Online-Durchsuchungsenten und E-Mail-Überwachungen

Das Stammpublikum weiß es schon. Bei den hübschen PR-Meldungen für des Kaisers neue Kleider aka „Online-Durchsuchungen“, die regelmäßig Focus online publiziert und die mit von den sattsam bekannen Textbausteinen aus dem Hause Bosbach garniert werden („Es darf nicht sein, dass Tatverdächtige sich durch moderne Verschlüsselungstechnik der Strafverfolgung entziehen können), kann ich immer wieder schmunzeln. Man muss nur genau hinschauen, und schon wird alles Comedy. Laut Heise habe „der BND in 90 Fällen mittels Bundestrojaner auf Computer zugegriffen und Festplatteninhalte ausgespäht habe. (…) Auch Rechner von Einzelpersonen seien in 10 Prozent von vom BND durchgeführten Online-Durchsuchungen betroffen gewesen.“ Und nun zue iner völlig unwichtigen Frage, die von einigen Foren-Lesern nörgelnd gestellt wurden: Und wie soll das funktionieren? Ganze Festplatten online verschicken? Undsoweiter? Nein? Weiß niemand? Richtig. Weil es gar nicht wahr ist und nur Propaganda. Aber so funktioniert es. Man muss es nur oft geneug wiederholen, und irgendwann glauben es alle. Nicht alle. Einige haben den Kopf noch zum Denken auf dem Hals sitzen.

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Kommentare

5 Kommentare zu “Online-Durchsuchungsenten und E-Mail-Überwachungen”

  1. Cohn.Structa am März 23rd, 2009 10:46 pm

    kann je sein, nur haben die dann schon keine Computer mehr um es den anderen zu sagen, weil der schon eingesammelt wurde….

    Ob demnächst die Anzahl der Haus(!)durchssuchungen wegen irgendeinem Verdacht die Anzahl der Telefonüberwachungen übersteigt ?

  2. Sven am März 24th, 2009 12:13 am

    Einiges ist schon möglich. In Afganistan haben sie mit dem Administratorpasswort eine Fernwartung durchgeführt und im Kongo ist wohl auch einiges möglich.
    Der Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) von Afganistan ist 1,5 CPI (Platz 176/180) und Kongo 1,7 CPI (Platz 171/180). DE 7.9 CPI Platz 14 von 180 Länder.
    Die Korruptesten Länder der Erde wurden OD. In diesen Ländern kann man alles kaufen.
    Es lohnt nicht über diesen Unsinn …

  3. muzel am März 24th, 2009 9:42 am

    Auch die Taz schreibt wieder diesen Unsinn.
    http://www.taz.de/1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/kommentarseite/1/polizei-soll-an-der-quelle-lauschen/kommentare/1/1/
    Sehr schön auch die Leserkommentare, besonders der eine, der den guten alten CCC-Aprilscherz aufwärmt…

  4. Fluxkompensator am März 24th, 2009 11:18 am

    Ich zitiere aus oben genanntem Heise Artikel:

    Bereits Anfang März kamen durch einen Bericht des Spiegel Informationen an die Öffentlichkeit, dass der Bundesnachrichtendienst (BND), der Auslandsgeheimdienst der Bundesrepublik Deutschland, heimliche Online-Durchsuchungen zur Spionage genutzt haben soll.

    Der stellvertretende BND-Chef Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven soll vergangene Woche gegenüber den Mitgliedern des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) eingeräumt haben, dass der BND in 90 Fällen mittels Bundestrojaner auf Computer zugegriffen und Festplatteninhalte ausgespäht habe.

    Unter anderem habe der BND in Afghanistan und im Kongo die heimliche Online-Durchsuchung gegen politische Institutionen, Behörden und Firmen eingesetzt. Auch Rechner von Einzelpersonen seien in 10 Prozent von vom BND durchgeführten Online-Durchsuchungen betroffen gewesen, erklärte von Loringhoven laut dem Focus.

    Kann der stellvertretende BND-Chef Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven so unverblümt lügen?

  5. Fluxkompensator am März 24th, 2009 11:21 am

    Cohn.Structa am März 23rd, 2009 10:46 pm
    Ob demnächst die Anzahl der Haus(!)durchssuchungen wegen irgendeinem Verdacht die Anzahl der Telefonüberwachungen übersteigt ?

    Du stehst offenbar ziemlich neben der Realität. Bereits heute wird bei jeder Gelegenheit eine Hausdurchsuchung angeordnet. Mach mal den Test und klau bei Lidl eine Dose Erbsen. Gib auch mal bei google den Suchbegriff Hausdurchsuchung ein und Du wirst erstaunliches finden.

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