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Gestern war ich mit meiner Gattin auf Kneipentour. Als wir spät am Abend nach Hause schlenderten, begegnete uns hier ein Handverkäufer diverser Zeitschriften, unter anderem der taz. Welch ein hübsches Titelbild! Ich riss dem jungen Mann die Zeitung aus der Hand und sagte ihm, so sei ich früher auch herumgelaufen. Und jetzt müsste ich noch einmal in Erinnerungen an alte und aufregende Zeiten schwelgen. Der Handverkäufer war so jung, er hätte mein Sohn sein können. Er grinste und antwortete: Das hätten ihm in Kreuzberg in den vergangenen Stunden schon viele Leute gesagt, das Titelblatt verkaufe sich sehr gut. Ha! Es gibt sie noch, die Guten!
Ja, damit sind wir also beim Thema - die Autonomen. Ja, ich war dabei. Na und? Ach ja, den 2. Juni habe ich auch vergessen. Die Nachgeborenen sollten sich, da wir schon ins Plaudern geraten, an die Tupamaros West-Berlin erinnern und daran, dass der Verfassungsschutzspitzel Peter Urbach eine Bombe ins Jüdische Gemeindehaus platzieren wollte. "Urbach lieferte 1970 den entscheidenden Hinweis für die erste Verhaftung des RAF-Mitgründers Andreas Baader, danach besorgte ihm der Verfassungsschutz eine neue Identität im Ausland. Sein heutiger Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Mehrere Autoren haben die Vermutung geäußert, dass der Verfassungsschutz über Urbach die Entstehung des linksradikalen Terrorismus bewusst förderte."
Ich gehe also davon aus, dass auch bei den Krawallen in Heilgendamm wie gewohnt Spitzel und V-Leute an vorderster Front standen, um sich wichtig zu machen. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern regelmäßig so und wird auch von niemandem bestritten. Man könnte es auch auf die Spitze treiben und fragen: Wenn als vermummt sind, woher weiß man eigentlich, dass das "Linke" sind? Vielleicht waren es ja kackbraune Kameraden?
Mein Interesse galt aber einer ganz anderen Frage. Ich habe die Diskussion in der taz aufmerksam gelesen. Kann es ein Revival der Autonomen geben? Die Anwort ist: Nein. Die Autonomen waren die Generation nach den K-Gruppen und anderen Politsekten. Ohne die Anti-Atom-Bewegung und die Hausbesetzer hätte es das Milieu nicht gegeben. Die militante Bewegung hatte gegenüber den Politsekten viele Vorteile: Es ging trotz zermürbender Diskussion über zahlreiche Ismen immer um etwas Konkretes; nicht um die Weltrevolution oder die in Papua-Neuguinea.
Wikipedia hierzu: "Um nicht erkannt zu werden, treten Mitglieder der autonomen Gruppen immer wieder geballt in Teilgruppen und vermummt als so genannter Schwarzer Block (wegen der bevorzugten schwarzen Kleidung) bei Demonstrationen auf. Der Begriff "Schwarzer Block" wird dabei von den Autonomen selbst nur ungern oder allenfalls ironisch verwendet. Geprägt hatte ihn im Jahr 1981 die Frankfurter Staatsanwaltschaft, die zahlreiche Autonome wegen 'Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung namens "Schwarzer Block"' vor Gericht bringen wollte. Das uniforme Auftreten in geschlossenen Reihen und als ein nach außen abgesicherter Block setzte sich als Strategie gegen das Vorgehen der Sicherheitskräfte durch, seitdem Helm, Schienbeinschoner, Schutzbrille, Atemmaske usw. als Schutz vor Einsatzmitteln der Polizei vom Gesetzgeber als 'passive Bewaffnung' bei politischen Demonstrationen verboten wurden. Nicht nur die Identifizierung, sondern auch die Festnahme einzelner Mitglieder soll durch das Auftreten im Schwarzen Block erschwert werden. Als Reaktion hierauf wurde 1985 in einer Änderung des Versammlungsgesetzes das Vermummungsverbot erlassen."
Im Vorfeld sagte jemand aus der heutigen Szened em Spiegel: "Vermummung ist retro." Das war wohl eher Wunschdenken. Ich sehe das so: Welche Motive auch immer die jeweils Handelnden haben, ihr Kostüm ist ein historisches Zitat, das nicht zuletzt wegen der oral history und der medialen Wirkung gewählt wird. Damit haben die heutigen "Autonomen" Recht behalten: Sie und ihr Anliegen sind in den Medien, alle anderen liefen ferner mit. Ich kann mich noch an den Anfang der Hausbesetzerbewegung in Berlin erinnern: Trupps von wenigen Dutzend Leuten entglasten den halben Kurfürstendamm. Natürlich war die Aktion sinnlos. Aber welche Medienwirkung ging von ihr aus!
Das beste Zitat zum Thema stammt von Heiner Geißler, der auf seine alten Tage noch richtig vernünftig wird: "Wenn mich einer anfasst, dann schlage ich zurück - und wenn es ein Polizist ist, dann schlage ich zurück. Wenn ich demonstriere, dann übe ich ein Grundrecht aus, dann lasse ich mich nicht anfassen, von niemandem." Recht hat er, der Mann. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 05.07.2007 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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