Sony riskiert Flop mit keinem eigenen Second Life

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Welt Online will über 3D-Welten schreiben. Immerhin. Thema: „Nun hat auch Sony eine virtuelle Welt: Das „Home“-Netzwerk ist ab sofort der neue Online-Treffpunkt für alle Playstation3-Besitzer„. Virtuelle Welt ist nicht virtuelle Welt. Ein Zebra ist kein Känguru, obwohl beide Tiere sind. Das muss hier einmal gesagt werden. Wer eine Playstation mit Second Life vergleicht, kann auch einen Ego-Shooter nicht von Malefiz unterscheiden.

„Allerdings erinnert sie frappierend an „Second Life“ – und um das war es in diesem Jahr verdächtig ruhig geworden.“ Es war „verdächtig“ ruhig geworden? Was soll denn das heißen? Die journalistische Aussage erschließt sich mir nicht unbedingt auf Anhieb. Ich werde es übersetzen: Der journalistische Mainstream des Online-Journalismus käut Gerüchte wieder, horcht darauf, was alle so schreiben, schreibt es dann dort ab, verzichtet auf eigene Recherchen – aber ich echauffiere mich immer zu sehr über den Blödsinn, den ich über Second Life oft lesen muss.

Nur ganz kurz, um die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser nicht zu langweilen: Neben der Kommunikation ist der „künsterlische“ Aspekt in Second Life entscheidend. Tausende von Bastlern und Programmierern schaffen dort etwas Neues, zum Teil etwas, was die Betreiberfirma Linden Lab nicht vorhergesehen hat. Die Playstation jedoch ist wie die Glotze: Man kann nur rezipieren und dabei schnattern und Chips essen. Das ist doch total langweilig!

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Ich habe es hier mehrfach verkündet: Ohne Sex und „Gewalt“ kann man digitale Welten vergessen. Wenn schon das Leben simutlieren, dann auch richtig. Übrigens: Wussten Sie, dass es auch in Second Life Gegenden gibt, in denen sich die Avatare so verhalten können wie etwa in Counterstrike? Nein? Wundert mich nicht. Um das herauszufinden, muss man selbst einen Avatar besitzen, den professionell steuern können und virtuell bis an die Zähne bewaffnet sein. Und zudem müsste ein Journalist ein paar Tage recherchieren und auch Handbücher 2.0 gelesen haben. Welcher Online-Journalist macht das schon… Man sitzt lieber im weichen Redakteursstuhl und faselt über etwas, was man nicht kennt.

Die Screenshots zeigen zwei Themen, die in keiner anderen 3D-Welt (gleichzeitig) vorkommen – einen „Straßenstrich“ und meinen Avatar unter schwerem Beschuss auf einer Kriegsspiel-Sim. Im zweiten Fall (rechts unten) wurde ich nach wenigen Sekunden abgeschossen, im ersten Fall (links unten) löste meine Flugabwehrrakete das „Problem“.

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Kommentare

One Kommentar zu “Sony riskiert Flop mit keinem eigenen Second Life”

  1. Böse und provokative Anarchie : Burks’ Blog am Dezember 20th, 2008 3:23 pm

    […] Sony auf der Werbeinsel Home natürlich nicht brauchen.” Und deshalb werden weder Sony (Vgl,. Burks’ Blog: “Sony riskiert Flop mit keinem eigenen Second Life”) noch Twinity Erfolg […]

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