Projekt Zukunft oder: Bundesarbeitsdienst einmal anders

Gegen-hartz.de: „Behörde schickte Hartz IV-Bezieher ins Bombenfeld“ (via Fefe)

Da verschlägt es einem schier die Sprache: „…verpflichtete das Jobcenter in Plauen Hartz-IV-Bezieher im Plauener Hammerpark zu arbeiten, um dort das Unterholz zu entfernen. Das Brisante: Stadtämter vermuten, dass in diesem Park noch zahlreiche Blindgänger-Bomben aus dem zweiten Weltkrieg lagern. Bevor jedoch der Kampfmittelbeseitigungsdienst anrückt, sollten die insgesamt neun als Ein-Euro-Kräfte eingesetzten Hartz IV Bezieher das Unterholz entfernen.“

Ausführlich kann man das im Vogtland-Anzeiger nachlesen (ohne jeden kritischen Ton):
Unter Anleitung eines Vorarbeiters der Stadtverwaltung sind derzeit neun Beschäftigte des Projektes Zukunft im Hammerpark an der Südinsel unterwegs, um das dichte Unterholz und den Wildwuchs zu beseitigen. Diese Maßnahme bereitet die Suche nach Bomben aus dem 2. Weltkrieg vor. (…) Weil in dem Gelände extrem viele Bomben vermutet werden, kommt hier das Land für Experten und Kosten auf. Unterholz wird entfernt, der „Wald gefegt“ – dann kommen die Metalldetektoren zum Einsatz und spüren Bomben auf.

Man sieht: Falls man die Ein-Euro-Jobs wieder historisch korrekt als „Reichsarbeitsdienst“ bezeichnete, würde sich in Plauen wohl kaum jemand beschweren.

Laut Sächsischer Zeitung hat die Leiterin des Jobcenters Plauen die Aktion zurückgepfiffen: „‚Hätten wir von den Bomben gewusst, hätten wir der Aktion nie zugestimmt. Wir schicken keine Arbeitslosen in solch gefährliche Jobs.‘ Das Jobcenter lässt prüfen, wer für den Arbeitseinsatz verantwortlich war.“

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Kommentare

4 Kommentare zu “Projekt Zukunft oder: Bundesarbeitsdienst einmal anders”

  1. rainer am September 27th, 2012 1:25 pm

    ….vielleicht sollte man das umbenennen…….

    …OT….Organisation Tod……..

  2. admin am September 27th, 2012 1:27 pm
  3. nh am September 27th, 2012 8:31 pm

    Gelesen mehrfach und adaptiert.
    Dieses zynische Dreckspack ist sich für nichts mehr zu schade.
    Auch im laufenden Leben ist ein Sozialhilfeempfänger AUSSATZ.
    Ich erlebe es täglich (als nicht-Betroffener) aber die Kotze steht bis unter dem Hutrand.
    Wobei der Sozialhilfesatz gleich nach 1/2 Jahr Arbeitslosigkeit beginnt ???
    Und die Drecksäcke feiern heut noch den Oberfürsten Kohl, kurz Phoenix reingeschaut, die Milch ist sauer geworden.
    -Die Milch wird sauer, das Bier wird schal, im Fernsehn spricht der Löwenthal…-

    Ich will nicht beschönigen dass Hartzverwalter abgestochen werden.
    Dem Leiter des Amtes und höher sollte jedoch regelmässig die Birne poliert werden.

  4. Micha am September 27th, 2012 10:55 pm

    Es ist schon ein Skandal, dass die sogenannten 1-€-Jobs nicht im Wettbewerb zu kommerziellen Unternehmen(hier Grünflächenbetriebe, Forstbetriebe) stehen dürfen und das von keinem bemängelt wird. Davon keiner redet schon lange keiner mehr.
    Der nächste Skandal ist die Tatsache der Zwangsarbeit, da bei Nichtarbeit grundrechtswidrige Sanktionen erfolgen.
    Da ist doch die Selbstzerstörung der Bedürftigen doch besser, als weitere (für Sachbearbeiter) riskante Schikanen oder eine bald kommende Kasernierung unter dem Slogan „Sozial ist das, was Arbeit schafft“.
    Mal abwarten, ob der Messerstecher sich auf den erlaubten Tyrannenmord beruft, falls er sanktioniert wurde?
    Nachdenkliche Grüße
    Micha

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