuß mit Blut bedeckt waren. Im Umfang des Tempels sollen an die zehntausend Feinde umgekommen sein, wobei also die, welche da und dort in der Stadt niedergemacht wurden und deren Leichen in den Straßen und auf den Plätzen umherlagen, noch nicht mitgerechnet sind, denn die Zahl dieser soll nicht geringer gewesen sein. Der übrige Teil des Heeres zerstreute sich in der Stadt und zog die, welche sich in engen und verborgenen Gassen, um dem Tode zu entkommen, verborgen hatten, wie das Vieh hervor und stieß sie nieder. Andere taten sich in Scharen zusammen und gingen in die Häuser, wo sie die Familienväter mit Weibern und Kindern und dem ganzen Gesinde herausrissen und entweder mit den Schwertern durchbohrten oder von den Dächern hinabstürzten, daß sie sich den Hals brachen.

Soalng es Menschen gibt, die an höhere Wesen glauben, wird es auch religiös motivierten Terror geben.

PS National Geographic hat zum Beispiel die Toten auf dem Gemälde, das auch die Opfer des Massakers zeigt, das die christlichen Kreuzfahrer Terrorgruppen in Jerusalen anrichteten, wegretouchiertgelassen.

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Kommentare

20 Kommentare zu “Gott will es! Deus vult!”

  1. joerg.kantel am September 26th, 2014 3:15 pm

    der erfinder des metzelns ist der gute mohammed einige zeit früher. und vergiss mal nicht die toten der religion des kommunismus. setzen sechs!

  2. Thomas am September 26th, 2014 6:42 pm

    Wenn man von Kommunismus keine Ahnung noch Wissen hat, einfach die Schnauze halten! Herr Joerg K.

  3. Horst Horstmann am September 26th, 2014 10:08 pm

    @joerg.kantel:
    PI-News-Zitate bitte auch als solche kennzeichnen, sonst wirft man uns noch Satire vor.

  4. Ludwig der Träumer am September 26th, 2014 10:41 pm

    Zum Thema muß ich schon wieder den Horstmann rauskramen.

    Das Untier. Konturen einer Philosophie der Menschenflucht
    Autor: Prof. Dr. Ulrich Horstmann
    Verlag: Manuscriptum / Hrsg. J. Hoof (2004)
    ISBN-13: 978-3-936345-47-6

    Eine Leseprobe:
    „Die Apokalypse steht ins Haus. Wir Untiere wissen es längst, und wir wissen es alle. Hinter dem Parteiengezänk, den Auf- und Abrüstungsdebatten, den Militärparaden und Anti-Kriegsmärschen, hinter der Fassade des Friedenswillens und der endlosen Waffenstillstände gibt es eine heimliche Übereinkunft, ein unausgesprochenes großes Einverständnis: daß wir ein Ende machen müssen mit uns und unseresgleichen, so bald und so gründlich wie möglich – ohne Pardon, ohne Skrupel und ohne Überlebende.
    Was sonst trüge das, was das Untier „Weltgeschichte“ nennt, wenn nicht die Hoffnung auf die Katastrophe, den Untergang, das Auslöschen der Spuren. Wer könnte eine sich Jahrtausend und Jahrtausend fortsetzende Litanei des Hauens, Stechens, Spießens, Hackens, die Monotonie des Schlachtens und Schädelspaltens, das Om mani padmehum der Greuel ertragen, ja seinerseits nach Kräften befördern, der nicht zugleich in der Heimlichkeit seiner Vernunft gewiß wäre, daß diese rastlosen Übungen ihn und seine Gattung Gemetzel um Gemetzel, Schlacht um Schlacht, Feldzug um Feldzug, Weltkrieg um Weltkrieg unaufhaltsam jenem letzten Massaker, jenem globalen Harmageddon näherbringen, mit dem das Untier seinen Schlußstrich setzt unter die atemlose Aufrechnung sich fort- und fortzeugenden Leids […]

    „Nicht ein Jahrzehnt des Ausruhens, der Rast und des völligen Friedens hat sich das Untier in der von der Geschichtsschreibung erschlossenen Zeitspanne seit der Antike gegönnt, sondern waffenklirrend Schritt vor Schritt gesetzt, Hieb um Hieb geführt, als Lohn für die selbstlos dem militärischen Fortschritt dienenden Legionen Grab um Grab geschaufelt […]

    „Vielleicht ist der Vernichtungs- und Selbstzerstörungswille des Menschen überhaupt nur die höchste und erstmals zum Bewußtsein seiner selbst gelangte Manifestation eines Urimpulses und Protoinstinkts, der allem Lebendigen innewohnt und es in seinen Untergang treibt.

