Vorratsdatenspeicherung, reloaded

Ich fühle mich wieder „ausreichend“ durch die hart recherchierenden deutschen Medien informiert. Heise: „Union und SPD wollen Vorratsdatenspeicherung wiederbeleben“. Sueddeutsche.de: „SPD und Union uneinig über Vorratsdatenspeicherung“. FAZ: „Union und SPD wollen Vorratsdatenspeicherung“.

Burks‘ Prognose: CDU/CSU und SPD werden die Vorratsdatenspeicherung beschließen.

Wer hat uns verraten? Niemand, denn es war schon vorher klar. dass auch die SPD die Vorratsdatenspeicherung wollte. Wollte sie schon immer.




Die aus sozialer Arroganz erwachsene sentimentale Haltung gegenüber den Armen und Unterdrückten

„Außerdem (…) spürte er im Charakter des Mannes Züge, und nicht immer schöne, die ihm den eigenen verwandt erschienen: die auffahrend eitle Art, geboren aus Unsicherheit; der Drang, sich in den Vordergrund zu spielen, und die Unfähigkeit, Niederlagen zu ertragen; die fast devote Ehrfurcht vor dem Alt-Etablieren und gleichzeitig das Ressentiment dagegen; und die aus sozialer Arroganz erwachsene sentimentale Haltung gegenüber den Armen und Unterdrückten, oder denen, die er dafür hielt. “ (Stefan Heym in „Nachruf“ über Ferdinand Lasalle).

Das „Helfen“ im Lichterkettenmodus und seine Motive exakt beschrieben…




Im Zillertal

„Der Kongo steht mir geistig näher.“ ( Der österreichische Schriftsteller Robert Musil nach einem Aufenthalt in Tirol)




Für gute Arbeit in der Frauenkommission

crusadersFrauenkommission

Mit fiel auf, dass ich, obwohl ich etwas anderes behauptet hatte, doch nicht alle Bücher Stefan Heyms besitze. „The Crusaders“ erschien 1948 in Boston, unter dem Titel „Kreuzfahrer von heute“ 1950 in Leipzig. Derartige Bücher kaufe ich gebraucht, weil sie ihre eigene Geschichte mit sich herumtragen. Dieses hier:

Gewerkschaft Unterricht und Erziehung, Kreis Annaberg, „Für gute Arbeit in der Frauenkommission“ Dez. 1962

Es würde mich schon interessieren, welche „Frauenkommission“ das gewesen ist und was die so getan hat im Jahr eins nach dem Mauerbau…




Mistwetter 2.0 und strategisches Denken

tancred's landingTancred's LandingTancred's Landing

Die Bilder zeigen meine Gor-Sim „Tancred’s Landing“ in Second Life bei schlechtem Wetter.

Heise: „Videospiele können bei regelmäßiger Nutzung einige geistige Fähigkeiten verbessern. Dazu gehören zum Beispiel die räumliche Orientierung, strategisches Denken und die Gedächtnisbildung.“

Das erklärt vermutlich, warum meine räumliche Orientierung und mein Gedächnis gut sind und warum ich strategisch denken kann.




Ein Gespenst geht immer noch um in Europa

„Ich finde es beängstigend, dass es in diesem Land mehr Kommunisten als Liberale gibt.“ (Dirk Niebel, Mitglied einer außerparlamentarischen Splitterpartei)




Rixdorfer Markt

kochstrasse

Karl-Marx-Platz, Rixdorf, auch bekannt als Berlin-Neukölln




Prisoners

prisoners

Vor ein paar Tagen habe ich mir, zusammen mit meiner Lieblingsfreundin, „Prisoners“ vom kanadischen Regisseur Denis Villeneuve angesehen. Ich lese vorher möglichst wenig Kritiken, damit ich nicht voreingenommen bin, und in diesem Fall wusste ich überhaupt nicht, was mich erwartete. Der Plot, naja, Hollywood eben: Familie wird auseinandergerissen und kommt wieder zusammen. Wie immer halt.

Ich wurde aber auf’s Angenehmste überrascht: „Prisoners“ ist ein nervenzerreißender Thriller, der einen keine Sekunde langweilt (außer den ersten drei Minuten natürlich, in denen ein heiles US-amerikanisches Kleinstadt-lower-middle-class-Leben geschildet wird). Und nicht nur das: Man muss sich auch noch mit unbequemen moralischen Fragen herumschlagen, die niemand beantworten kann. Kurzum: Ganz großes Kino, auch wenn der Mainstream es ebenso empfiehlt. Unbedingt empfehlenswert.

