Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Die Mitgliederversammlung des DVJ Berlin heute war gewohnt unterhaltsam und wäre beinahe im Chaos versunken. Mit knapper Mehrheit wurde beschlossen, die Diskussion und die Entscheidung über eine Fusion zu vertagen. Auch alle anderen Punkte kamen nicht mehr zur Abstimmung. Die Mitgliederversammlung des JVBB hingegen hat sich schon eindeutig entschieden. Auf ein Neues also.

Interessant waren die Details – wie es dazu kam und warum. Die Schatzmeisterin des DJV Berlin, Jutta Rabe und die kleine Gruppe ihrer Unterstützer wollten unter allen Umständen verhindern, dass die Fusion geordnet über die Bühne ging. Interessant ist, dass diese Gruppe fast ausnahmlos aus Mitgliedern besteht, die sich bei vorherigen Mitgliederversammlungen durch ihr Verhalten und durch ihre Redebeiträge als fanatische Anhänger des abgewählten Alexander Kulpok geoutet hatten – insbesondere Jutta Rabe selbst sowie Klaus Strebe. Diese Gruppe hatte auch einen Abwahlantrag gegen den gesamten Vorstand vorgelegt, über den aber nicht mehr abgestimmt wurde.

Zu Beginn der Versammlung umfasst die Unterstützergruppe Rabes rund 30 Personen. Zur Strategie und Taktik der Vereinsmeierei gehört, dass man Leute organisiert, die so in zurückhaltenem Ton tun, also hätten sie keine Ahnung. Angeblich möchten sie aber noch mehr und besser informiert werden. Die Bilanzen beider Vereine sowie alle anderen notwenigen Dokumente waren öffentlich zugänglich gemacht worden; auch hatte es, wie Bernd Lammel, richtig anmerkte, mehrere Veranstaltungen zur Fusion gegeben, bei denen aber diejenigen, die heute herummeckerten, nicht geruht hatten anwesend zu sein.

Das Ehrenmitglied Klaus Kundt beging zu Beginn den taktischen Fehler, abstimmen zu lassen, ob man über die Fusion zuerst verhandeln solle. Das wurde leider so positiv beschieden. Damit verhinderte Kundt, ohne dass er das wusste, dass die verbandsschädigenden Machenschaften der Schatzermeisterin ans Licht gezerrt werden konnten – die meisten Mitgleider hatten keine Ahnung oder wollten – damit konfrontiert – nichts wissen. Alle wollten schön harmonisch bleiben.

Der Tatbestand ist ganz einfach: Am 5.Juni 2008 wurde ein Urteil des Landgerichts Potsdam rechtskräftig (es liegt dem Autor vor), durch das Jutta Rabe wegen „Vorenthaltens von Arbeitsengelt in 15 Fällen sowie wegen vorsätzlicher Insolvenzverschleppung und wegen Untreue zu eine Gesamtgeldstrafe“ von 80 Tagessätzen verurteilt wurden.

Welche Gewerkschaft kann sich eine Schatzmeisterin leisten, die wegen Untreue rechtskräftig verurteilt wurde? Das Problem ist, dass viele Mitglieder Tatsachen einfach nicht zur Kenntnis nehmen, auch wenn man ihnen die Fakten um die Ohren haut. Das war schon immer so, aber nicht nur im Landesverband des DJV Berlin, sondern auch in allen anderen.

Ich habe in einer persönlichen Erklärung zum Schluss angekündigt, dass ich am nächsten Montag einen Ausschlussantrag beim Vorstand des DJV Berlin gegen Jutta Rabe stellen werde – wegen verbandsschädigenden Verhaltens. Die Satzung ist da eindeutig: „Ein Mitglied kann vom Erweiterten Vorstand ausgeschlossen werden, wenn es die Voraussetzungen der Mitgliedschaft (§ 3 Abs. 1) nicht mehr erfüllt oder ein anderer wichtiger Grund, insbesondere verbandsschädigendes Verhalten, vorliegt.“ Ich hoffe nur nicht, dass allzu viele Mitglieder austreten, die sich vielleicht durch die Mitgliederversammlung am heutigen Tage abgestoßen fühlen.

Das Ehrengericht wird auch noch anderen Unterlagen von mir erhalten – aber ich will ja nicht sofort alles verraten, was ich noch weiß… Der Unterhaltungswert bleibt uns allen erhalten, dessen bin ich gewiss.

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Date posted: Samstag, Juli 3rd, 2010 17:33 | Under category: DJV Landesverbände
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