HAUSMITTEILUNG Gnadenlose BefindlichkeitenVon Burkhard Schröder Liebe wohlwollende Leserin, lieber geneigter Leser, sehr geehrte Feinde: Ich habe Sie gewarnt. Das hier ist ein Weblog, das sich als Online-Zeitung tarnt. Ich behellige Sie gnadenlos mit meinen Befindlichkeiten, mit irrelevantem persönlichen Kram, mit Petitessen des Alltags, wenn ich keine Lust zu recherchieren habe oder anderweitig zu sehr beschäftigt bin. Niemand darf sich also beschweren, wenn hier kein Artikel über das Al-Kaida-TV steht (kommt in Kürze), zu dem wieder kein deutsches Medium verlinkt, oder andere Themen, die die Welt bewegen.
Die Fragen, die mich bewegen, sind ganz banal: Was soll dieser hässliche MacIntosh-Rechner links neben mir - und der zweite schräg vor mir? Zu welchem Behufe sind sie da? Und kommen mein Hauptrechner - Linux rulez! - und mein Ubuntu-Laptop nicht zu kurz, sind sie nicht beleidigt ob meiner Seitensprünge? Und in einer Ecke steht auch noch verschämt ein alter Windows-Rechner, der aber schon seit drei Wochen nicht mehr angeschaltet worden ist. Und ein ausrangierter Rechner auf dem Flur - wohin nur mit dem?
Klare Frage, klare Antwort: Da in unseren Redaktionsräumern gerade die Fenster herausgerissen und erneuert werden, finden das Layout
und die Endredaktion der Texte in meiner Wohnung statt. Deshalb stehen die beiden Apple-Kisten hier und nicht dort, wo sie hingehören. In den nächsten Tagen kann es also geschehen, dass ein Blog ausfällt, weil ich einfach nicht dazu komme, etwas zu schreiben.
Klicken Sie auf ein Bild, um die Fotostrecke zu starten (5 Bilder). (In Originalgröße nur für registrierte Nutzer des Forums. Username und Passwort finden Sie - wie gewohnt - hier.) Ich könnte auch stattdessen auf die Schnelle Bildchen spärlich bekleideter Damen online stellen. Aber der unbedarfte Surfer könnte irrig meinen, spiggel.de sei nicht seriös und widme sich ausschließlich dem Erotik-Business. Insbesondere Journalisten lassen sich von Hinweisreizen schnell ablenken: Sie sind der Meinung, Trash und Sex gehörten nicht auf journalistische Blogs. Das ist natürlich Unfug.
In eine Online-Zeitung gehört alles, was das Leserherz erfreut. Nur dass ausschließlich mein Geschmack zählt. Fazit: Keine Kreuzwort-, sondern höchstens Schachrätsel, keine Verehrung höherer Wesen, keine Horoskope, Sport nur dann, wenn er mich interessiert (also nur Schach und Sumo), Mode: ja bitte, aber ehrlicher als die "Modestrecken" in Nachrichtenmagazinen, also inklusive nackter Haut. Und wenn die LeserInnen Wünsche haben, worüber ich etwas schreiben sollte, was bisher thematisch noch nicht geschehen, dann müssen Sie sich nur äußern. Ich werde dann überlegen, ob ich den Vorschlägen folge oder nur die Aussicht von meinem Balkon genieße und an etwas ganz Anderes denke. | |