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Der Schulunterricht beginnt in Sachsen mancherorts schon um kurz nach sieben Uhr, oft um halb acht, also eine Stunde später als im Westen. Angeblich wollen die Schüler das so. Kein Wunder, denn im Beitrittsgebiet scheint kaum jemand bei Dunkelheit noch auf die Straße zu gehen, außer in wenigen Stadtviertel, etwa der ehemaligen "Bunten Republik Neustadt" in Dresden. Aber auch da ist um Mitternacht tote Hose. Aber vielleicht bin ich als Berliner, der nie eine Sperrstunde kennenlernte, verwöhnt.

Vorgestern kam ich kurz vor Mitternacht in Dresden an, verstaute mein Gepäck im Hotel und versuchte auf gut Glück, das Nachtleben für einen Schlummertrunk zu erhaschen. Bis zur Alaunstrasse war es mir zu weit, ich marschierte in Richtung Augustbrücke. Aber da war niemand - alle Straßen leer, alle Kneipen geschlossen.

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Eine Wanderung nach Mitternacht durch eine schlafende Stadt, auch wenn wie unfreiwillig geschieht, hat was: Die Schritte hallen, man sieht Schatten an der Wand, die Lichter tanzen auf dem schwarzen Fluss, hell erleuchtete Fenster lassen wünschen, man sei drinnen in der Wärme und nicht verloren in der Nacht. Mir hat es gefallen, und die Fotos seien den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern nicht vorenthalten.

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