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Was las ich also gestern am Zeitungskiosk meines Vertrauens? "Sex-Alarm um George Clooney in Berlin." (Bild) Die exakte Zeichenkette habe ich in Berliner Medien online nur noch beim Kurier gefunden: "E-Mail Computer-Programm filtert erotische Wörter". Der Inhalt ist ähnlich dümmlich (und wirft ein bezeichnendes Licht auf die Mentalität der EDV-"Experten" beim Berliner Senat). Beim Alarm schrillen bekanntlich die Glocken.
Was will uns die Schlagzeile "Sex-Alarm" sagen? Man muss als Medienmetatheoretiker genau hinsehen. Der Subtitel lautet: "Die schönsten Frauen machen Jagd." Sind so die Frauen? Wirklich? Ein gut aussehender Mann taucht auf - und die Frauen klammern sich an ihn, des Samenraubs und anderer Dinge willen? Keine Ahnung, ob das so ist. Man müsste die Frauen fragen.
Ich dachte immer, Frauen achteten ausschließlich auf den Charakter oder den sozialen Status (har har) bei Männern. Gut, dass die Bild-Zeitung uns eines Besseren belehrt. Frauen wollen schnellen Sex, und die Evolution ruft aus dem Rückenmark: Nimm ein kantiges Kinn, das verspricht Gene, die durchsetzungsfähig machen beim Kampf gegen Säbelzahntiger und andere Mammute. Gut für den Erhalt der Spezies. Und das wollen wir doch unfreiwillig alle. Die Schlagzeile der Bild ist also emanzipativ, ja geradezu feministisch. Frauen sind wie Männer! Alice- übernehmen sie!
Wir haben hier also unseren Fotoreporter H.U.Sarenstreich, der ausschließlich für spiggel.de arbeitet, losgeschickt, um ein paar Paparazzi-Aufnahmen von der Jagd der Berliner Frauen zu machen. Er wurde in einem Rotlicht-Viertel fündig. Das suggeriert doch der Boulevard-Titel: Man will es sehen, nicht nur angekündigt bekommen.
Im Gegensatz zu vielen Intellektuellen und denen, die es werden wollen, ist das schmallippige Lamento über den Verfall der Sitten, insbesondere des IMHO noch nie vorhandenen Niveaus der Mutter aller deutschen Boulevard-Zeitungen, völlig unangebracht. Wer über Bild klagt, will eine bessere Bild. Ich will das nicht. Jedes Volk hat die Zeitungen, die es verdient. Und der Bote verdient bekanntlich nicht die Prügel für die Botschaft. | ------------------------------------------------------------ BURKS ONLINE 12.02.2006 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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Schwerbelastungskörper, Hitlers "Germania", Berlin-Tempelhof ©Burks MEDIEN DOSSIER DJV IN DER KRISE Krise? Welche Krise? - [Dossier: DJV in der Krise 30] DOSSIER QUO VADIS DJV BERLIN? Die Guten haben gewonnen - [Dossier Quo Vadis DJV Berlin Teil 15, Schluss] Diese Leute abwählen! - [Dossier Quo Vadis DJV Berlin Teil 14] DOSSIER: HABEN JOURNALISTEN- GEWERKSCHAFTEN EINE ZUKUNFT? Jüngschtes Gericht - Dossier IX (Schluss) ANDERE MEDIEN-BLOGS (AUSWAHL) Was macht eigentlich der DJV Berlin? - Zur Lage der arbeitenden Journalistenklasse Kleines Netzeitung-Bashing - Medienkritik Der Journalist des Jahres - Alice Schwarzer wird endlich gehört Dpa, ZDF und der Pressekodex - Religiöse Propaganda zu Neujahr Werden wir geköpft? - Moraltheologischer Diskurs Lieber Kollege Karl Geibel! - Offener Brief Unter Journalisten - Jonet Tag 2005 Verbotene Worte für Berliner Journalisten - die Journaille und gutes Deutsch PR-Einfluss auf Journalismus muss drastisch zurückgedrängt werden - Positionspapier von "Netzwerk Recherche" Wie Google und Yahoo Zensur ausüben - Miszellen zur Medienkompetenz Jungle goes Bosporus - Gastarbeit in der Türkei Burks' Hungermarsch - Offener Brief, um einen Spam-Filter zu umgehen Investigativ recherchieren - Berliner Journalisten Nr. 3 erschienen |