Erst entschulden, dann vereinen

Hans Werner Conen, der Vorsitzende des DJV Brandenburg, hat auf das Schreiben („Frust und Enttäuschung“) des hessischen Landesvorsitzenden geanwortet:

(…) Die zwanghafte Neigung zum Ausgrenzen, „Die-Reihen-fest-schließen“, Verbieten wollen, Eingreifenmüssen oder denunzierendem ‚Melden nach oben‘ macht eine Rückführung in die demokratische Gemeinschaft äußerst schwierig. Dennoch stehen wir in Brandenburg mit helfender Hand bereit – wer klopfet, dem wird aufgetan.

In der Wut des älteren Herrn über das Temperament einer jüngeren Frau verliert sich das Entscheidende. Frau Rabe hat sich ja nicht nur im Sinne des dem DJV bekannten Bundesverfassungsgerichts hart mit den Unzulänglichkeiten eines erfolglosen Bundesvorstands auseinandergesetzt und dafür viel Beifall – und pöbelnde Zwischenrufe, aber keine Argumente von Ihnen – erhalten. Viel wichtiger war der von der Versammlung mit großer Mehrheit angenommene Antrag Frau Rabes, die vorherige Entschuldung der fusionswilligen Verbände in der Hauptstadtregion zur Vorbedingung für deren Zusammenschluß zu machen.

(…) Der DJV hat die Spaltung gewollt und organisiert – nun muß er für die Folgen des gerichtsnotorischen Unrechts leiden und zahlen. Eine ‚Mitschuld‘ der Opfer in Berlin und Brandenburg gibt es nicht, denn kein Gericht hat sie je festgestellt. Chaos und Niedergang werden voraussichtlich weitergehen. Das nehmen die an ihren Pöstchen klebenden Täter von 2004 – darunter Sie – uneinsichtig in Kauf, statt durch Rücktritte den Weg für einen Neuanfang nach dem größten Desaster der deutschen Verbandsgeschichte zu öffnen.

Statt dessen soll der Vorsitzende des DJV-Berlin ‚eingreifen‘, um Ihnen mißliebige Kritik zu unterdrücken – in einem Journalistenverband!“ (…) [mehr…]

» No Comments

Umzug des DJV von Bonn nach Berlin

DJV Berlin: „Vor zwölf Jahren beschlossen: Umzug des DJV von Bonn nach Berlin – dennoch in Bonn geblieben!

Der Vorstand des DJV Berlin hat am 7. September beschlossen, gemeinsam mit dem VBJ/BrJV auf dem Bundesverbandstag vom 9.-12. November 2009 in Berlin folgenden Antrag einzubringen:

Der Bundesvorstand wird beauftragt, den Berlin-Umzug der Bundesgeschäftsstelle gemäß den mit großer Mehrheit verabschiedeten Verbandstagsbeschlüssen von fünf Landesverbänden seit 1997 nunmehr zeitnah zu konkretisieren. Dazu soll dem Gesamtvorstand bis Januar 2010 ein detaillierter Kosten- und Zeitplan vorgelegt werden, aus dem verbindlich hervorgeht, bis wann der Umzug abgeschlossen sein soll.

Begründung: Zwölf Jahre nach dem Umzugsbeschluss sitzt der DJV nach wie vor in Bonn und leistet sich in der Hauptstadt eine kostspielige Dependance. Mittlerweile sind alle anderen Verbände, die den Deutschen Presserat tragen, nach Berlin umgezogen. Auch der Umzug des Presserats selbst in diesem Jahr zeigt, dass eine solche Entscheidung auch rasch und erfolgreich umgesetzt werden kann.“

Insider wissen natürlich, warum der Bundesverband seine eigenen Beschlüsse schlicht ignoniert – da ist zum einen die Macht des stärksten Landesverbands, früher auch bekannt als das „Kaiserreich“ und seiner verbandsinternen Lobby. Zum anderen wird man Probleme haben, das Haus in Bonn loszuwerden – aus unterschiedlichen Gründen. Dazu später an anderer Stelle mehr. Solange die beiden Landesverbände in Berlin es nicht schaffen sich zu vereinen, wird es ihnen auch nicht gelingen etwas durchzusetzen.

Der Vereim Berliner Journalisten nennt sich jetzt kühn wie ein gleichnamiger Verein. Ob das nicht zu Verwechslungen führt?

