Was macht eigentlich der DJV?

„E-Mails, Facebook-Einträge, Telefongespräche: Der britische Nachrichtendienst zapft dem Guardian“ zufolge heimlich Internetknotenpunkte an, über die der weltweite Datenverkehr läuft. (…) Der komplette Datenverkehr von 46 der Verbindungen kann gleichzeitig erfasst werden. Täglich würden außerdem 600 Millionen „telephone events“ ins Netz gehen“, berichtet Spiegel online. Und wie reagieren die Journalisten-Verbände? Gar nicht. Quod erat demonstrandum.

Checkliste:

– Wie viele DjV-Funktionnäre verschlüsseln ihre E-Mails oder wissen, wie das geht? (Im Bundesvorstand? Im Bundesfachausschuss „Onliner“? Niemand.)

– Wie viele DJV-Verbände haben eine Policy, wie mit Facebook umzugehen sei oder wickeln Kommunikation ungeschützt darüber ab?

– Wie viele DJV-Geschäftsstellen haben eine E-Mail-Policy? (Keine.)

– Wie viele DJV-Geschäftsstellen schützen die Daten auf ihren Rechnern mit Truecrypt? (Keine.)

– Warum will der DJV-Bundesverband seine Mitglieder dazu zwingen, ihr E-Mail-Programm so zu konfigurieren, dass sich die Phishing-Gefahr für sie signifikant erhöht? (Der DJV Newsletter wird nur in HTML verschickt.)

– Wie viele DJV-Organisationen betreiben Tor-Server, um einen Beitrag zur Anonymität im Internet zu leisten? (Das ist nur eine rhetorische Frage.)

Und diese Laienspielschar will sich anmaßen, für professionell arbeitende Journalisten zu sprechen? Das alles (ausser der Bemerkung über Newsletter) gilt auch für alle anderen Journalisten-Organisationen, inklusive Netzwerk Recherche. Allesamt ignorante Banausen.

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Date posted: Samstag, Juni 22nd, 2013 07:34 | Under category: DJV Bundesverband, DJV Landesverbände, Medien, Online-Journalismus
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