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Auf derartige Einkäufe bereitet man sich gewissenhaft vor: Ich hatte die letzten Rechnungen dabei, um Kunden- und Telefonnummer vorzeigen zu können, und surfte auf vodafone.de, um mir schon vorher eines der Handy anzusehen und auszusuchen. Gut, man kann nicht alles haben. Webdesigner, insbesondere die sehr großer Firmen, haben es oft nicht nötig, einzelne Surfer zu beachten. Man bedient den Microsoft- und DAU-Mainstream und das war es dann. Ich bin jedenfalls immer wieder total genervt, wenn ich mit den empfehlenswerten Sicherheitseinstellungen daherkomme und von der Website abgewiesen werde. Wie auch bei Vodafone: Bitte lassen Sie zuerst die Hosen herunten und Ihre Daten bei uns! Wo kämen wir denn hin, wenn jeder sich um seine Sicherheit online sorgte! Wir können doch von unseren Webdesignern nicht berlangen, eine barrierefreie Website zu bauen - dann müssten die ja korrektes HTML beherrschen!
Ich habe mir trotzdem ein Handy ausgesucht (vgl. Bild Mitte) und betrat dann an einem sonnigen Samstagmorgen kurz vor Mittag den erfreulich leeren Vodafone-Shop am Potsdamer Platz. Am liebsten hätte ich "Vorsicht, Kunde!" gerufen: Die etwas sehr aufgedonnerte Dame mit schwarz gefärbten Haaren stand an ihrem Rechner, starrte auf den Bildschirm und wollte mich nicht bemerken. Ich war der einzige Kunde. Nach einer Minute kam sie denn doch, vermutlich, weil sich ihre Hoffnung, ich würde den Laden freiwillig wieder verlassen, als trügerisch erwiesen hatte.
Ich bin in der Lage, verständliches Deutsch zu sprechen und meine Wünsche auch für geistig Arme zu artikulieren. Ich sagte: "Ich will ein neues Handy für meine Nummer 01723829895. Ich will für meine PartnerCard eine Home-Zone einrichten." Ich musste die betreffende Telefonnummer drei mal sagen, reichte auch meine Rechnungen, aber die exakte Zeichenkette erwies sich für die Dame als großes Hindernis. Als ich nach ein paar Minuten nach meinem Passowort gefragt wurde, ein - zugegeben! - etwas exotisches Wort, das aber in jedem Lexikon steht, war sie total überfordert. Nach einem halben Dutzend Versuchen - ich buchstabierte mehrfach laut und deutlich- , schrieb ich es ihr auf. Es ging immer noch nicht. Die Dame versuchte es dann an einem anderen Rechner - offenbar rückte der meine Daten ohne das Passwort heraus. Sie reichte mir den Zettel mürrisch zurück und behauptete dreist, ich hätte ein K statt eines des Buchstabens G geschrieben. Ich sah verblüfft auf den Zettel: Nein, dort stand ein G. Nun gut, ich wollte ihre Laune nicht noch weiter verschlimmern.
Mein Handy habe sie nicht da. Der Dialog ging ungefähr so: "Kann ich das Handy hier bestellen? Ich würde auch ein paar Tage warten." - "Nein, wir kriegen es irgendwann wieder herein." - "Können Sie mir ungefähr sagen, wann?" - "Nein." - "Können Sie mir andere Handy empfehlen?"
Sie ging an eine Auslage und zeigte mit einer weit ausholenden Bewegung auf rund zwei Drittel aller dort liegen Handys: "Die können Sie alle nicht nehmen." - "Welche kann ich denn nehmen?" - "Da müsste ich mal nachsehen." Es kam aber nicht dazu, weil die zweite Verkäuferin, eine Blondine, die mittlerweile aufgetaucht war, mit ihrem Computer nicht zurechtkam. Meine Verkäuferin gab ihr seltsame Anweisungen, bis das Windows-Geräusch beim Hochfahren zu hören war. Mittlerweile hatte Sie aber meine Frage und mein Begehr vergessen. Ich winkte ab und fragte sie: "Können sie mir einen anderen Vodafone-Shop nennen?" - "Nein, das kann ich nicht", antwortete sie, als sei das selbstverständlich. Nun hatte ich genug.
Per Handy bat ich meine Freundin, im Internet einen nahe gelegenen Laden zu suchen. "Kaiser-Wilhelm-Platz 4" war die Antwort. Ich fuhr also nach Schöneberg Da war aber nur ein E-Plus-Laden, der Rest eine Baustelle. Und ein Debitel-Shop mit einem Vodafone-Logo auf der Schaufensterscheibe, in dem eine älterer Herr eine Viertelstunde lang den einzigen Verkäufer mit seiner Lebensgeschichte behelligte. Ich ging also zwischendurch zur Post und zahlte die meisten meiner grünen Scheine auf mein Konto ein.
Zurück im Laden erklärte mir der junge Mann sehr freundlich, er könne Dinge, die mit dem Vertrag zu tun hätten, also auch die Frage, ob ich bei meinem Wunschhandy zuzahlen müsse oder es für einen Euro erwerben könne, nicht bearbeiten. Dafür müsse ich in einen Vodafone-Shop. Immerhin hatte er das Handy ausliegen. Ich hätte es nur kaufen können, wenn ich einen Vertrag mit Debitel abgeschlossen oder eine Prepaid-Karte gekauft hätte. Das wollte ich aber nicht.
Mittlerweile war ich auf 180 und fasste den Entschluss, lieber eine Nacht darüber zu schlafen, anstatt die nächstbeste lustlose Verkäuferin in der nächstbesten Service-Wüstenei zu ermorden. Am liebsten hätte ich alle Verträge gekündigt. Zum Glück (für Vodafone) traf ich am Nachmittag bei einer Info-Veranstaltung einen kompetenten Vertreter von Vodafone, der mich mit Informationen über UMTS, 87 (oder waren es 78?) verschiedene Tarife, WLAN, Basispreis mit Neuaktivierung, Umlagen für Einmalgutschriften, optionalen Take-International-Tarif, Twin-Card, Sondertarife für DJV-Mitglieder, Zuhause WebOption und viele andere interessante Details ausreichend versorgte. Er empfahl mir auch zwei Handys, die mir sicher gefallen würden und die exakt auf meinen Bedarf zugeschnitten seien. Ein Kollege hingegen riet mir zum Kauf des Nokia Communicator 9300 - die neue Version war mir zu teuer und schwört dummerweise auf Microsoft, was ich auf keinem meiner Geräte haben will. Ich war gut gelaunt und hätte irgendein Handy gekauft. Der Vodafone-Experte hatte aber keines da.
Ich telefoniere also immer noch mit meinem drei Jahre alten Siemens S45i. Wenn ich jemals einen Laden fände, der ein neueres Handy meiner Wahl hat und auch mit Vodafone-Verträgen hantieren darf, dann würde ich mir vielleicht irgendwann ein neues Gerät kaufen. Aber das wird vermutlich ein frommer Wunsch bleiben. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 24.09.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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