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Wer kann die Qualen der menschlichen Seele ermessen, die nicht online kommt? So geschah es mir - acht Tage unfreiwillig abgeklemmt. Ich könnte zum Beispiel folgenden Brief an T-Online schreiben:

Liebe Telekom (keine Ahnung, ob das stimmt: Ich bekomme immer Briefe mit einem rosa T und habe aufgegeben verstehen zu wollen, wer eigentlich mein Provider ist - Telekom, T-Online, T-com...). Eine Deiner Angestellten hat es geschafft, mir einen neuen Tarif aufzuschwatzen. Die Dame war am Telefon sehr liebreizend, und ich wurde schwach und hauchte "ja" zu einem noch superschnelleren DSL-Zugang.

Leider funktioniere dieser nicht, ab dem 1. August war nix mit Internet. Schade, dass es die Werbung mit dem HB-Männchen Bruno nicht mehr gibt, so fühlte ich mich, nachdem ich mich durch zahllose Warteschleifen gehangelt und sinnlos Roboterstimmen angebrüllt hatte. "Sie können uns auch auf unserer Internet-Seite www Punkt T minus online de E besuchen. Sie können Störungen auch auf unserer Internet-Seite www Punkt T minus online de E melden." - " ICH KOMME ABER NICHT ONLINE!!!" - "Entschuldigung, ich habe sie nicht verstanden...." - "Um welches Problem handelt es sich, um eine Rechnung? Eine Telefonrechnung? Um eine Störung? Blaba." - "Gut, Rechnung, um welche Rechnung genau? Telefonrechung? T-Online-Rechnung? Blabla." - "Jetzt brauche ich noch Ihre Telefonnummer. Blablabla." Ich war nahe am Wahnsinn. "Sagen Sie uns jetzt, um welches Gerät es sich handelt. Sie finden die Bezeichnung oben auf dem.... nur support für...bablabla." - "EUMEX 300 IP!!!" - "Moment, ich verbinde sie mit unserem technischen Kundendienst." Düdelü. Düdelü.

Ahhh. Ein waschechter Homo sapiens. Dass ich das noch erleben darf! Tja, mein Router sei nicht für diese Geschwindigkeit geeighnet, ich müsse ihn updaten. "Suchen Sie auf unserer Website...." Bücher

- "ICH KOMME NICHT ONLINE!!!!" - "Tja, das ist dann schwierig. Kennen Sie nicht jemand, der einen Internet-Zugang hat? Grmpf. Ja, ich kenne jemand, der einen Internet-Zugang hat, und habe mir per USB-Stick die nötigen Dateien geholt.

Fucking manual, read me first: "Geben Sie eumex.ip im Adressfeld Ihres Browser ein." Es passierte aber nichts, ich kam nicht in meinen Router. Warteschleife, ich kannte die Ansagen schon auswendig. Nach einer halben Stunde hatte ich wieder einen Menschen am Hörer. "Ja, sie müssen die IP-Adresse des Routers im Netzwerk herausfinden. Geben Sie Start, Einstellungen...." - "HAAAALT! Ich habe hier nur Linux, Ubuntu!" - "Ach du Sch..... Da kenne ich mich nicht aus." Es war noch viel komplizierter, weil ich drei Router hintereinandergeschnallt hatte: Der Eumex hat nicht genug Steckplätze für Netzwerkkabel, Telefon und WLAN-Router für das Laptop meiner Gattin. Der Netgear war aber die Spinne im Netz und vergab die Adressen, und ließ mich nicht an ihm vorbei zum Eumex. Der hatte gar keine IP-Adresse, sondern diente nur als eine Art "Weiche". Fazit: T-Online (also die Firma mit dem rosa T) verkauft Tarife, kann aber nicht garantieren, dass es auch funktioniert. Sobald die Kombination eine Variable mehr als beim gewöhnlichen DAU hat, geht nichts mehr.

Am Montag hat mir ein guter Freund alles rausgerissen, alle drei Router auf den Müll, und hat mir eine FritZ!Box Fon Wlan hingestellt. Irgendwann kam die auch online, nur hatte ich leider nicht mehr das richtige Zugangspasswort. Nach mehrerne Warteschleifen und Anrufen am Montag musste ich mir das per Post (aaaarg....) zuschicken lassen. Als ich es gestern nach dem Joggen holte, funktionierte es immer noch nicht. Ich war kurz vor dem Heulen und hätte am liebsten die Rechner durch die geschlossene Scheibe geworfen.

Nach einer knappen halben Stunde in der Warteschleife und zahllosen weiblichen Roboterstimmen und Burks

-ansagen der schwachsinnigen Art: "Da ist noch eine Zugangssperre drin. Die nehme ich jetzt heraus." Ich habe noch zehn Minuten über den Unterschied zwischen Kennwort, Passwort, T-Online-Nummer und Zugangsdaten diskutiert, bis ich dann Google vor mir sah. Halleluja und Amen.

By the way: Was macht man, wenn man offline ist? Man liest gute Bücher. Unsere Nachbarin zieht nach Frankreich und hatte rund 500 Bücher, Romane et al, zu verschenken. Die meisten davon haben wir uns gegriffen; wir mussten sogar ein neues Regal dafür anschaffen. Und ich habe jetzt einen Kubikmeter Literatur auf der To-do-Liste. Mehr dazu in Kürze in diesem Theater.

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BURKS ONLINE 08.08.2007
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