Diodori Siculi Bibliotheca historica

diodor

Neu in meiner Bibliothek: Diodoros Historische Bibliothek, rund 1600 Seiten und die wichtigste Quelle zum Thema Spartacus.

Wikipedia: „Diodors auf Griechisch verfasstes Geschichtswerk trägt den Namen Βιβλιοθήκη Ἱστορική ‚Bibliothéke historiké‘ (vollständig: Διόδωρου Σικελιώτου Βιβλιοθήκη Ἱστορική, lateinisch Diodori Siculi Bibliotheca historica) und ist eine Universalgeschichte in 40 Büchern, von denen uns die Bücher 1–5 sowie 11–16 und 18–20 erhalten sind. Das 17. Buch hat einige kleine Lücken. Die Bücher 6–10 und 21–40 sind nur fragmentarisch überliefert, vor allem durch Zitate byzantinischer Autoren. Die Darstellung reicht von der sagenhaften Vorzeit (wobei er auch mythologische Erzählungen verarbeitete) bis in die Zeit Caesars (wohl bis in das Jahr 60/59 v. Chr., als Caesar das Consulat bekleidete). Es ist damit, soweit man weiß, das umfassendste Geschichtswerk, das von einem Griechen in der Antike verfasst wurde….“

Kann niemand behaupten, ich hätte nicht genug Lesestoff.




Kant zur Sache

Konkret: „Am 14. August ist Hermann Kant gestorben. Mit Hermann L. Gremliza sprach er in konkret 7/06 über die real existierende DDR und den deutschen Literaturbetrieb.“

Man muß nicht mal ein Hundertstel des Gripses von Marx haben, um das, was der im ersten Kapitel des Kommunistischen Manifests beschreibt, als auch heute zutreffend zu erkennen. Die Leute brauchten keine theoretischen Köpfe zu sein, sie mußten nur ein bißchen verstanden haben. Aber der Ehrgeiz ließ sie nicht ruhen, sie mußten immer verlautbaren, sie wüßten, wie wir es zu machen hätten. (…) Es ist eine andere Art von Bewußtsein entstanden und geblieben, nicht nur das Bewußtsein der Niederlage, sondern auch das Bewußtsein von Chancen. Ich sage nicht der Siege. Viele Siege haben sich als Pyrrhussiege erwiesen. Aber das Bewußtsein vom Vermögen, etwas ändern zu können, wenn man es wirklich will. (…) Eine der Haupteigenschaften aller Menschen scheint zu sein – ich kann es ihnen gar nicht verdenken – , daß sie immer ein Leben suchen, in dem sie es bequem haben und sich nicht mühen müssen.

Lesenswert. Ich habe Kants Bücher gern gelesen, ein paar von denen stehen auch in meiner Bibliothek.

Ich bin ohne Illusion, was die Reichweite meiner Vorstellungen angeht, merke aber zu meinem Troste, wie oft sich Übereinstimmung findet.

Ja.




Brexit will never happen

The Independent: „Brexit ‘could be delayed until late 2019’ with Whitehall departments not ready to trigger Article 50“.

Habe ich doch gesagt.




Feierabend

feierabend

Wenn fünf junge Männer, Deutsch und Arabisch sprechend, in den Warteraum kommen, mit Adrenalin voll bis zur Oberkante Unterlippe, und ich allein vor ihnen stehe und eine kleine Ansprache halte über das Thema, welcher Geräuschpegel erwünscht sei und welcher nicht, und sie mich dann mit „Chef“ titulieren, dann weiß ich, dass – aus pädagogischer Sicht – die Sache einwandfrei gelaufen ist.