Welt online schreibt: „Prisoners gehört zu jener Sorte Film, die einen gefangen nehmen fast im wörtlichen Sinn: Man fühlt sich als Geisel, dazu verdammt, im Kinosessel festgenagelt alles mitzumachen bis zum befürchtet-bitteren oder dem erhofft-erlösenden Ende.“ Aber noch mehr: Wenn man denkt, man habe den Plot so einigermaßen begriffen und sei nicht in alle Whodunnit-Fallen getappt (nein, Dover (Hugh Jackman) ist nicht der Täter, obwohl diese unwahrscheinlichste aller Lösungen zwischendurch auch kurz plausibel wird), wird es erst richtig spannend.

Simon Weaving auf Screenwize.com meint (via Rotten Tomatoes): „his moody police procedural with Jake Gyllenhaal in sublime form may be nearly three hours long, but it’s worth every minute.“ Genau so ist es. Christopher Orr von The Atlantic sagt es so: „well beyond the comfort zone of the typical Hollywood product“.

Ja, eine Entführungsgeschichte: Väter suchen Töchter. Wie weit würde man gehen, um herauszufinden, wo sie sind, wenn man jemanden in seiner Gewalt hat, von dem man glaubt, dass er der Täter ist – und wenn die Polizei vermeintlich nur schlampig ermittelt? Auch der Polizeiermittler Loki (Jake Gyllenhaal) ist als Figur sehr vielschichtig und ein grandioser Gegenspieler des Helden. Wir hatten das Thema in Deutschland in den Medien und an den Stmamtisch – im Daschner-Prozess; juristisch geht es um § 104 des Grundgesetzes (der vielen im Wortlaut gar nicht bekannt ist und von der Polizei oft ebenso missachtet bzw. umgangen wird).

„Prisoners“ ist, wie der australische Standard schreibt, zweifellos „one of the best films of the year“.

Wenn man etwas kritisieren könnte, dann nur die Tatsache, dass der Film ziemlich anspruchsvoll ist und sogar an meine Grenzen ging, was Gewalt angeht (ich dachte, ich hätte keine). Im Kino unseres Vertrauens saßen ein paar Reihen hinter uns ein paar junge Männer mit ihren Tussys, die ständig quatschten, lachten und rausrannten, um zu telefonieren. Vermutlich mussten sie so die unerträgliche Spannung kompensieren, oder sie verstanden gar nicht, worum es ging. Das hörte erst auf, als ich meine Stimme erhob und etwas pädagogisch Wertvolles sagte (junge Männer, auch der arabischen und türkischen Art, reagieren auf energische Ansprachen, wenn die glaubwürdig rüberkommen.)

Gleichzeitig hatte eine wunderschöne junge Dame, die überraschenderweise allein im Kino war, schon die Aufsicht geholt, die aber nicht mehr eingreifen musste. Ich kam mit ihr nach dem Ende des Films noch ins charmante Gespräch. Ich mag energische Frauen, die auch noch schön und klug sind (sie hatte gerade ihr Studium beendet und war frisch nach Berlin gezogen.) Leider waren unsere Pläne, was den Rest des Abends anging, nicht kompatibel. Immerhin besitzt sie jetzt meine Telefonnummer, ich aber nicht die ihre, weil ich vergaß, danach zu fragen. What a pity…




Bau auf! Bau auf! 430 Millionen Euro jährlich

„Deutschland hat Afghanistan bis 2016 bis zu 430 Millionen Euro jährlich für den Wiederaufbau versprochen“ schreibt Bild online über den „Abzug“ der Deutschen aus Afghanistan. (Ich am über die Titanic dahin: „Briefe an die Leser – „Stillgestanden, »Bild«-Zeitung!)

Dazu: „Die Sicherheitslage hatte sich zuletzt verschlechtert.“ – Bundeswehr zieht ab, „ohne Stabilität zu hinterlassen“. – „Die Taliban sind auf dem Vormarsch“.- „Das Land taumelt einem Bürgerkrieg entgegen“.

Welcher Aufbau also? Und wessen? Und was sagen die Parteien im Bundestag zu den 430 Millionen Euro jährlich bis 2016? Welcher korrupte Afghanen-Warlord bekommt die?




