Bewusste Ablenkung vom wirklichen Täterkreis

Wenn die Informationen auf MVregio aus seriöser Quelle stammen, wogegen auf dern ersten Blick nichts spricht, könnte es zu einer überraschenden Wendung im Fall Mannichl kommen: „Allerdings gibt es erste Anzeichen, dass die die Täter aus dem Umfeld von Mannichl stammen könnten. Es werde in alle Richtungen ermittelt, betonte Walch. (…) Laut Walch gehört die Tatwaffe zum Haushalt des Polizeichefs. Mannichl soll das Messer kürzlich bei einer Nachbarschaftsaktion zum Lebkuchenschneiden benutzt haben. Danach habe er es im Garten zurückgelassen. Das nährt den Verdacht, dass die Täter aus dem Umfeld des Opfers stammen. Walch schließt dennoch einen vorsätzlichen Mord nicht aus. Ermittelt wird ihm zufolge weiter wegen versuchten Mordes, unter anderem wegen der Heimtücke der Tat.. (…) Laut Walch hatte der Täter nach seiner Messerattacke zu Mannichl gesagt: ‚Viele Grüße vom nationalen Widerstand. Du linkes Bullenschwein, du trampelst nimmer auf den Gräbern unserer Kameraden herum.‘ Das könnte aber auch eine bewusste Ablenkung vom wirklichen Täterkreis gewesen sein.“ Daran hatte ich übrigens gleich gedacht. Allerdings würde Mannichl vermutlich wissen, wer ein privates Motiv hätte, ihn nierderzustechen.

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Kommentare

2 Kommentare zu “Bewusste Ablenkung vom wirklichen Täterkreis”

  1. hfi am Dezember 28th, 2008 3:09 pm

    war auch mein Gedanke, als ich hörte, Mannichl sei mit seinem eigenen Messer niedergestochen worden.

    Muss übrigens dann nicht so sein, dass er den ausführenden Täter gekannt haben muss. Im Verlauf der Kriminalgeschichte (von der ich als interessierter Fachlaie ein bißchen was verstehe) hat es schon so gut wie alles gegeben. 2 gedungene Idioten aus der Hells Anbgels Szene in der nächsten Kreisstadt, für n Appel und n Ei von einem neurotischen Nachbarn angeheuert, weil der sich über Mannichls Hund geärgert hat? Nicht lachen. Hats alles schon gegeben.

    Können weiterhin Neonazis gewesen sein. Evtl. wollten die ihm nur die Meinung geigen, vielleicht Pfefferspray abfeuern, und dann lag da das Messer so verlockend im Garten.

    Alles möglich. Wir wissen es nicht.

    Aber schön, das wir mal wieder in Hysterie gemacht haben. Jetzt wird also übern Massengentest nachgedacht. Das ist doch verrückt! Den würde ich verweigern. Die Beweislastumkehr würde ich mir nicht reindrücken lassen.

  2. Heinz_OH am Dezember 29th, 2008 6:40 pm

    Diffamierung, Teil 1:
    „Rechtsradikaler Hintergrund“. Im selben Atemzug wird dann die Brücke gebaut mittels eines Aufrufes der „Anständigen“ zum „Kampf gegen Rechts“. Das ist schön undefiniert und je nach Coleur kann jeder „Anständige“ (wer, bitte, möchte das nicht sein?) nun der Diffamierung aussetzen, wen auch immer er mag. Vorzugsweise nehme man die NPD — damit trifft man zum einen ganz sicher keinen völlig Falschen und zum zweiten hat man viele andere „Anständige“ ganz automatisch auf seiner Seite.

    Diffamierung, Teil 2:
    Wenn sich der unterstellte „rechtsradikale Hintergrund“ nun so gar nicht belegen läßt, dann rudert man ganz vorsichtig ein wenig zurück. Man widerruft seine Vermutung nicht, sondern „man erweitert den Kreis der in Frage kommenden möglichen Täter“. Das ist schön unverbindlich und entspricht ja durchaus noch der Wahrheit. Verstärkt wird die Aussage noch durch ein angehängtes „selbstverständlich wird auch weiterhin in rechtsextremen Kreisen recherchiert“. Denn vielleicht finden sich bei der Hausdurchsuchung des Täters doch noch irgendein Buch vom Index oder zumindest mit anrüchigem, weil rechtsradikalem Inhalt? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Diffamierung, Teil 3:
    Nun beginnen die liberalen Meinungsträger, die ja immerhin Kommunikations-Multiplikatoren darstellen (wer, bitte, leistet sich heutzutage schon noch eine eigene Meinung, das wäre ja fast schon eine Zumutung) ihre Blog-Einträge und Forum-Beiträge mit „Daran hatte ich übrigens gleich gedacht“, „Ich hatte ja von Anfang an vermutet“. Das sind die Art Kommentare, die meine Peristaltik ungemein reizen. Denn sie kommen von genau denen, die es aufgrund ihrer Intelligenz und Bildung durchaus verstehen sollten, wie das System funktioniert. Aber auf hohem Niveau jammernd mitschwimmen — und das nicht schlecht.

    Diffamierung, letzter Teil:
    Die Akte wird zum Einstauben ins Regal gestellt. Natürlich wird weiterermittelt. Vielleicht sogar ein Täter gefunden, der nicht aus dem rechtsradikalen Kreis stammt. Der wird dann abgeurteilt und ansonsten schweigt man. Die 2 cm hohen Balken-Überschriften in den Boulevard-Zeitungen verschwinden… es hat funktioniert. Wer der Täter ist, ist völlig unwichtig. Den Zusammenhang mit dem großen Bösen von Rechts ist zementiert. Und nur an den werden wir uns Ende 2009 erinnern.

    Heinz_OH

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