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In einem Traktat, in dem es um das gut Gemeinte, also darum geht, sich gegenseitig Gesicht, Flagge und sonstwas zu zeigen, um die Lichterkette danach um so fester zu tragen, damit sie nicht vom Orkan der heißen Luft weggeweht werde, der im so genannten Kampf gegen Rechts gewöhnlich verbreitet und in alle Himmelsrichtungen ventiliert wird, liest man (ein grausamer Schachtelsatz mit fünf Ebenen, der ebenso zerschlagen gehört, aber ich habe gerade zu viel schwarzen Tee getrunken):
"Das Versandhaus Quelle hat ein eindeutiges Statement gegen rechtsradikale Gesinnung abgegeben. Artikel von Lonsdale - eine der Lieblingsmarken der Rechten - fliegen aus dem Sortiment." Gegen alle journalistischen Prinzipien wird etwas behauptet, was erst zu beweisen und dann vielleicht zu kommentieren wäre: Ist diese Aktion von Quelle ein "Statement gegen rechtsradikale Gesinnung"? Ist es nicht, sagt der Anglophile.
Noch dümmlicher argumentieren die Initiatoren, die Jusos aus Papenburg: "Die Buchstabenkombination NSDA dient dabei als Erkennungszeichen unter Gleichgesinnten", erklärt Juso-Sprecherin Jane Küwen." Und, als müsse man einen Komparativ von Verblödung erfinden: "Die Jusos Papenburg, die diese Aktion durchgeführt haben, wollten lediglich den Zugang zu rechten Identifikationsmitteln erschweren. Es ging den Jusos dort in keinster Weise darum, der Marke "Lonsdale" zu schaden. Wir sind uns der Seriosität des Unternehmens durchaus bewusst." Ach ja. A posteriori vielleicht.
Das grenzt schon an Volksverdummung. Erstens stimmt es nicht, dass die Marke Lonsdale vor allem von Rassisten und Antisemiten getragen wird. Woher wollen die Jusps in Papenburg (!) das wissen? Der User Somiht schreibt im Spiegel Online-Forum: "Das schlimme daran ist ja, dass lonsdale als mir einzig bekannte marke wirklich aktiv gegen rassismus vorgeht.."
Mir gefällt besonders das Statement: "Wenn man jetzt schon Kleidermarken verbieten will, die unter anderem auch von 'unerwünschen Gruppen' getragen werden, dann bitte auch Armani, Boss,... Es gibt IMO genügend 'Wirtschaftkriminelle' die deren Anzüge tragen." Man kann nur hoffen, dass Lonsdale Spiegel Online wegen Rufschädigung verklagt. Alles das, was die Leser wissen, hätte der Autor auch wissen können. Und deshalb ist die Überschrift "Anti-Nazi-Aktion" völlig daneben. Von kritischer Haltung oder Recherche nicht die Spur.
Die taz hat etwas gemerkt: "Unter anderem sponserte die Marke ein multikulturelles Festival in der Oberlausitz und kündigte 14 unerwünschten Händlern die Verträge. Anti-Rassismus-Initiativen im Osten bestätigen die Wirkung. Unter Neonazis sei es 'zu Kleiderverbrennungen gekommen.'" Der beste Artikel steht im Tagesspiegel - mit dem Hinweis, dass zum Beispiel Muhammed Ali die Marke Lonsdale trug. Allerdings wird auch dort der Hoax verbreitet, es gehe um die "Buchstabenkombination nsda". Das, meine Damen und Herren, ist einfach frei erfunden worden.
Versetzen wir uns aber in die Lage eines PR-Profis. Es kann natürlich sein, dass Michael Badke von Quelle einfach keine Ahnung hat und deshalb die Jusos irrig ernstgenommen hat. Aber vielleicht ist er Zyniker und Profi. Jetzt steht der Begriff Quelle in der Zeitung. Das ist gut. Und das Umfeld ist auch gut. Gut gemeint, und die Lichterkette wird gleich mitgeliefert. Und diejenigen, die vernünftig sind, politisch denken und argumentieren können und die Aktion dumm wie Bohnenstroh finden, sind in Deutschland nur eine kleine, radikale und deshalb zu vernachlässigende Minderheit.
PS Der stern schreibt am 24.03.: "Quelle hatte vor, Lonsdale nach Beschwerden der Jusos komplett aus dem Programm zu nehmen, da die Kleidung dieser Marke bevorzugt von Neonazis getragen wird. Dies wurde nun vom KarstadtQuelle Konzern rückgängig gemacht. Grund für die Entscheidung ist, dass sich der deutsche Vertriebshändler dieser Marke durch diverse Aktionen immer wieder von der rechten Szene distanziert hat. Der Quelle-Geschäftsführer Michael Badke ist inzwischen entlassen worden." | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 21.03.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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