Merkel zu Finanzminister Schäuble und den 100.000 D-Mark

Ein Journalist vom Telegraaf aus Amsterdem fragt sinngemäß: Schäuble habe im Bundestag zugegeben, einen Waffenhändler getroffen und 100000 DM in bar von ihm angenommen zu haben.

Wikipedia hierzu: „Am 10. Januar 2000 räumte Schäuble ein, von dem inzwischen zur Verhaftung ausgeschriebenen Waffenhändler Karlheinz Schreiber im Jahre 1994 eine Bar-Spende von 100.000 D-Mark für die CDU entgegengenommen zu haben. Am 31. Januar 2000 gab er ein weiteres Treffen mit Schreiber im Jahr 1995 zu. Die Schatzmeisterei der CDU habe den Betrag als ’sonstige Einnahme‘ verbucht.“

Noch Fragen? Doch, ich habe noch eine: Warum stellte kein deutscher Journalist diese Frage bei der Pressekonferenz? Antwort: So was tut man nicht in Deutschland. Oder, wie Roger Boyes, Deutschland-Korrrespondent der Londoner Times, es formulierte: „Die Berliner Republik kanalisiert ihre Informationen über Hintergrundgespräche und Stammtische, über informelle Netzwerke, über Vereinbarungen zwischen einzelnen Politikern und einzelnen Verlagsgruppen. Der Traum vieler deutscher Journalisten scheint immer noch darin zu bestehen, eines Tages selbst Politiker, Pressesprecher oder Redenschreiber zu werden. Der Traum jedes britischen journalisten besteht darin, einen nichtsnutzigen Politiker um seinen Job zu bringen.“ (In: Berliner Journalisten 3/2005)

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Kommentare

2 Kommentare zu “Merkel zu Finanzminister Schäuble und den 100.000 D-Mark”

  1. julian am Oktober 26th, 2009 12:19 am

    Es gibt mittlerweile den Artikel in der Onlineausgabe des telegraaf http://bit.ly/Cxvmr und auch schon eine Übersetzung http://bit.ly/10aao3

  2. klausm am Oktober 27th, 2009 11:01 pm

    Ob der holländische Journalist jemals wieder die Chance bekommt, Frau Merkel eine Frage zu stellen..?

    Vielleicht beobachtet das ja mal jemand.

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