Gestern hatte ich einen Experten-Auftritt bei N24 (Internet et al). Zufällig saß auch der israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, in dem Zimmer, in dem die Gäste betreut werden (Bild Mitte), und diskutierte mit den Kollegen über den Krieg im Libanon. Ich fand seine Argumentation schlüssig und überzeugend. Nun habe ich zum beliebten Thema Israel ohnehin eine feste Meinung, die auf Fakten beruht und glaube, die auch vertreten zu können. Zum Beispiel leugne ich die Existenz von "Palästinensern". Aber das ist ein anderes Thema.
Heute nehmen wir Dresden und Beirut durch. Mit Google Earth (ja, für Linux!) habe ich mir den Fluss Litani angesehen (Bild oben), bis zu dem Israel im Südlibanon eine Hisbolla-freie Zone einrichten will. Man kann einzelne Gebäude oder sogar Fahrzeuge gut erkennen. Die israelische Armee benutzt sicher nicht Google, sondern etwas Besseres - Drohnen etwa - und wird recht genau informiert sein, wer wo einen Streichholz anzündet.
Aber wir wollten über Dresden im 2. Weltkrieg reden. Oder Hamburg. Oder eine andere deutsche Stadt, die zerbombt wurde. Wenn die mediale Präsenz damals so wie heute möglich gewesen wäre, hätten wir unzählige herzzerreißende Bilder deutscher Bombenopfer, Kinder, Frauen und Parteigenossen, zu sehen bekommen, blutverschmierte und weinende Hitlerjungen, die üblichen Tränendrüsen-Agenda eben. Das wäre aber genausowenig eine "ausgewogene" Berichterstattung gewesen als würde die Medien heute neben jeden toten Israeli einen toten Libanesen platzieren. (Die Überschrift ist in diesem Sinne gemeint.)
Damit es niemand vergisst: Die Hisbollah ist keine Widerstandsorganisation, sondern eine terroristische Vereinigung. Was ist der Unterschied? Die Hisbollah leistet keinen Widerstand - gegen wen denn? Sie schießt Raketen nach Israel, schickt Selbstmordattentäter aus und will, das ist unstrittig, Israel vernichten. Ich muss zugeben, dass sich mein Mitleid in sehr engen Grenzen hält, auch mit den Libanesen, die jahrelang beide Augen zugedrückt haben, dass diese islamistische Mischpoke auf dem Boden des eigentlich liberalen Landes einen Gottesstaat errichten will. Auf Wikipedia kann man lesen: "Die Hisbollah wird von der Iranischen und Syrischen Regierung als rechtmäßige Widerstandsorganisation angesehen." Ach ja. wir wissen ohnehin, dass die jetzige Auseinandersetzung ein Stellvertreterkrieg des Iran und Syriens gegen Israel ist - auf dem Rücken des Libanon.
Shimon Stein merkte im Gespräch noch an, dass die Hisbollah mehr Raketen besitze als die deutsche Bundeswehr. Und ich merke an, dass ich bald Geburtstag habe. Wer mir was schenken will, suche sich aus dem Angebot (auf das untere Bild klicken!) etwas Hübsches aus. Vielen Dank im Voraus! Bitte an meine Postfachadresse! |