» No Comments

Niklas Luhmann, Zwergkängurus und der DJV

Dirk Baecker schrieb in der taz (17.02.2007 ) über Niklas Luhmann und dessen Beobachtung der Zwergkängurus. Luhmann erklärt das Verhalten von Mitgliedern des DJV in Gremien, sei es im Gesamtvorstand oder auch bei Abstimmungen während eines Verbandstags:

„Katrin Volger schrieb gerade ihre Dissertation über diese Tiere und berichtete Eigentümliches aus deren Sozialverhalten. Sie hielt diese Tiere für exzeptionell dumm und erzählte gerne, wie es unter den still vor sich hin grasenden Tieren ab und an und ohne erkennbaren Anlass zu großen Aufregungen und Prügeleien kam, die sich gefährlich steigerten, bis sich plötzlich wie auf Kommando alle Tiere in eine Reihe setzten und für eine Weile in dieselbe Richtung schauten. Daraufhin beruhigten sich die Tiere und grasten wieder still vor sich hin. Luhmann fand das grandios. Er erklärte, offensichtlich würden sich die Tiere durch eine Synchronisation ihrer Umweltwahrnehmung unter Ausschluss von Sozialwahrnehmung beruhigen. Alle sehen dasselbe, ein Stück Wiese, ein paar Büsche. Und da alle nebeneinander sitzen, sehen sie nicht sich selbst. Sie schauen sich nicht an und haben deswegen auch keinen Grund mehr, sich aufzuregen.“

» No Comments

Alexander Fritsch | VBJ | update

Hans Werner Conen, Vorsitzender des DJV Brandenburg, hat in einem nicht ganz humorfreien Schreiben („Fachzeitschrift ‚Der Stadl'“) an den DJV um Aufklärung über die angebliche ultrarechte Vergangenheit des VBJ-Funktionärs Alexander Fritsch gebeten.

(…) „…drängt sich der Verdacht auf, daß der DJV-Vorstand einen ausgewiesenen Rechtsradikalen auf dem Verbandstag in Saarbrücken eine Haß-Rede gegen seine Kritiker hat halten lassen, was zu einer – für Deutsche ja typischen – Pogromstimmung gegen ‚Artfremde‘ (‚Conen und Schröder haben im DJV nichts zu suchen‘) führen konnte. Denn die Quellen, die der ‚Stadl‚ nutzte, sind seit langem öffentlich im Internet zugänglich. Es ist nicht vorstellbar, daß ein so berühmter Kenner des Internets wie der Herr Bundesvorsitzende nicht gewußt hat, wem er da stehend applaudierte. (…) Es ist anzunehmen, daß das offenbare Zusammenwirken des DJV mit einem bekannten mutmaßlichen Rechtsradikalen alsbald öffentlich wird. Gleiches steht hinsichtlich der unter dem Aspekt des Antisemitismus höchst irritierenden ausdrücklichen Weigerung des DJV zu erwarten, sich von dem Boykott-Aufruf der Gewerkschaft NUJ gegen Israel zu distanzieren.“ (…)

» No Comments

Müll von Qualität trennen

Veranstaltung des DJV am 10.01.2008

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Anlass für diese Veranstaltung waren einige Passagen der Rede Michael Konkens, des Bundesvorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), anlässlich des DJV-Verbandstags, 5. bis 7. November 2007 in Saarbrücken:

„Der Onlinebereich ist aber auch ein Bereich, den wir verstärkt unter qualitativen Kriterien werten müssen. Nicht jeder, der sich dort als Journalist bezeichnet, hat etwas damit gemeinsam. Uns steht es gut zu Gesicht, wenn wir Richtlinien finden, um Müll von Qualität zu trennen und dies den Internetkonsumenten deutlich machen. Das Internet ist eine Plattform auch für Schmierfinken ganz besonderer Art. Schmierfinken, die sich als Journalisten bezeichnen, die aber Persönlichkeitsrechte verletzen, sich nicht an unsere Postulate wie Wahrhaftigkeit, Objektivität, Vollständigkeit halten. Sie treiben ihr mieses Geschäft mit Veröffentlichungen, gegen die wir oft rechtlich nicht vorgehen können, die aber nicht selten ihre Voyeure finden. Blogs sind meines Erachtens nur in ganz wenigen Ausnahmefällen journalistische Erzeugnisse. Sie sind eher der Tummelplatz für Menschen, die zu feige sind, ihre Meinung frei und unter ihrem Namen zu veröffentlichen.“

Zahlreiche Blogs haben diese Passagen zitiert und kritisiert. Hier einige Hintergrundinformationen:

Die Rede Konkens richtete sich nicht allgemein gegen Blogger, sondern war klassische „Innenpolitik“ vor einer Delegiertenversammlung: Konken wollte wiedergewählt werden. Die Anwesenden wussten, worauf Konken anspielte: Auf die Internet-Publikation „Der Stadl“ (www.stadl.biz) und auf das einzige DJV-kritische Blog www.recherchegruppe.tk (Burkhard Schröder). Auf recherchegruppe.tk sind seit drei Jahren zahlreiche Skandale und andere DJV-Interna publiziert worden, die unter anderem zur Abwahl des Berliner Landesvorsitzenden des DJV geführt haben. „Der Stadl“, der keinen journalistischen Anspruch erhebt, sondern anonym erscheint, wird mit dem Brandenburger DJV-Vorsitzenden Hans Werner Conen in Verbindung in Verbindung gebracht, der sich mit dem Bundesverband einen erbitterten juristischen Krieg liefert.“ [mehr… (pdf)]

» No Comments

Bundesverband soll mit dem DJV Brandenburg verhandeln

Der Gesamtvorstand hat in Saarbrücken den Bundesvorstand angewiesen, mit dem DJV Brandenburg über die Streitpunkte zu verhandeln.

