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Die Welt ist hier ein gutes bzw. eher schlechtes Beispiel. "'Der digitale Quantensprung im virtuellen Raum erfordert neue polizeiliche Methoden der Informationsbeschaffung', sagte Ziercke. Die Online-Untersuchung sei erforderlich, weil Kriminelle das Internet zunehmend zum Austausch und zur Planung benutzten. Die Beschlagnahmung von Computern bringe nichts mehr, da Daten inzwischen ins Internet ausgelagert und mit Passwörtern geschützt würden. Eine Verfolgung sei nur möglich, 'wenn es uns gelingt, Daten online abzugreifen'." Wohlgemerkt: Der Artikel ist vom 16. März - der Bundestrojaner-Hoax ist schon vor einiger Weile durchs Dorf gescheucht worden. "Online abgreifen" - was meint der denn damit? Sollte man nicht eine klitzekleine Frage stellen, wie das technisch machbar wäre, nachfragen, ob der BKA-Präsident überhaupt weiß, wovon er redet und nicht etwa einen Sprung der Quanten im eigenen Kopf hat?
Ganz im Gegenteil: Es kommen wie das Amen in der Kirche die altbekannten Textbausteine gleich hinterher: "Neben dem überwiegend kostenlosen traditionellen Austausch der Kinderpornografie im Internet beobachtet das BKA seit dem Jahr 2000 einen steigenden Markt kommerzieller Web-Seiten." Hat die Welt das überprüft? Natürlich nicht. Wo soll denn dieser "traditionelle Austausch" stattgefunden haben? Im Usenet, im WWW, per IRC? Und ermitteln die Behörden nicht? Ich glaube keine Wort, bevor ich es nicht sehe. Im World Wide Web jedenfalls nicht.
Jetzt kommt die schönste Passage - Ziercke at it's best: "Nach BKA-Erkenntnissen wird das Internet auch immer mehr zum Tatwerkzeug. Eine Variante sei, mit Spam-Mails auf fremden PCs sogenannte Trojaner zu installieren, sagte Abteilungspräsident Jürgen Maurer. Mit den getarnten Programmen könne ein Straftäter fremde Rechner für seine Zwecke nutzen – etwa sie unbemerkt zusammenschalten, um mit massenhaften Anfragen Firmenserver lahmzulegen. Mit dieser Macht könne der Täter dann die betreffenden Firmen erpressen." In welchem Schundroman hat der das denn gelesen? Vielleicht hat ihm einer seiner Untergebenen auch nur den Wikipedia-Eintrag über Bots vorgelesen und er das schnell auswendig gelernt. Hier erklärt der Chef noch selbst.
Immer wenn "immer mehr" in einem Satz auftaucht, ist Vorsicht geboten: Dann handelt es sich gewöhnlich nicht um Fakten, sondern um Agitprop und/oder Moraltheologie. "Das Internet wird immer mehr [bitte selbst ausfüllen]." Der BAK-Präsident redet immer blöderes Zeugs daher. Die Online-Kriminellen werden immer onliner und immer krimineller. Und Burks wird immer genervter.
Gehen wir schnell weiter zur FAZ von gestern, erste Seite: "Globale Internet-Kriminaltität". Der Artikel ist von ähnlicher "Qualität", nur dass jetzt nicht üblichen Verdächtigen zu Wort kommen, sondern der "Virenjäger" Eugene Kaspersky. Auch der macht natürlich Werbung in eigener Sache, genau wie das Bundeskriminalamt, und das ist sein gutes Recht. Aber die Pflicht der Journalisten ist eben, das nicht zuzulassen und schon gar nicht abzudrucken, ohne Kritisches dazu anzumerken.
Auch hier ist vom Programmen, "die über das Internet (wer hätte das gedacht?) die Computer von privaten Nutzern oder Unternehmen angreifen" die Rede. Und - Stichwort "Phishing" (das aber nicht genannt wird): "Mit gefälschten Rechnungen, Bankschreiben oder Aktienempfehlungen werden Internetnutzer in die Irre geführt." Falsch, nicht die "Internetnutzer", sondern nur die blöden, dummen und begriffsstutzigen Internetnutzer, die nur elektronische Postkarten schreiben und glauben, das machte die Bank auch. Rechnungen per Postkarte? Welche Dödel fällt denn darauf rein? "Erpresser drohen, Internetseiten lahmzulegen oder verschlüsselte Daten nicht mehr freizugeben." Wie meinen? Nun, ob Websites lahmgelegt werden können, richtet sich nach der Güte des Providers, und da liegt viel im Argen. Aber welche "verschlüsselte Daten" sind denn gemeint? Klauen Erpresser verschlüsselte Dateien, die sie nicht lesen können, wenn es sich um die traditionelle (jawohl, Herr Ziercke!) asymmetrische Kryptografie handelt, und wollen sie nicht wieder rausrücken - und hat der Bestohlene kein Backup davon? Tut mir leid, ich verstehe es nicht. Ich gehe ganz einfach davon aus, dass der Kollege Holger Schmidt auch nicht weiß, wovon er redet und etwas falsch verstanden hat.
Ganz schräg wird es jetzt: "...beliebte Internetseiten fremdgesteuert, um dem Besucher die gefährlichen Programme von einer scheinbar sicheren Quelle unterzuschieben." Aha. Die beliebte Seite bka.de ist vermutlich von Wolfgang Schäuble fremdgesteuert, und die der FAZ auch, um meinem Linux ein gefährliches Programm, gar einen Bundestrojaner unterzujubeln? Dann sollte man in Zukunft diese "Internetseiten" weiträumig umsurfen. Und auch die, die einen solchen unkritischen Blödsinn veröffentlichen. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 02.02.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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