    Vielleicht war die gesamte Evolution nichts anderes als ein gigantischer Umweg, den das Plasma nahm, um sich nach dem Sündenfall der Urzeugung und seiner Vertreibung aus dem Anorganischen seiner neuerworbenen potentiellen Unsterblichkeit zu berauben und nach Äonen des Wucherns erneut ins Nirwana des Staubes und der Gase einzugehen.

    Und vielleicht ist das Untier mit all seinem Erfindungsreichtum, seinem Selbstbewußtsein und seiner Philosophie nicht die Krone der Schöpfung, sondern bloß ihr Strick, die ingeniöse Methode, auf die vor Milliarden von Jahren der erste Einzeller verfiel, um nach ebenso vielen Zellteilungen und Teilungen von Teilungen, die sein Leben multiplizierten, doch noch Selbstmord zu begehen […]

    „Die Geschichte des Untiers ist erfüllt […] Kein Überlebender wird sein Gedächtnis bewahren, keine Sage wird von den Prüfungen berichten, die es heimsuchten, die Qualen benennen, die es litt, um der großen, der universalen Erlösung willen.

    Über dem nackten Fels seiner Heimat aber wird Frieden sein, und auf den Steinen liegt der weiße Staub des Organischen wie Reif.

    Das Reißen und Schlingen, das Zermahlen und Ausbluten, das Stechen und Kröpfen, dieser ohne Unterlaß wütende Bürgerkrieg alles Lebendigen ist nie gewesen; und der Geist […] ist zu seinem eigenen Hirngespinst geworden. In einem Feuerwerk ohnegleichen ist er untergegangen, und mit dem Aufsteigen der letzten Rakete sind die Spuren getilgt, die ein Einzeller in Äonen hinterließ und die das Antlitz der Erde furchten wie sonst nur Gletscher und Glaziale […]

    „Vermonden wir unseren stoffwechselsiechen Planeten! Denn nicht bevor sich die Sichel des Trabanten hienieden in tausend Kraterseen spiegelt, nicht bevor Vor- und Nachbild, Mond und Welt, ununterscheidbar geworden sind und Quarzkristalle über dem Abgrund einander zublinzeln im Sternenlicht, nicht bevor die letzte Oase verödet , der letzte Seufzer verklungen, der letzte Keim verdorrt ist, wird wieder Frieden sein auf Erden.“
    ———
    Wenn dem so sein sollte, hat der Mensch den Pfusch der Götter an seiner Spezies erkannt. Seine Handlungen sind nur konsequent. Er zerstört nur das, was den finalen Frieden stört. Der Mensch hat sich mit dieser Erkenntnis über die Götter gestellt, besser – er hat diese Arschlöscher erkannt und gemerkt, daß diese nur Scheiße gebaut haben. Haua, rein mit den Atombomben, damit endlich Ruhe ist. Es gibt danach nix und nochmals nix. Was ist nix? Scheiße, geht das danach wieder von vorne los? Da wo nix ist, muß doch etwas sein.

  5. admin am September 27th, 2014 4:48 am

    Irgendwann werden die 20 Millionen Tote der Sowjetunion im 2. Weltkrieg auch noch „dem Kommunismus“ zugerechnet werden, denn die Russen waren ja selbst schuld, dass sie 1918 den Bolschewismus zuließen, von dem Hitler sie befreien wollte…

  6. ...der Trittbrettschreiber am September 27th, 2014 10:48 am

    …if it do’n’t matter to you, it do’n’t matter to me…

    Häppie Apokalypse and many hippie returns of this mal.

