POLITIK | | Aktuell | 16. Januar 2005 |
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ES WÄCHST ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT Was machen eigentlich die kackbraunen Kameraden?Von Burkhard Schröder |
Nein, um boshaften Spöttern zuvorzukommen: die kackbraunen Kameraden trafen sich nicht beim Berliner Presseball. Stattdessen kuschelten sie sich aneinander zu einem "Deutschland-Pakt". Da die Frankfurter Rundschau die unappetitliche Sache prägnant zusammenfasst, sei sie hier zitiert: "Bei der Bundestagswahl 2006 wird nur die NPD antreten, aber DVU-Kandidaten in ihre Listen aufnehmen. (...] Bei der Europawahl 2009 soll dann nur die DVU antreten."
Nur Erfolg könne die Risse im braunen Lager kitten, titelt gewohnt investigativ die Tageszeitung. Unstrittig, nur gilt das auch für das rote, grüne, gelbe, lila und hellbraun-christliche Lager. So what? Die Ratten und ihre Fänger versammeln sich immer dort, wo etwas zu holen ist. Und da, wie im Krimi, das niedrigste Motiv immer das wahrscheinlichste ist: auri sacra fames. Wer Ämter und Posten zu vergeben hat, braucht sich um die Moral des Fußvolks nicht zu kümmern. Das ist auch in Journalisten-Verbänden so. Sogar Zweckbündnisse zwischen ehemaligen braun gebrannten Kameraden und denen, deren Vorfahren von eben derselben Mischpoke ins Konzentrationslager geschickt wurden, sind da in einzelnen hauptstädtischen Fällen zu beobachten - warum sollten die NPD und die DVU nicht davon lernen?
Was tun? fragt der naiv-moralisierende Antifaschist. Auf keinen Fall die deutsche Leitkultur praktizieren. Also nicht melden, durchführen, verbieten. Die Financial Times schwingt schon die juristisch argumentierende Keule: "'Mehrparteiige Listenverbindungen sind nach dem Bundeswahlgesetz (BWG) ausgeschlossen', stellt ein Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestags fest. 'Es ist beruhigend, dass die Überlegungen, die einige Herren des rechten Randes gehabt haben, sich nicht in die Tat umsetzen lassen', sagte der SPD-Abgeordnete Sebastian Edathy, der das Gutachten in Auftrag gegeben hatte". Non licet omnibus adire Corinthum. Auch die Zeit und das ZDF stoßen in dieses Horn. Als ob damit irgendetwas gewonnen wäre! Zumal der Aufruf zur Wachsamkeit à la Edathy ein sinnfreier Textbaustein ist - vergleichbar mit der gendertheoretischen These "Frauen atmen selber."
Theodor Maunz, der den Grundgesetzkommentar "Maunz-Dürig", ein Standardwerk des juristischen Schrifttums, verfasste, kann die Neonazis nicht mehr wie gewohnt beraten - er ist schon gestorben. Aber es wird schon irgendeinen Anwalt geben, der die Sache durchpeitscht. Horst Mahler kann es jedoch nicht sein, der wird demnächst für neun Monate einfahren.
By the way 1: was macht eigentlich der in vielen Liedern besungene Kampf gegen rechts? Vielleicht sollte man die Protestantin Frau Ursula Renate "Lea" Rosh auf die kackbraunen Kameraden von der NPD und DVU ansetzen. Vor einer solch strengen "Gedenk-Domina" (Henryk Broder) hätten die sicher mehr Angst als vor Bundestagsabgeordneten, die wie gehabt warnen, mahnen und zur Wachsamkeit aufrufen, was auch immer das bedeuten soll. Denk mal, Frau Rosh! Wäre das nicht für die "führende Kraft der einheimischen Bewältigungsbranche", wie die Berliner Zeitung etwas boshaft schreibt, ein lohnendes neues Betätigungsfeld? Nicht zahllose Steine aufstellen, sondern eben dieselben werfen, und zwar mit Schmackes - falls Sie dieses Wort kennen - auf die Neonazis und andere Faschisten.
By the way 2: was berichten die Österreicher? Der Standard zitiert den kackbraunen Kameraden Voigt: "Wir sind nicht länger die Prügelknaben der Linken". Wenn er sich da nicht getäuscht hat...
Nein, auch die Abbildungen zeigen nicht den Berliner Presseball, sondern im Zweifelsfall x-beliebige Alt- und Neofaschisten.
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BURKS ONLINE 16.01.2005 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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