Vaterländische Geschichte und weibliche Handarbeiten

Zeugnis

Das Abschlusszeugnis meiner Großmutter Elise Marie Klang vom 30.03.1920, geb 18.01.1906 in Holzwickede, gest. 27.11.1976 ebendort.

Ich meine eigentlich nicht, dass die Jugend immer dümmer und unwissender wird (außer ich habe gerade mal wieder mit einem unter 30 geredet), nur unpolitischer, was sich aber ändern kann. Wenn man sich vor Augen führt, was die vorhergehenden Generationen in der Schule lernten: „vaterländische Geschichte“ zum Beispiel. Was wussten die über die Welt – und vom wem? Fernsehen gab es noch nicht. Und nach welchen Kriterien bildeten sie sich eine politische Meinung?

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Kommentare

3 Kommentare zu “Vaterländische Geschichte und weibliche Handarbeiten”

  1. klaus am Dezember 18th, 2013 6:52 am

    wie fahrlässig man doch damals frauen in eine rolle zwang, gut das so etwas heute nicht mehr möglich ist. oder gibt es doch eine geschlechtertrennung, was bestimmte tätigkeiten angeht? woher kommt diese? ist die obsolet?

  2. .... der Trittbrettschreiber am Dezember 18th, 2013 7:49 am

    Wie bilden wir uns denn heute unsere politische Meinung?
    Wir lesen, sehen fern und wenn wir Glück haben, führen wir ein informatives persönliches Gespräch.
    Was lesen wir? Was sehen wir uns in der Glotze an?
    Im Zeitalter der Informations-Vermüllung können wir schon zufrieden sein, wenn wir unseren eigenen, uns annähernd entsprechenden Kanal gefunden haben, dem wir ‚vertrauen‘. Auch hier ist es anstrengend und unbequem, unsere Komfort-Zone zu verlassen und hin und wieder auch einmal Kanäle zuzulassen, die unserem Meinungs-Ruhekissen nicht weitere Polsterung verschaffen. Kurz, so enttäuschend das sein mag, wir sind auf unsere engere (im weitesten Sinne) Umgebung zur Informations-Beschaffung angwiesen.
    Was war damals anders?
    Der lange lange Tratsch auf dem Marktplatz, das Gespräch in der Kirche, am Stammtisch und, auf den Stiel einer Harke, Schaufel oder eines Besens gestützt, der Plausch über den Zaun.
    Und die Obrigkeit: Beamte in den Stuben und manchmal auch in der eigenen Küche (wenn der Herr Wachtmeister mal Hunger hatte oder der Briefträger einen Kaffee nicht ablehnte).
    So machten Informationen die Runde. Und Zeitungen gab es (;)… objektiv wie heute) auch.
    Für mehr musste man in die Stadt fahren, um z.B. Reden aus erster Quelle zu hören. Meine erste war eine von Willy Brand. Danach schlief ich ein und befinde mich seither in Trance, die sich mir oft als sicherste Informations-Quelle offenbart. Naja – und dann ist da noch Burks. Was kann da noch kommen?

  3. algore85 am Dezember 18th, 2013 11:57 am

    „Ich meine eigentlich nicht, dass die Jugend immer dümmer und unwissender wird (außer ich habe gerade mal wieder mit einem unter 30 geredet)“

    Wie gemein, du nimmst da eine ganze Generation in Sippenhaft.

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