Truecrypt ist sicher, revisited

Heise Security: „Ein gut dokumentierter Versuch, die vom TrueCrypt-Projekt angebotenen Binärdateien für Windows aus dem öffentlichen Quellcode nachzubauen, zeigt: die Binaries stimmen mit den Quellen überein.“




Zeitungsviertel

kochstrasse

Das alte Zeitungsviertel Berlins – Kochstraße Ecke Friedrichstraße.




Holzfussbodenexperten vor!

holzfussbodenholzfussboden

Ich renoviere gerade mein Schlafzimmer. Wie oder mit was sollte ich die Fugen des Holzfußbodens füllen (ich schleife den Boden nicht ab)? Und was mache ich mit der großen runden Delle? Mit irgendetwas auffüllen?




TV-Formate der Zukunft

Die Titanic über „TV-Formate der Zukunft“: Ein Politiker, ein Wissenschaftler, ein Medientycoon und ein Pornostar müssen sich zwei Stunden unentwegt gegenseitig anstarren, ohne zu blinzeln. Verloren hat, wer zuerst blinzelt; doppelt verloren hat, wer blinzelt und dabei lacht. Danach werden alle erschossen (auch die Zuschauer).“

Das würde schon mal ein Problem lösen.




Das Ministerium für Wahrheit informiert über Tabuwörter

Fefe: „Der Axel-Springer-Verlag geht eine exklusive (vertragliche?) Bindung mit der Bundesregierung ein und wird vom Bundesinnenministerium dafür bezahlt, den E-Perso in Bild, Welt & Co. als ‚Volksausweis‘ zu propagandieren. Regelmäßig“. Das bezieht sich auf „Das Marketing des E-Persos„.

Das Ministerium für Wahrheit, auch bekannt als „Bundesinnenministerium“, hatte den elektronischen Ausweis schon einmal umbenannt und dazu eine Sprachregelung erlassen:
in dem dann noch angehängten auszug aus einer präsentation von “servicplan public opintion” werden folgende Tabuwörter aufgeführt: biometrie, chip, daten auslesen, daten auswerten, daten sammeln, datenspeicherung, datenkontrolle, elektronisch, elektronischer ausweis, e-government, gläserner bürger. diese „tabuwörter“ sollen niemals ohne „inhaltlichen zusammenhang“ verwendet werden.

Schon klar.




We shall overcome

revolution

„Wenn die einfachen Leute auf dieser Welt nicht aufstehen und für ihre Interessen kämpfen, werden die Reichen und Mächtigen gewinnen. Es ist schon immer so gewesen und die Geschichte der Menschheit lehrt uns, dass dies so weitergeht. Der Informationskrieg muss im Informationszeitalter von jedem einzelnen Menschen geführt werden, sonst wird er, sonst wird seine Art zu leben, schnell verschwunden sein. Es ist der Kampf ums Überleben in dieser Welt, einer gegen den anderen. Es ist der ultimative Weltkrieg gegen die Mächtigen und jede Person auf dieser Welt ist als Einzelner an diesem Krieg beteiligt oder in einer Allianz mit allen anderen einfachen Leuten. Wer wird den Frieden gewinnen? Wir werden das. Sie und ich.“ (Fred Cohen, via Hal Faber)




One, Two, Four & Five W.T.C.

world Trade Center

Der Eingang eines Gebäudes in New York, das es heute – aus den bekannten Gründen – nicht mehr gibt. Das Foto habe ich 1981 gemacht.




Sex Roleplay in Second Life Gor

Gor

(…) [16:18] Aesa [Silent Memo] moved with the urging of his hands, her body pressed and bent over the counter, feet shifting apart as his urgency made her breathless. She whimpered, as if the sound would encourage him to hurry, a low moan given at the initial delicious sensation of his filling her. There was no way she’d be fighting his movements and as soon as he started to drive…she pushed right back and met each relentless thrust with her own drop of hips, only able to pant right at the moment with that hand wrapped about her throat. She felt her feet shuffle slightly, trying to get better footing while her body heated and she rocked back to him eagerly, his cock now easily coated and slick as it repeatedly buried itself.

