Rücktritte

Berliner Zeitung: „Der Vorstand des Berliner Journalistenverbands tritt zurück
Anlass ist der vorstandsinterne Streit um das umstrittene RBB-Sommerinterview mit dem Rechtsextremisten Andreas Kalbitz. Auch ein Bericht der Berliner Zeitung zu dem Vorgang spielte eine Rolle.“

„Die Gründe für den Rücktritt gehen jedoch über das umstrittene RBB-Sommerinterview weit hinaus: Sowohl Walther als auch Oppermann und Enderle gehörten einst dem JVBB an, der erst zu Jahresbeginn mit dem DJV Berlin zum DJV Berlin JVBB fusionierte. Offenbar gab es aber auf Vorstandsebene gravierende Differenzen zwischen den Mitgliedern der beiden Vorgängerverbände, die nun beim Streit um das Kalbitz-Interview offen zutage traten.“

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Alte Rivalitäten, reloaded?

Der Flurfunk des RBB meldet: Der gesamte Vorstand des DJV Berlin-JVBB ist schon wieder zurückgetreten. Der Vorstand des fusionierten Berliner Journalistenverbands war erst am 11. Januar diesen Jahres gewählt worden.

Angeblich ging es beim vereinsinternen Hauen und Stechen vor allem um das Interview mit Kalbitz, der Reaktion des Verbandes darauf und einen Artikel der Berliner Zeitung zum Thema.

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Kalbitz-Interview, revisited

E-Mail: leser-blz@berlinerverlag.com

Leserbrief zur Kolumne „Medienmacher“ v. 16.07.2020; „Wie das Kalbitz-Interview des RBB den DJV Berlin-JVBB entzweite.“

Eine Diskussion innerhalb des gerade aus zwei Parallelorganisationen fusionierten Deutschen Journalisten-Verbandes DJV Berlin-JVBB über die Beurteilung des RBB-Interviews mit dem AfD-Mann Andreas Kalbitz muss unter Journalisten nicht ungewöhnlich sein. Ungewöhnlich ist allerdings die einsame Argumentationslinie des neugewählten Vorsitzenden Christian Walther, nach der er sich nicht als „Medienkritiker“ versteht und der Hinweis, dass er den öffentlich-rechtlichen Rundfunk besser kennen würde, als die Mehrzahl seiner Vorstandskollegen im DJV Berlin-JVBB.

Das mag sein, nur ist das hier nicht von Interesse. Herrn Kalbitz wurde für die RBB-Sommer-Interview-Reihe „Politik am See“ ein Podium in gemütlicher Feierabend-Atmosphäre geboten, wo er sich als Opfer des Verfassungsschutzes und Volksversteher zu präsentieren wusste, der vielerorts nur falsch verstanden wird. Sein Tätigkeitsbereich und seine Verlautbarungen sprechen allerdings eine andere Sprache, die allesamt einer rechtsextremistischen Einstellung zuzuordnen sind.

Diese Sachlage erinnert unwillkürlich an die Weimarer Zeit von vor 100 Jahren, wo nach dem I. Weltkrieg mit den Nazis eine im Grund obskure Truppe an die politische Oberfläche gespült wird, die das Volk der „Dichter und Denker“ mit zweifelhaften Schuldzuweisungen und Beschwörungen (Ausländer, Rassenwahn, Juden, osteuropäische Untermenschen) überzieht, ohne dass sich seinerzeit eine breite Widerstandsfront in der deutschen Bevölkerung aufgetan hätte.

Das darf sich nicht wiederholen! – Und daher ist die Kritik der Mehrheit des Vorstandes im DJV Berlin-JVBB nur zu berechtigt, der unverzüglich nach Ausstrahlung des Kalbitz-Interviews eine deutliche und unmissverständliche Stellungnahme des DJV Berlin-JVBB verlangt hat.

Prof. Dr. Peter Kolbe, Berlin

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Kalbitz und die Folgen für die Berliner Vereinsmeierei

Berliner Zeitung: „Wie das Kalbitz-Interview des RBB den DJV Berlin JVBB entzweite- Erst elf Tage nach Ausstrahlung des umstrittenen RBB-Sommerinterviews mit Andreas Kalbitz äußert sich der Journalistenverband zu dem Vorgang. Dessen Vorsitzender steht nicht hinter dem Schreiben. (…)

Auf Anfrage sagt Walter, er halte es für falsch, von Einschätzungen des Verfassungsschutzes abhängig zu machen, wen man interviewen dürfe. (…)

Dass im Streit um das Kalbitz-Interview alte Rivalitäten zwischen den einst konkurrierenden Verbänden aufgebrochen sein könnten, mag Walther nicht erkennen“.

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