LiquidFeedback: Demokratische Wahlen neu erfinden

Ein sehr interessanter Arikel auf LiquidFeedback diskutiert die „Überprüfbarkeit demokratischer Prozesse“:

Aus der Betrachtung der Überprüfbarkeit von elektronischen Abstimmungen durch die Teilnehmer bleibt folgendes Fazit zu ziehen: Möchte man überprüfbare elektronische Abstimmungen durchführen, müssen diese als offene Abstimmung mit Identitäten stattfinden, die für die anderen Teilnehmer hinreichend mit den abstimmenden Personen verknüpft sind. Möchte man diese den anderen Teilnehmern bekannte Verknüpfung vermeiden, bleibt einem nur entweder vollständig auf die Überprüfbarkeit des Verfahrens durch die Teilnehmer zu verzichten und damit einer Autorität blind vertrauen zu müssen oder zu Papier, Stift und Wahlurne zu greifen.

LiquidFeedback wurde für offene Abstimmungen konzipiert und implementiert, denn nur so konnte ein System geschaffen werden, das vertrauenswürdige, durch die Teilnehmer überprüfbare Ergebnisse liefern kann. Die Akkreditierung der Teilnehmer ist jedoch nicht Teil von LiquidFeedback sondern muss durch die einsetzende Organisation selber umgesetzt werden. Zur Akkreditierung gehört auch die Frage, ob eine Trennung der verwendeten Identitäten von den dahinterstehenden Personen vorgenommen wird oder ob jedes Benutzerkonto in LiquidFeedback für alle Teilnehmer hinreichend mit einer echten Person verknüpft wird. Ob LiquidFeedback – wie vorgesehen – für offene Abstimmungen genutzt oder als Wahlcomputer Typ 2 betrieben wird, ist somit allein die Entscheidung der einsetzenden Organisation.

Dieses Deutsch des Grauens – vor allem im ersten Abschnitt – muss jetzt noch in verständliches Deutsch übersetzt werden.

Wir hatten überprüft, wie Menschen elektronisch abstimmen können und uns das noch einmal genau angesehen. Fazit: Will man elektronisch abstimmen, also mit Computer und/oder über das Internet, und willl man das auch überpüfen, muss offen abgestimmt werden können. Die anderen Teilnehmer müssen denjenigen, der abstimmt, mit der Person, die als elektronische „Identität“ handelt, verknüpfen können. Wenn man aber nicht verraten will, wer derjenige ist, der nur eletronisch wählt, dann muss man darauf verzichten, das Verfahren durch die anderen Teilnehmer überprüfen zulassen. Man muss also eine Autorität blind vertrauen oder wieder Papier, Stift und Wahlurne benutzen.

LiquidFeedback wurde für offene Abstimmungen erfunden und eingerichtet. Nur so konnte in System erschaffen wurden, das Ergebnisse liefert, die die Teilnehmer überprüfen können. Das System LiquidFeedback kann jedoch die Teilnehmer nicht akkreditieren; das muss die Organisation, die es einsetzen will, selbst tun. Dazu gehört die Frage zu beantworten, ob man die Teilnehmer, die wählen sollen, mit ihren digitalen „Identitäten“ verknüpfen kann oder nicht, ob also jemadn von dem Benutzerkonto auf die reale Person schließen kann. Ob LiquidFeedback – wie vorgesehen – für offene Abstimmungen genutzt oder als Wahlcomputer Typ 2 betrieben wird, muss allein die Organisation entscheiden, die das System einsetzt.

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