  7. Jon am September 27th, 2014 10:59 am

    Also ist die Erklärung „Religion → Terror“?

    Das ist doch etwas einfach. Warum kommt es manchmal zu solchem Terror und manchmal nicht? Da muss doch noch (mindestens) ein anderer Faktor im Spiel sein. Und ist das nicht auch eine sehr idealistische Theorie?

  8. Manfred Peters am September 27th, 2014 3:43 pm

    @ admin am September 27th, 2014 4:48
    „Irgendwann werden die 20 Millionen Tote der Sowjetunion im 2. Weltkrieg auch noch “dem Kommunismus” zugerechnet“
    Das zu behaupten steht nicht mal den 3,14-News sondern nur unserem Hunnenpastor 2.0 zu.
    In Danzig hat er es ja noch vergessen zu erwähnen, aber es wird sich sicher bald eine neue Gelegenheit ergeben. :-(

  9. Bernd Albert am September 27th, 2014 4:34 pm

    Hallo Herr Burks,

    sie schreiben:

    „National Geographic hat zum Beispiel die Toten auf dem Gemälde, das auch die Opfer des Massakers zeigt, das die christlichen >Kreuzfahrerretouchiert<gelassen."

    Das ist nicht richtig. In den Printausgaben der NG – ich habe sie seit dem ersten Erscheinen in Deutschland abonniert – und zwar in der Vorschau in Heft 7/2004 und dem Artikel Heft 8/2004 sind die Gemälde in vollem Umfange wieder gegeben, also mit den Leichen im Vordergrund.

    Man kann übrigens in der Online-Ausgabe auch gut erkennen, dass die Schrift eigentlich nach unten weitergeht. Das Bild musste wohl dem Format der Seite angepasst werden. Ideologische Gründe anzunehmen ist mehr als fernliegend.

    VG Bernd

  10. Bernd Albert am September 27th, 2014 4:37 pm

    P.S.: Leider wurde das Zitat nicht richtig gepostet. Es muss lauten:

    „National Geographic hat zum Beispiel die Toten auf dem Gemälde, das auch die Opfer des Massakers zeigt, das die christlichen „Kreuzfahrer“ Terrorgruppen in Jerusalen anrichteten, weg“retouchiert“gelassen.“

    VG Bernd

  11. joerg.kantel am September 28th, 2014 10:53 am

    Es sind nicht die Toten des Krieges, die der Kommunismus auf dem Gewissen hat, sondern die Toten seiner paranoiden Jagd auf Konterrevolutionäre, die dazu dient den Parteigehorsam und die Parteiallmacht zu zementieren. Sein Messianismus beruht auf dem Glaubenssatz, dass die Natur des Menschen durch Gewalt radikal verändert werden kann. Die Erlösung im Kollektiv wird laufend durch Blutopfer erreicht. Kommunismus und Religion sind ungleiche, schreckliche Zwillinge, deren Leugnung durch solche Posts versucht wird.

  12. thogo am September 28th, 2014 12:32 pm

    Eigentlich ist zum Thema Krieg (also staatlich geförderter Mord) und Religion alles gesagt, man muß es eigentlich nur noch wiederholen:

    Wenn aber Christus, der gesagt hat: „Du sollst nicht töten!“
    an seinem Kreuz sehen muß, wie sich die Felder blutig röten;
    wenn die Pfaffen Kanonen und Flugzeuge segnen
    und in den Feldgottesdiensten beten, daß es Blut möge regnen;
    und wenn die Vertreter Gottes auf Erden
    Soldaten-Hämmel treiben, auf daß sie geschlachtet werden;
    Und wenn die Glocken läuten: „Mord!“ und die Choräle hallen:
    „Mord! Ihr sollt eure Feinde niederknallen!“
    Und wenn jemand so verrät den Gottessohn –
    Das ist keine Schande.
    Das ist Religion.

  13. admin am September 28th, 2014 1:32 pm

    qjoerg.kantel: Das rechne ich nicht „dem Kommunismus“ an. Und der Messianismus ist bei Marx und Engels nicht zu finden. Das muss also andere Gründe haben, über die ich auch noch nachdenke.