Keine zweite Erde

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Proxima Centauri, unser Nachbarstern (Bild: ESA/Hubble & NASA)

Florian Freistetter erklärt Journalisten, warum keine „zweite Erde“ entdeckt worden ist, obwohl die Medien das behaupten.




sich besser fühlen und nichts Gutes tun

„Biolebensmittel eignen sich vor allem für wohlhabende Menschen, die sich mit dem Kauf gut fühlen wollen“. (Björn Lomborg auf Welt online)




Feliz cumpleaños, Comandante!

fidel




Médanos de Coro

corocoro

Dünenlandschaft im Parque Nacional Los Médanos de Coro. Wikipedia: „Der Nationalpark umfasst 91.280 Hektar Wüste, Küste und Salzwiese. Die großen Dünen (‚Médanos‘) erstrecken sich über eine Länge von 5 bis 30 Kilometer und können bis zu 40 Meter hoch werden. Durch starke Winde ändern sie ständig ihre Form. Wegen der sehr seltenen Niederschläge besteht die Flora aus stacheligen Sträuchern. Die Fauna ist ebenso spärlich und besteht hauptsächlich aus Echsen, Hasen, Ameisenbären, Füchsen, Tauben und Falken.“

Ich hatte mir einen Lokalbus genommen und bin ganz allein durch die glühend heisse Einöde gestapft. (mehr lesen) Ein Moment der Erleuchtung.




Mein liebstes Selfie

selfie

Mit dem Jeep am Rio Meta (Llanos del Orinoco), Grenzgebiet Kolumbien-Venezuela, 1998, auf dem Weg von Elorza nach Süden zum Rio Capanaparo.




Kinderschützenfest

kinderschützenfest

Kinderschützenfest Altenbögge-Bönen 1931. Links (vom Betrachter aus gesehen) neben dem Jungen, der einen Kasten mit einem roten Kreuz trägt, steht meine Mutter.




Die wilden Sechziger

friedrich Schröder

06.10.1967 – 80-ster Geburtstag meines Großonkels Friedrich Schröder (1887-1972, der Bruder meines Großvaters Hugo), da bin ich 14 und sehe doof aus.




Sie werden gerettet oder: Falsche Substanzen und mein Kampf mit Herrn M., revisited

zeitungsausschnittEin Kollege steckte vor ein paar Tagen mir diesen Ausschnitt aus einer Berliner Boulevardzeitung zu.

Ich hatte neulich über meinen kampf mit Herrn M. berichtet.

Der Artikel könnte passen, auch vom Alter her, Ich bin mir aber nicht sicher. Es deutet alles auf das Benehmen des Herrn M. hin, auch der Ort. Ich hatte mich schon gewundert, warum er in den letzten drei Tagen, in denen ich Dienst hatte, nicht aufgetaucht war.

Man kann jetzt spekulieren: Hat er den Unfall billigend in Kauf genommen? War es ein – vielleicht nur unbewusster – Suizidversuch nach dem Motto: „Mir kann keiner helfen, es ist eh alles egal?“ War es schlicht ein dummer Zufall, dass ihn jemand überfuhr? War er besoffener als gewöhnlich? Oder war es gar nicht Herr M., sondern jemand, der ähnlich handelt? Der legte sich nur auf Straßen, die wenig befahren waren, obwohl das genauso gefährlich ist. Ich weiß es nicht.




Babylonien, revisited, 36.0:

Babylonien, revisited, 36.0: Afar Oromo. Der Mann sprach auch Arabisch, Deutsch und Somali.




Alexithymia

Neu in der Blogroll: Alexитhyмиan.




Neue Kleinbürger aka konservative Wertgemeinschaft

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Neues Deutschland: „In der Umfrage liegt die Union bei 36 Prozent, die SPD kommt auf nur 21 Prozent, die Linkspartei erreicht 10 Prozent. Die FDP rangiert mit 5 Prozent an der Sperrklausel, die Rechtsaußen-Partei AfD erreicht 9 Prozent, andere Parteien kommen zusammen auf 6 Prozent. Hoch ist weiterhin der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen – er beträgt 28 Prozent“.

