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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
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Verfasst am:
02.04.2004, 16:08 |
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| POLITIK | | Aktuell | 02. April 2004 |
| | | NEUE NEONAZI-SEKTE: BEWEGUNG NEUE ORDNUNG Rechte SpaltpilzeVon Burkhard Schröder |
Von den Neonazis gibt es zur Zeit nur Erfreuliches zu berichten. Sie spalten sich unentwegt. Der NPD-Kreisverband Priegnitz hat sich am 17. Junuar faktisch aufgelöst. Der brandenburgische Landesvorsitzende Mario Schulz und andere dunkelbraune Kameraden sind aus der NPD ausgetreten - auch Jens Pakleppa, der Landesvorsitzende der Jungen Nationaldemokraten (JN). Beide gründeten am 1. Februar in Vetschau die Bewegung Neue Ordnung (BNO) (1). Grund genug, ein wenig hinter die Kulissen zu schauen.
Im so genannten Nationalen Forum wurde das "Programm" und die Website des rechten Spaltpilzes publiziert und diskutiert. Die "Bewegung" hat nur ein Postfach in Berlin. Der Inhaber Marcel Forstmeier, das sagt Google schnell, arbeitet in einem Cottbuser Projekt - der "Garage Lausitz" -, das von seriösen Firmen und Organisationen gefördert wird. Die jungen Leute sollen "zukünftige Unternehmerpersönlichkeiten" werden. Ein Anruf bei Forstmeier erwischt den Herrn offenbar auf dem falschen Fuß: auf die Frage, ob er der Inhaber der Domain der Bewegung Neue Ordnung sei, druckst er herum und ringt sich endlich zum Statement durch: "Dazu möchte ich nichts sagen." Keine Antwort ist auch eine Antwort - Lübbenau ist nicht weit von Cottbus.
Schulz und Pakleppa begründeten ihren Austritt aus der NPD mit der Wahl von Safet Babic zum Kandidaten für die Europawahl im Juni 2004. Die NPD habe ihren Grundsatz, wonach nur derjenige Deutscher ist, der deutschen Blutes sei, "verraten". Der studiert Jura an der Universität Trier, schreibt für die NPD-Zeitung Deutsche Stimme und hat das "Pech", dass er vom Balkan stammt, den dunkelbraunen Kameraden also sein vorgeblich bosniakisches Blut nicht gefällt. Das veranlasst die NPD zu der genauso dämlichen Entschuldigung, die Bosniaken gehörten zu den "weißen Völkern". Zudem hätten "Hunderttausende europäische Freiwillige im Abwehrkampf gegen den Bolschewismus an der Seite der Wehrmacht und Waffen-SS (gekämpft), darunter mehrere zehntausend Bosniaken".
Schon 1999 war der sächsische Landesverband der Jungen Nationaldemokraten wegen Babic aus dem Bundesverband ausgetreten. Die Jungle World schrieb damals: "Begründung: Wer die "multikulturelle Gesellschaft" bekämpfe, könne "selbst nicht multikulturell sein". Soll heißen: Ausländer raus und Deutschlands Naziverbände den Deutschen. Die JN solle doch lieber eine Auslandsorganisation aufmachen, frotzelte der sächsische Landesverband in einem Papier."
Babic war an der Uni Trier im Dezember 2002 von den Jusos als Kandidat für die Wahlen zum Studentenparlament aufgestellt und dann wieder geschasst worden, als man erkannte, wes Geistes Kinder der "bosnische Befreiungsnationalist" ist.
Die NPD nörgelt gegen die "Spaltpilze", gibt sich aber gelassen. Abspaltungen ist die Partei gewohnt, nach eigenen Angaben gab es in den letzten vierzig Jahren rund 180. Die Zahl der eingeschriebenen Mitglieder sinkt, das sagt aber nichts über die Stärke des Milieus aus. Am dunkelbraunen Rand bröckelt das Dunkelbraune also ab und findet sich zu eigenen Häuflein zusammen. Und die Spalterei geht munter weiter. Eine Sekte schliesst sich mit der anderen zusammen wie die "...Plattform Neue Ordnung (PNO), die an diesem Tag als Dachverband der Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft (BDVG) und der neu sich gründenden Schwesterorganisation Bewegung Neue Ordnung (BNO) ins Leben gerufen wird. Und aus seiner Zelle grummelt ausgerechnet Friedhelm Busse, der selbst sektenmäßig einschlägig vorbelastet ist.
Kotweitwerfen im braunen Sandkasten amüsiert zwar Aussenstehende, die sich von Berufs wegen mit dem Neonazi-Milieu beschäftigen. Aber sehr schnell möchte man sich wieder etwas Angenehmerem widmen. Das gilt offenbar auch für die kackbraunen Kameraden. Die Jungle World schreibt:
"Bei einer Bundesvorstandssitzung in Sulingen (Niedersachsen), hieß es in einem Schreiben der JN-Sachsen, hätten sich die Herren Führungskader entgegen den Vorstellungen "unserer kurzhaarigen Kameraden" benommen. Was war passiert? Der Nazi-Barde Jörg Hähnel spielte auf. Man mag verstehen, daß sich nicht jeder dessen Geschrammel anhören mag, aber für JN-Nazis gehört dessen Liedgut zur Pflicht. JN-Chef Roßmüller und sein Vorgänger Holger Apfel sahen das anders und fuhren in ein benachbartes Bordell. Roßmüller ließ sich dort, schreibt die JN-Sachsen, von "einer polnischen Prostituierten einen blasen", wobei er sich nach Eigenangaben als "Herrenmensch" fühlte: "Wir hoffen", so die sächsischen Abtrünnigen, daß Roßmüller "wenigstens im Puff Standfestigkeit bewiesen hat.""
1) domain: neue-ordnung.de
domain-ace: neue-ordnung.de
descr: Marcel Forstmeier
descr: A.-v.-Humboldt Str. 20
descr: 03222 Luebbenau
Abbildungen: Ausriss der Website garage-lausitz.de (oben), Website der BWO (Mitte), Holger Apfel, NPD (unten) ------------------------------------------------------------------------------------
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