Gericht erklärt Redakteurs-Kündigung für wirksam
Spiegel online (24.05.2006): „Hintergrund des Rechtsstreits ist ein Artikel, der im Medienressort des „Tagesspiegels“ erschienen war. Das Blatt berichtete exklusiv über die Nominierung der ehemaligen Irak-Geisel Susanne Osthoff für den Grimme-Preis, verschwieg jedoch, dass der Vorschlag an die Juroren aus den eigenen Reihen gekommen war.“ [mehr…]
Spiegel online schreibt weiter: „Der Verband Berliner Journalisten hat gegen Müller-Neuhofs Entlassung protestiert.“ Das ist falsch. Einen Verband dieses Namens gibt es nicht.
Aus Berliner Journalisten Nr. 5/Frühjahr 2005:
Vorschlag für den Adolf-Grimme-Preis 2006
Die Begründung bezieht sich auf die Auftritte von Frau Osthoff im „heute journal“ und bei „Beckmann“:
Susanne Osthoff hat sich mit ihren beiden genannten TV-Auftritten den typischen festgefügten Projektionen, die sich Medien von Menschen und Geschehen machen, eindrucksvoll entzogen. Sie hat den Respekt eingefordert, den die Medienschaffenden vor ihren Objekten und ihrer Umwelt längst verloren haben und ihrem Publikum deutlich gemacht, dass die Maßstäbe, die es setzt, nur für sich selbst, aber nicht für andere gelten können. Sie hat die Erwartungshaltung der öffentlichen Meinung beispielhaft unterlaufen und damit gezeigt, worin Freiheit wirklich besteht: Im Verzicht auf Beifall und Zustimmung anderer. Sie hat in wenigen Minuten mit Verhalten und Worten mehr über die Situation im Irak gesagt als alle Nachrichten- Informations- und Dokumentationssendungen des Jahres 2005 zusammen. Sie hat die Öffentlichkeit polarisiert und ins Nachdenken gebracht wie kein zweiter TV-Akteur im Nominierungszeitraum. Ich schlage deshalb Susanne Osthoff für den Grimme-Preis 2006 vor.
Jost Müller-Neuhof
Date posted: Donnerstag, Mai 25th, 2006 01:24 | Under category: Medien
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