  14. thogo am September 28th, 2014 3:37 pm

    Sorry Burks das ich hier reingrätsche – ich mach es mir da leicht: Messianismus (und seine blutigen Folgen) ist die logische Steigerung, der Endpunkt jeder Ideologie.
    Zwei Begründer der kommunistischen Ideologie sind: Marx & Engels.

  15. joerg.kantel am September 28th, 2014 4:05 pm

    Marx und Engels sind Philosophen. Wir reden von den Berufsrevolutionären, den „Weltgeistlichen des Hasses“. „Was vorwärts geht und für Freiheiten trommelt, hat alles Recht auf seiner Seite. Das erwachende Ungeheuer erweist sich als ein moralisierendes Geschöpf.“

  16. Beobachter am September 28th, 2014 6:08 pm

    Ich finde auch, dass die Genossen der ISIS das richtig machen.
    Wenn man bedenkt, dass Frauen 50% der Weltbevölkerung stellen aber nur % der Führungspositionen mit Frauen besetzt sind, also, da kann sich schon mal Zorn aufbauen.
    Deshalb sehe ich das genauso wie Burks:
    Die Muslime müssen noch viel mehr morden.

  17. ...der Trittbrettschreiber am September 28th, 2014 6:22 pm

    @joerg.kantel

    …was hat denn ein „berufsrevolutionär“ mit geistlichkeit(welchen genitivs auch immer) zu tun?

  18. Beobachter am September 28th, 2014 10:23 pm

    Damit das nicht unter den Tisch fällt:
    Im 7. Jh. hat sich der Islam auf der arabischen Halbinsel etabliert und daraufhin in historisch kurzer Zeit unter der Fahne des Propheten, mit Feuer und Schwert, ein Weltreich von Spanien bis nach Indien erobert.
    Man sehe sich mal auf dem Globus diese Landmasse an. Und vergleiche das mit dem schmalen Küstenstreifen am östlichen Mittelmeerufer; und ziehe hinzu, dass wir über gerade mal 200 Jahre reden.
    Und dann könnten wir noch über Wien 1683 reden, oder die islamophoben Sarrazenentürme oder …

    Oder wir reden uns ein, die Menschheitsgeschichte besteht nur aus den Kreuzzügen (dieser Mini-Krieg, der den Arabern außerhalb Palästinas 30cm hinten vorbeiging) und 1933-1945.
    Das ist natürlich bequemer. Man muss sich nicht plagen mir Recherche, Abwägen, ermitteln der Ursache-Wirkung-Beziehung … und dem ganzen Kram. Nicht wahr, lieber Burkhard?

  19. Temnitzbiber am September 29th, 2014 9:29 pm

    Hat mal irgendwer der Herren (?) in der Bibel das Buch josua gelesen, welches die Landnahme der aus Ägypten kommenden Israeliten im (vom HErrn grundbuchlich versprochenem) „Heiligen Land“ schildert? „Keinen Stein sollt Ihr auf dem Anderen lassen!“ Da wird schon mal der totale Krieg in der Bronzezeit zelebriert, alle anderen brauchten nur noch abschreiben. (Wobei: Treppenwitz der Ärchäologie: Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen dauerte die Landnahme in Wahrheit einige Jahrzehnte – aber ein paar Jahrhunderte später brauchte die jüdische Geistlichkeit wohl diese Horrorgeschichten.
    Und Assyrer, Perser, Römer etc massenmordeten auch schon lange vor Mohammed.

  20. Beobachter am September 29th, 2014 10:58 pm

    Nur dass das Buch Joshua zwar auch einen Hauch Realität wiedergibt, im großen und ganzen jedoch die totale Angeberei ist.
    Ja, man will es kaum glauben, obwohl es noch keine Deutschen gab galt es damals als ehrenvoll, die Gegner zu massakrieren.
    Die Juden waren und sind ein Kleinvolk, das gar nicht die Kapazität zu großen militärischen Erfolgen oder gar schlimmeren hatte und hat.

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