Lustkauf oder: Sparbüchse
Soeben eingetroffen – ein Lustkauf. Da musste ich einfach zugreifen.
Die Büste hat natürlich oben einen Schlitz und unten eine verschließbare Öffnung, weil sonst der Herr Marx zerschlagen werden müsste, um an das schatzbildernerisch angehäufte Kapital zu kommen, welchselbige Aktion schon aus metaphorisch-philosophischen Gründen fehl am Platze wäre.
Dieser absolute Bereicherungstrieb, diese leidenschaftliche Jagd auf den Wert ist dem Kapitalisten mit dem Schatzbildner gemein, aber während der Schatzbildner nur der verrückte Kapitalist, ist der Kapitalist der rationelle Schatzbildner. Die rastlose Vermehrung des Werts, die der Schatzbildner anstrebt, indem er das Geld vor der Zirkulation zu retten sucht, erreicht der klügere Kapitalist, indem er es stets von neuem der Zirkulation preisgibt. (Karl Marx Werke, Band 23, „Das Kapital“, Bd. I, Zweiter Abschnitt, 4. Kapitel: Verwandlung von Geld in Kapital)
Kommentare
4 Kommentare zu “Lustkauf oder: Sparbüchse”
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Mich hat an dieser Stelle immer interessiert, wie man den Antrieb des „rationellen Schatzbildners“ erklären kann. Selbst wenn es der „Bereicherungstrieb“ sein sollte, wäre das ja nur ein Wort, ein Name, und erklärte noch nichts.
Läßt sich auf der Höhe des Marxschen Denkens in gesellschaftlichen Verhältnissen erklären, warum der Kapitalist seine Rolle spielen will ?
Meine Tante hat mir zum Geburtstag eine Sparbüchse geschenkt. Sie ist ein Schwein mit einem Schlitz auf dem Rücken.;-)
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Diebe-lieben-den-kleinen-Roten-Bereits-27-Figuren-aus-der-Karl-Marx-Installation-in-Trier-gestohlen;art754,3520380
das wär´s doch gewesen….
Der Schatzbilder als Charaktermaske ist im Kapitalismus ja absurd, weil er das Gegenteil von dem tut, was ökonomisch angemessen wäre.
http://ideas.repec.org/a/bpj/jbwige/v19y1978i1p191-198n4.html