Der DJV Brandenburg klagt u.a. gegen die Aufnahme der beiden „neuen“ Landesverbände Verein Berliner Journalisten und Brandenburger Journalisten-Verband (Stand: Kammergericht Berlin, noch nicht das Hauptverfahren); gestritten wird ferner um die Verrechnung der Mitgliedsbeiträge des DJV Brandenburg mit der „Strukturhilfe“, die dem Landesverband nach dessen Meinung zustehe (Stand: OLG Brandenburg, nächster Verhandlungstermin März 2008).

» No Comments

[Blog DJV Verbandstag] Wollt ihr die totale Diktatur der Mediokren?

Spiggel.de (07.11.2007): „Wollt ihr die totale Diktatur der Mediokren?“ [Dossier DJV in der Krise 40]

(…) „Fazit: Der DJV wird erneut rund 2000 Mitglieder auf einen Schlag loswerden. Macht nix, sagen sich die Funktionäre, wir haben ja schon einmal billigend in Kauf genommen, sogar 7000 Mitglieder zu verlieren. Zum Glück für die Apparatschiks ging das damals schief. Aber jetzt wird es ernst, und es geht an’s Eingemachte. Dieses Desaster, so muss man befürchten, wird den nur noch zweitgrößten Journalistenverband Europas so nachhaltig beschädigen, dass er in die zweite Liga wird absteigen müssen.“ (…) [ mehr…

[Download dieses Artikels, pdf, 460 kb]

» No Comments

[Blog DJV Verbandstag] Antrag der Rechnungsprüfer abgelehnt

Die Rechnungsprüfer Oligerd E.J.Graf Kujawski (DJV Hessen) und Klaus Kundt (DJV Berlin) haben folgenden Antrag gestellt:

Der DJV Verbandstag möge beschließen: Der DJV-Gesamtvorstand als das für Beitragsregelungen zuständige Gremium wird beauftragt, die Beitragszahlungen der DJV-Landesverbände an den DJV-Solidaritätsfonds von derzeit 25 Cent pro Monat und Mitglied auf den Stand vor dem 30.06.1998 zurückzuführen und ab dem 1. Januar 2008 jeweils 1 € pro Monat und Mitglied an den Solidaritätsfonds zu zahlen.

Weiterhin wird der DJV-Gesamtvorstand beauftragt, die bisher an das DJV-Bildungswerk pro Monat und Mitglied gezahlten 25 Cent sowie die jährliche Zahlung in Höhe von 2 € pro Mitglied an das DJV-Bildungswerk ab dem 1. Januar 2008 in den Monatlichenm DJV-Beitrag zu integrieren und ihn damit faktisch zu erhöhen.

Der Antrag wurde als nicht dringlich abgelehnt.

» No Comments

[Blog DJV Verbandstag] Dolchstoßlegende und keine Bombenbauanleitung

Alexander Fritsch, Schriftführer des Vereins Berliner Journalisten, bemühte im ersten Redebeitrag zur Aussprache eine Dolchstoßlegende. Leute wie Hans-Werner Conen (Vorsitzender des DJV Brandenburg) gehörten im übrigen nicht in den Verband.

Dr. Wolfgang Stöckel (Glückwunsch zum Geburtstag!), Vorsitzender des BJV, warf mir (Burks) dieses Mal – im Unterschied zum letzten Verbandstag – erfreulicherweise nicht vor, Bombenbauanleitungen zu verbreiten.

Ich habe in meinem Redebeitrag Konken vorgeworfen, den Verband an den Rand des finanziellen und medienpolitischen Ruins geführt und rund 900.000 Euro bei den gescheiterten Ausschlüssen der Landesverbände in Berlin und Brandenburg vergeudet zu haben.

» No Comments

[Blog DJV Verbandstag] Flüchtige Flüchtlinge

Die Pressemitteilung des DJV zum Verbandstag ist – wie gewohnt – in erstklassigem Deutsch verfasst. „DJV-Verbandstag 2007 eröffnet. Konken geißelt Tarifflüchtlinge.“ Vermutlich ist „Tarifflüchtige“ gemeint.

» No Comments