Captain Phillips

Captain PhillipsCaptain Phillips

Eine Filmempfehlung: Captain Phillips „aus dem Jahr 2013. Der Film thematisiert den Piratenangriff auf die Maersk Alabama.“

Von der ersten bis zur letzten Minute ultraspannend, keine Längen. Realistisch. Großartige Schauspieler, neben Tom Hanks als Kapitän vor allem auch Barkhad Abdi als Anführer der somalischen Piraten und Faysal Ahmed als allzeit kurz vor dem Durchdrehen agierender bad guy.
Captain Phillips
Ich habe den Film im Original gestreamt gesehen. Die Somali aus Puntland werden nicht snychronisiert, was die Sache noch authentischer macht.

Natürlich singt der Film ein Hohelied auf die US-amerikanische NAVY und die Navy SEALs, aber es bleibt im Rahmen des Erträglichen. Auch die Motive der Piraten werden erläutert; sie sind nicht die holzschnittartigen bad guys, wie man das in solchen Filmen erwartet. „Captain Phillips“ ist kein Rambo-Film.

Aus Neugier habe ich noch nachgesehen, wer der Clan der Darod ist, der diesen Teil Somalias beherrscht und habe mich über Mohammed Abdullah Hassan informiert, der vor einiger Zeit etwas ähnliches wie die heutigen Piraten machte, nur ein paar Nummern größer. Ein Action-Film, der mich klüger macht? Was will man mehr!

Andererseits ist „Captain Phillips“ ein Film ohne Systemkritik. Man könnte ihn als eine filmisch freie Dokumentation nehmen. Ich werde ihn also vermutlich nicht im Kino ansehen, es sei denn, eine attraktive Dame lüde mich dazu ein.

By the way: Warum macht kein deutsche Regisseur solche Filme? Just saying‘.

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Kommentare

One Kommentar zu “Captain Phillips”

  1. ...der Trittbrettschreiber am Juli 15th, 2014 10:46 am

    Dieser sehenswerte Film treibt auch den Letzten, der versucht diese Welt zu verstehen, an den Rand der Verzweiflung.
    Bereits nach der zweiten Chakalaka-Chips-Tüte und dem mit nahezu krimineller Beziehungs-Kisten-Energie erkämpften zwanghaften Genuss der 1 Liter Maxi-Cola verstehe ich die Überlebens-Strategien beider Seiten. Chips-Esser und Cola-Trinker wissen es eben besser. Einerseits, wie man ein Schiff richtig kapert und andererseits, wie man solch einen Pott wirksam verteidigt. Bekämen wir entsprechendes Gehör bei den Entscheidern unserer intelligenten Spezie, hätte der grandiose Spannungsbogen dieses Films eine andere Amplitude erhalten. Kürzer, flacher und vor allem effizient langweiliger. Mich hat besonders die Trilogie der finalen Rettungsschüsse beeindruckt und dass die Chefs der Scharfschützen die Terminologie unserer StVO benutzen um im Kreise von Kreuzern, Schlachtschiffen und Versorgungs-Fregatten die Farben Grün und Rot kreativ zur synchronen Hirn-Zermatschung kommunizieren. Und dann diese hippe Ärztin, die den Fremdblut-Verschmierten sanft in die attraktive Welt des grauen Marinestahls und des omnipräsenten intellektualisierten Machismo unserer Weltpolizei zurück kokketiert. Erstaunlich dabei ist, dass das Nina Ruge Zitat(ALLES WIRD GUT) als gemeinsames Mantra zur Sinnstiftung des Projekts gute Dienste leistet und Brücken baut, vom mittellosen Lotter-Piraten mit dekadenten Haus-Pool-Frau-Hund-Kind-Zukunftsträumen zum philantropen Weltmarkt. Schade fand ich nur, aber das war wohl die Schuld des Requisiteurs, dass dieser Schlauch, ausgerechnet dieser eine Schlauch immer wieder subversiv nicht dahin spritzte wohin er sollte.
    Andererseits aber auch erfrischend hoffnungsschwanger. Querdenker und jene, die „es“ anders machen, sind ja in jeder geistigen Diaspora höchst willkommen. Der Schluss war irgendwie unamerikanisch. Keine Pizza nach der Katastrophe.
    Aber da waren ja die Chips :-) und ALLES WARD GUT.

    PS
    Warum hat so ein Tanker nicht wenigstens eine oder zwei Reimporte von Bordkanonen? Das liebe ich so an den Denkern und Machern unserer Zeit. Toller Mercedes, alles in Lack, Edelholz und Elektronik. Aber dann, bei 240 löst sich dieses Scheiß Schräubchen, das die Lenkrad Säule stabilisiert(haben sollte)…

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