[16:21] Anarch of Tarnwald [Anarch Allegiere] didn’t need long until he finally felt himself satisfied and discharge into the slave-girl. A few hard last thrusts were given as he exasperatedly breathed and pulled out. He had used her swiftly, urgently and hard and just as hard his hand soon slapped on the counter: „Come more paga, beast!“ – The man seemed to have little quarrels with how hastily he just had taken the slave and to keep her treated as a slave. He had a slight grin across his lips though, a grin of satisfaction after the sex and even though she might’ve just felt him spill himself into her he was still staring at her with much hunger, as was evident by how he let the back of his fingers stroke over the girl’s skin before she could turn to get his cup of paga: „Who rules this village?“ – he then asked as he straightened his tunic.

[16:29] Aesa [Silent Memo] might have gritted her teeth as he came and she was just about ready to herself. As he pulled from her, she was left trembling, panting while her need surged rampantly through her. It was enough for her to lean into the touch of his fingers, his question left for the moment as she begged him „Master, please finish me…“ her hands shook so badly that she wasn’t sure if his paga would make it into the bowl if she even tried right now. IT was either that, or she was allowed time to struggle with her need and calm down, but her eyes pleaded with him, her body writhing against the counter as if there was an itch she just couldn’t get scratched on her own.

[16:34] Anarch of Tarnwald [Anarch Allegiere] laughed loudly at the slave-girl’s plead and honestly, he had traveled for a long time and had not felt flesh for a long time. The mere sight of seeing her beg and remain in position was enough to arrouse him a second time, never before, that he could remember, he had so soon felt himself recovered only to mount a woman again. He stroked his hand over the thigh as he made her spread her legs a bit before he positioned himself behind her again and penetrated her a second time. He was somewhat surprised that he was hard and eager again so soon and only a moment later they were again in the same obscene pose as they were before. The large Warrior raping her relentlessly as he made her plump breasts drag over the counter, rocking her back and forth. He knew that this time though, he would not be satisfied as swiftly as the first time. Sweat started to drop from his forehead as he used all the force he could muster to ram this slut hard from behind, the wood of the counter was probably about to leave some bruises on the front of her thighs in the brutal manner which he fucked her. But it was obvious he was tired, he nearly laid on top of her from behind, but he was fond of such closeness and the warmth of female bodies. His mouth soon kissing the edge of her lips again as he kept riding her and pulling her back over his hard cock. (…)




Johanneskirche [Update]

kirche

Das Foto habe ich 1982 in Polen gemacht. Dummerweise kann ich mich nicht mehr erinnern, wo das war: Es könnte in Breslau gewesen sein oder in Thorn (Toruń), wahrscheinlich ist es aber die Marienkirche in Danzig. Ich finde aber keine passende Perspektive mit Google Street View.

Auch das Autokennzeichen GDM gibt es heute nicht mehr, es deutet auf Gdańsk (Danzig) hin.

[Update] Dank der wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser: Es ist die Danziger Johanneskirche.




Freie Marktwirtschaft(TM), revisited

Spiegel online formuliert im Jargon der Glaubensgemeinschaft Freier Markt(TM):

Trotz der vergleichsweise starken Wirtschaftsentwicklung in Deutschland ist eine zunehmende Zahl von Menschen von Armut bedroht. (…) Mit 16,1 Prozent ist die Armutsgefährdungsquote in Deutschland höher als in vielen anderen Staaten. In Tschechien etwa gelten nur 9,6 Prozent der Menschen als armutsbedroht, in den Niederlanden sind es 10,1 Prozent. Auch in Frankreich lag die Quote mit 14,1 Prozent deutlich unter dem deutschen Wert.

Moment?! Wieso „trotz“? Suggerieren die Lautsprecher des Kapitals „stk/Reuters/dpa“ hier etwa, wenn es „der Wirtschaft“ gut gehe, dann gehe es allen gut? Was für ein hanebüchener Unsinn ist das denn? So etwas wird hierzulande von „Nachrichtenagenturen“ verbreitet? Geht’s noch?

Im entwickelten Kapitalismus geht den darum, den Profit permanent zu erhöhen, und wegen des tendenziellen Falls der Profitrate muss die herrschende Klasse dafür sorgen, dass von unten nach oben umverteilt wird, ohne dass die da unten aufmucken. Für Ruhe im Volk sorgen Religion sowie anderen Formen des Aberglaubens, und Opium für’s Volk Volksverdummung, zu der sich dämliche JournalistInnen immer weder hergeben, wenn die das Propagandasprech der Kapitals unkritisch wiederkäuen.

„Wegen“ muss es heißen. Die Armen werden zwangsläufig ärmer, und die Reichen reicher. Its not a bug, its a feature!




Weniger Sicherheit, bitte!

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