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Ich habe ein paar mal herzlich lachen müssen, aber finde weder Johnny Depp noch Keira Knightley überzeugend. Von Charakter und Schauspielkunst keine Spur; die Darsteller hätten mit denselben Dialogen auch in "Jurassic Park" auftreten können, ohne dass man sehr irritiert gewesen wäre.
Ich sehe mir Trash dieser Art vor allem aus völkerkundlichen Gründen an - um mich anschließend über die Regisseure, Maskenbilder und andere Ausstatter lustig machen zu können. "Fluch der Karibik" bedient alle rassistischen Klischees, die unter White Anglo Saxon Protestants en vogue sind. "Kannibalen" - "die Wilden" in der Phantasie eines prüden US-Amerikaners: Natürlich haben die alle einen züchtigen Lendenschurz an, der nichts, aber auch gar nichts zeigt, noch nicht einmal Busen bekommt man zu sehen. Erstens, liebe Amis, gab es Kannibalen gar nicht, nur in den Büchern Jack Londons und in der Phantasie der Europäer, und Kopfjäger wie die Auca fraßen ihre Opfer nicht, sondern stellten nur deren Schrumpfköpfe ins Wohnzimmer. Und zweitens hatten die "Wilden" nicht viel an, wenn es warm war, und die Männer banden ihr Gemächte hoch oder stellten es zur Schau oder stülpten zum Schutz ein Horn darüber. Die "Kannibalen" in dem Trash-Film sehen so aus, als hätte sie ein christlicher Missionar für's Völkerkundemuseum von Hintertupfingen ausgestattet.
Natürlich gibt es es auch eine "farbige Hexe". Für Rassisten sind die "Neger" für das Übersinnliche zuständig, wie auch in The Shining. Sex, Reise, Musik und Verehrung höherer Wesen, und die Weißen machen dann die Kultur, Mathematik und die Ökonomie.
Warum ist also die "Hexe" schwarz? Die berühmtesten Filmhexen sind zweifellos die drei Frauen in Macbeth Roman Polanskis - bei deren heulendem "Hail, all hail, Banquo and Macbeth" schaudert es mich jedes Mal. Hexen sind also alt, weiß und hässlich - oder schwarz, jung und schön. Seltsam, nicht? ausnahmen bestätigen die Regel und werden auch nicht ernst genommen. Wenn Frauen sehr klug sind, gelten sie ohnehin als gefährlich, also muss man sie dämonisieren - jedenfalls in einer patriarchalischen Gesellschaft. Dazu hat Robert von Ranke-Graves in "Die Weiße Göttin" das Nötige geschrieben.
Aber das wird jetzt plötzlich ein feministischer Diskurs. Und der passt überhaupt nicht zur Rezension eines Films, in dem Johnny Depp sich tuntig gibt und Keira Knightley ihren Schmollmund macht und nur dumme Sprüche von sich gibt.
Warum also eine schwarze Hexe? Ganz einfach: Eine Frau, die "anders" ist und auch dennoch mit ihrer Schönheit der Hautpdarstellerin keine Konkurrenz machen darf, kann man nur über die Hautfarbe darstellen. Der Beweis: Ein Film mit einer schwarzen Hauptdarstellerin und einer jungen und schönen weißen Hexe ist in Hollywood undenkbar. Der unterschwellige Rassismus ist in den USA ungebrochen. Und Hollywood ist ein Teil davon. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 07.08.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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