POLITIK | | Aktuell | 01. April 2005 |
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EXKLUSIV: ES GEHT AUFWÄRTS IM KAMPF GEGEN RECHTS Was macht eigentlich Jörg Fischer?Von Burkhard Schröder |
Der ehemalige Neonazi Jörg Fischer ist ab sofort Chefkoordinator von Mut gegen Rechte Gewalt. Zu seiner Aufgabe wird gehören, die Spendenindustrie unter dem Logo "gegen Rechts" zu vereinheitlichen und zu verhindern, dass die Presse unkritisch und hämisch über das gut gemeinte Wirkungslose berichtet.
Erfolge Fischers zeigten sich schon am ersten Arbeitstag: die stern-Chefredaktion nahm den Sinnspruch Hanns Joachim Friedrichs von der Wand - Friedrichs hatte irrig geraten, Journalisten sollten sich auch nicht mit dem Guten gemein machen, sondern immer Distanz halten. Die Redaktion des stern versicherte, dass sie in Zukunft nicht mehr kritisch über Projekte berichten werde, die sie selbst finanziere und fördere. Auch die taz verpflichtete sich, über Fischer nur noch Gutes zu schreiben, da sie mit seinem Konterfei für sich selbst wirbt.
Fischer hatte schon bei der ZDK (Gesellschaft Demokratische Kultur) mutig für Transparenz gesorgt, indem er interne Mails an die Medien weiterleitete. Das ZDK unterstützt Mut gegen Rechte Gewalt und hat sich schon mehrfach dafür ausgesprochen, den Kampf gegen Rechts zu kommerzialisieren. Der aktuelle Fünfjahresplan sieht vor, auch dank der zu erwartenden ideologischen Hilfe Jörg Fischers, pro Monat mindestens einen Neonazi-Aussteiger zu produzieren.
Die Illustrierte stern will in ihrer nächsten Ausgabe einen Spendenaufruf initiieren, um gegen die seit 1929 ständig zunehmende rechte Gewalt Gesicht und Flagge zu zeigen und Zeichen zu setzen. Durch die Spenden soll auch das Gehalt Fischers in Höhe von 5.000 € finanziert werden. Der ehemalige Redakteur im Dienste Gerhard Freys zeigte sich erfreut über die Initiative des stern: "Nun bin ich endlich nicht mehr auf Hartz IV angewiesen." Er kündigte auch an, ab sofort wieder keine queere, sondern eine normale Meldeadresse zu haben und auch seine ehemalige Website zu reaktivieren.
Bei den Neonazis löste die Berufung Jörg Fischers deutschlandweit Entsetzen aus. Vor allem jüngere Kader der militanten Kameradschaften sprachen sind dafür aus, Gewalt gegen politische Gegner in Zukunft zu unterlassen, da durch die Aufklärungsarbeit des Neonazi-Aussteigers Fischer in zahllosen Schulen kaum noch Nachwuchs zu finden sei, um Anschläge zu verüben.
Besonders Furcht erregend wird in der ultrarechten Szene empfunden, das Fischer "aktiv in sozialen und schwullesbischen Bewegungen" ist. Vor allem die Bewegung Lesben gegen Rechts will Fischer daher unterstützten. Frau möchte ihn zum Ehrenvorsitzenden und zur Lesbe Honoris Causa ernennen.
Fischers Parteifreunde jedoch halten sich bedeckt. Der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Sozialistisch-trotzkistischen Initiative und Vorsitzender des Ausschusses für marxistisch-leninistische Lichterketten der IV. Internationale, Holger Dröge, erklärte, er bedauere zutiefst, dass Jörg Fischer durch seinen neuen Job dem internationalen Kampf gegen Ausbeutung, Unterdrückung, Sexismus und das Patriarchat nicht mehr so viel Zeit widmen könne. Er sei aber davon überzeugt, dass beim Projekt des stern jetzt - dank Fischer - nicht mehr nur heiße Luft produziert werde.
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage begrüßte das Engagement Jörg Fischers gegen Rechts. Ein Sprecher der Mormonen in Nürnberg erklärte der Presse, Fischer sei ein hervorragender und aktiver Verkäufer von Weltanschauungen. Er habe damals, als er kurzzeitig Mitglied gewesen sei, viele junge Leute geworben, die Heilige Schrift zu lesen. Das sei jetzt nicht mehr nötig, da Fischer seine Bücher nun selber schreibe. Die Kirche bedauere es aber, dass Fischer nicht mehr in ihren Reihen weile - man wäre guter Hoffnung gewesen, durch Gebete und Handauflegungen auch seine sexuelle Orientierung heilen zu können.
Durch Jörg Fischers Arbeit bekommt der nach Meinung vieler Experten erlahmende Kampf gegen Rechts wieder Schwung. Sogar die PDS in Köln spielt mit dem Gedanken, Fischer wieder die Mitgliedschaft anzutragen: Voraussetzung sei allerdings, so Özlem Demirel, dass Fischer mindestens drei Auftritte in Talkshows pro Monate vorweisen könnte, wahlweise drei Artikel in der nationalbolschewistischen Zeitschrift Junge Welt oder zwanzig Forumsbeiträge bei hagalil pro Stunde.
Fischer hat sich dazu noch nicht geäußert. Er will in den nächsten Tagen den totalen Krieg gegen Rechts ausrufen und Neonazismus, wo auch immer er auftritt, melden, durchführen und verbieten lassen.
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