Lüge in Kriegszeiten oder: Die Verkommenheit der westlichen Medien
Mathias Bröckers in Telepolis: „Am Beispiel des Ersten Weltkriegs formulierte Arthur Ponsonby 1928 die Strukturgesetze der Kriegspropaganda – sie gelten, wie die aktuelle Berichterstattung über die Ukraine zeigt, noch immer.“
Absoluter Lesebefehl.
(…) … Medienschaffende und Journalisten, die in Leitartikeln und Talkshows Stimmung machen. Von ihrer Verpflichtung zu objektiver Information haben sie sich weitgehend verabschiedet und präsentieren die Wirklichkeit als Schwarzweißfilm mit eindeutiger Rollenverteilung in Gute (USA, EU und Nato) und Böse (Putin und Russland) präsentieren. Zu diesem Zweck mutieren dann nicht nur Gerüchte zu Tatsachen, Vermutungen zu Ereignissen und Meinungen zur Wahrheit, sondern es werden auch unpassende Fakten verschwiegen und Interessen und Hintergründe der Akteure des Konflikts unterschlagen.
Kommentare
6 Kommentare zu “Lüge in Kriegszeiten oder: Die Verkommenheit der westlichen Medien”
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Moinsen,
Hannelore „Hansi“ Fischer vom BR sprach gestern schon von der Russland-Krise(!).Die Sendung heißt „Mittagsmagazin“.
Uups,hatte ich mich da verhört?
Nö.
Es war die Russland-Krise.
Kein Wort mehr von der Ukraine.
„Seit der Russland-Krise mehrt sich der Wunsch nach Unabhängigkeit von Russlands Gas.“
@Hagnum
“Seit der Russland-Krise mehrt sich der Wunsch nach Unabhängigkeit von Russlands Gas.”
Wünsche kommen immer recht zeitig – aber:
Wer nicht bohren will muss wühlen.
Politik fressen Seele auf.
Kann man von Altkanzlern lernen?
Ja, Anne Will vorgestern. Völlig verkommen die Frau, nicht nur weil die Lesbe und Journalistin ist. Die hätte fast angefangen zu weinen, weil doch die ermordeten Passagiere aus Flug MH-17 nicht menschenwürdig geborgen worden sind. Ich habe hier ein Foto, SAUDI-ARABIEN, ein Pfahl in den Wüstensand gerammt und darauf sitzt ein Mann. Der wurde hingerichtet und vergammelt jetzt. Pfählen nennt sich das. Ist auf dem Lande erlaubt. In Riad wird gehängt.
Was hat dieses Mittelalter in Saudiarabien bitte mit der Ukraine zu tun?
Ja, sehr gut, auch wenn ich beim Truther Bröckers immer etwas skeptisch bin (neeeiiin, biddä biddä biddä keine 09/11-Debatte!)
Eine Anmerkung und einmal Selbstmarketing:
Ponsonbys Punkte in Ehren. Der Punkt „Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.“ ist leider keine Kriegslüge, sondern ekelhafter Weise tief wahr. Ja, das tun se wirklich, immer und immer und immer wieder.
Ansonsten darf ich auf meine kleine Fleißarbeit zur Julikrise hinweisen:
http://kritikundkunst.wordpress.com/tag/julikrise/
Insbesondere die beiden Hamburger Zeitungen sind hochinteressant.
[…] Man muss Matthias Bröckers nicht kritiklos lieben. Aber wo er recht hat, hat er recht (via burks): […]