Die Online-Durchsuchung – das Windei

Politbarometer

Worauf es Schäuble wirklich ankommt, zeigt das aktuelle Politbarometer des ZDF. Zu den technischen und rechtlichen Details der heimlichen Online-Durchsuchung und des Bundestrojaners bringt c’t in Ausgabe 25/08 (ab Montag, den 24. 11., im Handel) einen Hintergrundartikel: „Windei Bundestrojaner, Online-Durchsuchung vs. Gewährleistung von Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme“, S. 86ff. Da bin ich aber mal gespannt. Die Überschrift klingt schon erfreulich.

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Kommentare

6 Kommentare zu “Die Online-Durchsuchung – das Windei”

  1. giesbert am November 23rd, 2008 5:38 pm

    Abonenten wissen mehr ;-)

    Der sehr ausführliche Artikel beleuchtet (so weit ich sehe) alle relevanten Aspekte und kommt u.a. zu diesem Schluss:

    „Angesichts dieser sehr begrenzten Möglichkeiten für den ebenfalls sehr eingeschränkten Anwendungszweck könnte man eine Einführung der Online-Durchsuchung für praktisch unbedeutend halten. Für die Gesellschaft insgesamt ist sie aber keineswegs weitgehend folgenlos.“ (S. 92) Etc.

    Kürzestfassung: nicht die angebliche „Online-Durchsuchung“ ist die Gefahr, sondern die allgemeine Unterminierung von Grundrechten.

  2. admin am November 23rd, 2008 5:43 pm

    Ja, dann bin ich ja einer Meinung mit dem Autor. Aber der „sehr eingeschränkte Anwendungszeck“ würde mich schon interessieren, zumal noch nie die „gefundenen Daten“ vor irgendeinem Gericht präsemtiert worden sind. Wäre doch interessant, wie die verifizieren wollen, dass das die Daten des Verdächtigen sind…

  3. giesbert am November 23rd, 2008 6:26 pm

    Es geht weniger um die Praxis, als um die Theorie und die Plausibilität möglicher Szenarien: Welche Bedingungen müsse erfüllt sein, um überhaupt an die Daten zu kommen? Und welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit die so gewonnene Daten gerichtstauglich sind? Da bleibt nicht mehr viel, aber doch ein wenig übrig. Inwieweit das dann wieder in der Praxis relevant ist, sei dahingestellt.

  4. admin am November 24th, 2008 12:01 am

    na klar, wenn ich physischen Zugriff auf einen ungesicherten windows-Rechner habe und sowohl Keylogger als auch eine Remote-Software draufspielen kann, kann ich auch einen Rechner online durchsuchen. Aber ob das ein realistisches Szenario ist….

  5. giesbert am November 24th, 2008 1:29 am

    Wobei ja bei einigermaßen umfangreichen Dateien immer noch das Upload-Problem bleibt. Die Daten müssen ja irgendwie raus aus dem Rechner – bei DSL ist zwar der Downlink ok, aber der Uplink lässt doch sehr zu wünschen übrig. Und nicht jeder hat DSL.

    Letztlich hat Heribert Prantl immer noch Recht: Wem man die Logistik für internationale Terroranschläge zutraut, dem sollte man auch zutrauen, dass er an einem sicheren Rechner arbeitet. Bleiben halt die KleinDoofis, die virtuellen Eierdiebe etc. Bei denen könnte das vielleicht klappen. Aber die will man ja (angeblich) nicht. Etc. Etc. Man kann es drehen, wie man will, dieses ganze Konzept ist doomed. Oder es geht nicht um das, um das es angeblich geht.

  6. Sven am November 24th, 2008 11:41 am

    Schöne Umfrage?
    Ich bin dafür das alle Straßenbahnen lila angestrichen werden, warum, in meinem Ort gibt es keine Straßenbahnen.
    Ich bin für die personengebundene Datenerfassung in Kinos, warum, Ihr könnt euch das Denken, ich bin aber nicht blind nur ich war seit 20 Jahren nicht mehr im Kino und will es auch nicht mehr.

    Nach meiner Erinnerung haben 40% der Bundesbürger einen Online-Anschluss. 10% von denen wissen was eine Onlinedurchsuchung ist.
    Schöne Umfrage? Aber für wen ist sie nur zu gebrauchen?

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