Sicherheitsupdates für vollautomatische Pappnasen

„Müssen Anwender ihre Applikationen und Betriebssysteme von Hand auf den neuesten Stand bringen, verschlafen sie es regelmäßig. Die Folge: Abermillionen PC, die durch den Missbrauch längst geschlossener Sicherheitslücken vollautomatisch aus der Ferne mit Schadsoftware infiziert werden“, schreibt Spiegel Online.

Nein. Das genau nicht. „Vollautomatisch“ geschieht gar nichts. Diese schwachfugigen Formulierungen ahnungsloser Journalisten sind die Basis für fromme Märchen und Legenden über Computer, die sich im öffentlichen Diskurs festgefressen haben und zum Beispiel auch den Hoax rund um die Online-Durchsuchung nährten.

Wer seinen Rechner so lässt – falls jemand Windows benutzt -, wie Microsoft ihn ab Werk ausliefert, und wer sicheinen feuchen Kehricht um Sicherheit kümmert, bei dem geht alles schief, ob voll- oder halbautomatisch. Man kann einen Computer sicher machen – auch ohne die Placebos und den Regenzauber von Anti-Voren-Programmen (ich habe so etwas nicht – wozu denn?) und dem ganzen Quatsch. Man muss sich nur dementsprechend verhalten.

image_pdfimage_print

Kommentare

3 Kommentare zu “Sicherheitsupdates für vollautomatische Pappnasen”

  1. Patrix am Mai 13th, 2012 12:33 pm

    Man sollte aber im Jahre 2012 auch erwarten können, dass kommerziell vertriebene Betriebssysteme ab Werk im Rahmen des technisch möglichen ’sicher‘ sind und (nötigenfalls durch automatische Updates) bleiben. Ein Autofahrer kann sich zum Beispiel auch darauf verlassen dass die Bremsen funktionieren.

  2. admin am Mai 13th, 2012 1:46 pm

    Ja, und warum sind zB HTML-Mails ab Werk voreingestellt und nicht plain text? Damit der DAU gleich beim ersten Mal auf Phishing reinfällt…

  3. Patrix am Mai 13th, 2012 4:16 pm

    Was ich eigentlich sagen wollte, ist dass der Fehler in diesem Fall weniger beim Anwender liegt sondern vor allem beim Hersteller. Dieser sollte sein Verhalten (bzw. sein Sicherheits- und Qualitätsverständnis) ändern, nicht (oder zumindest nicht nur) der Anwender sein Verhalten.

    Um nochmals das Auto-Beispiel zu nehmen: Ich darf mich bei einem Neuwagen darauf verlassen, dass die Bremsen funktionieren. Wenn ich dann trotzdem mit 200 gegen einen Baum fahre, bin ich selber schuld.

Schreibe einen Kommentar