Im Stern: „‚Die Grünen liegen seit Monaten konstant vier bis fünf Prozentpunkte über ihrem letzten Bundestagswahlergebnis von 8,4 Prozent‘, sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, ‚weil die Anhänger dieser Partei eine Wertegemeinschaft bilden, die sich nicht so leicht irritieren lässt.‘ Sie sind mit einem Frauenanteil von 58 Prozent eher im Westen der Republik und dort vor allem in urbanen Regionen beheimatet, gehören meist den oberen sozialen Schichten an und arbeiten überdurchschnittlich häufig im öffentlichen Dienst.“

Ich nennen die Grünen-Wähler und auch andere die „neuen Kleinbürger„. Marx hat das schon richtig beschrieben: „In den Ländern, wo sich die moderne Zivilisation entwickelt hat, hat sich eine neue Kleinbürgerschaft gebildet, die zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie schwebt und als ergänzender Teil der bürgerlichen Gesellschaft stets von neuem sich bildet, deren Mitglieder aber beständig durch die Konkurrenz ins Proletariat hinabgeschleudert werden… In Deutschland bildet das (…) in verschiedener Form hier immer neu wieder auftauchende Kleinbürgertum die eigentliche Grundlage der bestehenden Zustände.“

AfD und die Grünen sind zwei Seiten derselben ideologischen Medaille.

Übrigens: Nun bastelt euch mal eine Regierung.




Zynische Witze mit frauenverachtender Kritik

Bundesrichter Thomas Fischer nimmt sich auf Zeit online seine Kritiker vor, zerbröselt sie in kleine Stücke und trampelt elegant darauf herum. Ein bisschen zu lang, aber lesenswert. Sag „ich als Mann“, ein beleidigungsfähiges Etwas.

Highlight: „Ganz wichtig: bestimmte Substantive unbedingt immer mit bestimmten Attributen kombinieren: also Witz immer mit „zynisch“, Kritik immer mit „frauenverachtend“, Vergewaltigung nie ohne „brutal“. Sonst kommt die Leserin am Ende noch auf eigene Gedanken.“




Genderpolitik ist Neoliberalismus

Ich hatte neulich behauptet, Gendersprech sei Klassismus.

Adolph Reed Jr. („professor of political science at the University of Pennsylvania“), beweist es. (Quelle: „Common Dreams has been providing breaking news & views for the progressive community since 1997.“) (Via Fefe: Genderpolitik sei ein Feigenblatt, „um einer in Wahrheit neoliberalen Agenda den Anschein von Progressivität zu verleihen.“)

Reeds zentrale These: „Identity Politics Is Neoliberalism“.




Die Kohle und der Kampf gegen Rechts

„Wo kommt die Kohle her? Wo geht die Kohle hin?“ (Matthew D. Rose)

Die Jüdische Rundschau nimmt sich (endlich!) die Amadeu-Antonio-Stiftung zur Brust;
„Aus diesen Gewinnen hat die Stiftung hohe Rücklagen gebildet, auf fast 1,3 Millionen Euro belaufen sich Rücklagen nebst Gewinnvortrag per 31.12.2014, dazu noch das Stiftungskapital von fast 400.000 Euro. Was tut eine Stiftung mit so viel nicht benötigten Zuschüssen und Spenden? Sie legt es in Wertpapiere an (ca. 600.000 Euro) und läßt es auf dem Konto (ca. 700.000 Euro) liegen. Und dann kann man Geld auch noch wie eine Bank verleihen. 432.000 Euro sind als sonstige Ausleihungen in der Bilanz verbucht. (…) Die Stiftung teilt – auch auf Anfrage – nicht mit, worum es sich dabei handelt und ob sie gegebenenfalls Darlehen an Frau Kahane selbst oder andere Stiftungsratsmitglieder vergeben hat oder an eine befreundete Partei/Organisation oder wen auch immer.“

Ich halte den Autor nicht unbedingt für seriös, und ich teile seine politische Meinung auch nicht. Aber über Fakten kann man diskutieren, und über Geld sowieso.




Trapped in our bureaucratic jungle

The Guardian: „Chinese tourist who lost wallet in Germany ends up in refugee shelter. (…) He spent 12 days trapped in our bureaucratic jungle because we couldn’t communicate,” he said. ‚Germany is unfortunately an extremely bureaucratic country. Especially during the refugee crisis I’ve seen how much red tape we have.’”

Eine Mischung aus Horror und Kafka.




The Neon City at night

HKFP Lens: „The Neon City at night – stunning shots of Hong Kong at nightfall“.