Lustkauf oder: Sparbüchse

Sparbüchse

Soeben eingetroffen – ein Lustkauf. Da musste ich einfach zugreifen.

Die Büste hat natürlich oben einen Schlitz und unten eine verschließbare Öffnung, weil sonst der Herr Marx zerschlagen werden müsste, um an das schatzbildernerisch angehäufte Kapital zu kommen, welchselbige Aktion schon aus metaphorisch-philosophischen Gründen fehl am Platze wäre.

Dieser absolute Bereicherungstrieb, diese leidenschaftliche Jagd auf den Wert ist dem Kapitalisten mit dem Schatzbildner gemein, aber während der Schatzbildner nur der verrückte Kapitalist, ist der Kapitalist der rationelle Schatzbildner. Die rastlose Vermehrung des Werts, die der Schatzbildner anstrebt, indem er das Geld vor der Zirkulation zu retten sucht, erreicht der klügere Kapitalist, indem er es stets von neuem der Zirkulation preisgibt. (Karl Marx Werke, Band 23, „Das Kapital“, Bd. I, Zweiter Abschnitt, 4. Kapitel: Verwandlung von Geld in Kapital)

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Kommentare

4 Kommentare zu “Lustkauf oder: Sparbüchse”

  1. KL am August 3rd, 2014 9:21 am

    Mich hat an dieser Stelle immer interessiert, wie man den Antrieb des „rationellen Schatzbildners“ erklären kann. Selbst wenn es der „Bereicherungstrieb“ sein sollte, wäre das ja nur ein Wort, ein Name, und erklärte noch nichts.
    Läßt sich auf der Höhe des Marxschen Denkens in gesellschaftlichen Verhältnissen erklären, warum der Kapitalist seine Rolle spielen will ?

  2. altautonomer am August 3rd, 2014 9:27 am

    Meine Tante hat mir zum Geburtstag eine Sparbüchse geschenkt. Sie ist ein Schwein mit einem Schlitz auf dem Rücken.;-)

  3. rainer am August 3rd, 2014 11:17 am
  4. admin am August 3rd, 2014 1:23 pm

    Der Schatzbilder als Charaktermaske ist im Kapitalismus ja absurd, weil er das Gegenteil von dem tut, was ökonomisch angemessen wäre.
    http://ideas.repec.org/a/bpj/jbwige/v19y1978i1p191-198n4.html

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