Computerklischees im Film und die Online-Durchsuchung

Ich musste doch heftig schmunzeln beim Lesen der Postings auf Spiegel Online zum Artikel „Wer hustet, stirbt„. Wie gewohnt sind die Kommentare der LeserInnen in Online-Artikeln, die kommentiert werden können, oft besser als die Artikel selbst.

Auch die Hinweise auf Links wie tvtropes.org oder fnynf.at hätten in den Artikel gehört. Aber mit den Links ins weltweite Internet hat SpOn schon immer Probleme gehabt.

Sehr nett sind die Computer-Klischees, die zum Teil schon in meinem Buch über die so genannte „Online-Durchsuchung erwähnt habe: (…) „ueber einen Computer hat man mit 3 Eingaben immer Zugriff auf Spionagesatelliten, die auf den Boesewicht zoomen, 5. Es gibt immer Akten ueber gesuchte Personen mit boesem Bild 6. Informationen ueber Gebaeude sind im Detail verfuegbar und zeigen in der Regel die fahrenden Aufzuege an 7. Mit einem Tastendruck ist der Bildschirm schwarz 8. Genausoschnell faehrt ein Computer hoch, naemlich mit einen Tastendruck (und gleich wird wird drauf herumgehackt) 10. Wenn eine neue Email kommt, kuendigt das eine Stimmme an“ (…)

Oder: (…) „Nicht jedoch, dass es in jeder Abteilung einen Nerd gibt, der mal schnell einen Filter programmiert, mit dem man mehr Informationenen aus dem Überwachungsvideo herausholen kann als eigentlich drin ist. Zum Beispiel Wechsel der Kameraperspektive.
Beim Programmieren werden die grünen Zahlenfolgen immer auf des Gesicht des des Programmierers projeziert.
Ach ja, und wenn man einen Virus programmieren will, muss man auf dem Bildschirm die Würfel richtig zusammenstecken. “ (…)

Oder: „Computerprofis, die Daten aus jedem Rechner kitzeln können, tragen immer eine Brille.“

Das hier ist besonders hübsch: „Selbst die geheimsten Geheimdaten sind auf dem Computer immer mit einem nachvollziehbaren Passwort geschützt.“

Ich warte darauf, dass der erste „Tatort“ produziert wird, in dem der Nerd unter den Ermittlern den Rechner eines Verdächtigen „online“ durchsucht. Das wird bestimmt kommen und sehr lustig werden. Wie moderne Märchen so sind.

By the way: Zum Thema Online-Durchsuchung habe ich einen sehr informativen Artikel von Alexander Heidenreich (Hallo, Alex!) gefunden, den ich noch aus Mailbox-Zeiten kenne. Die Argumente beweisen schlagend, dass es eine „Online-Durchsuchung“, wie Klein Fritzchen oder Wolfgang sich das vorstellt, nicht geben kann und auch nie geben wird. Quod erat demonstrandum.

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