Totall Recall Reloaded

total recallVorgestern habe ich mir das Remake von „Totall Recall“ angesehen.

Colin Farrell ist der Held, Kate Beckinsale ist das bad girl, Jessica Biel (gewohnt süß) das good girl. Ich kenne das Original und erwartete eigentlich Schrott. Zu meiner Überraschung wurde ich total positiv enttäuscht: Der Film ist richtig gut, selbst für verwöhnte Sci-Fi-Querulanten wie mich (vgl. Sammlung deutscher Kritiken).

Jeder Science-Fiction-Film muss sich an den Vorbildern messen lassen, die Maßstäbe gesetzt haben. „Totall Recall“ erreicht zwar nicht ganz die atmosphärische Dichte von Blade Runner, aber es ist nah dran. Man spürt den Einfluss, nicht nur am Regen und an den vielen Chinesen mit Regenschirmen. Wie könnten Städte der Zukunft aussehen? „Total Recall“ gibt sich da viel Mühe.

Auf Verfolgsjagden mit Schwebe-Autos kann ich aber verzichten, auch auf das ständige Herumballern mit Waffen, die ich überhaupt nicht Sci-Fi-like fand. Die Andriod-Soldaten sehen auch immer noch aus wie eine Mischung der imperialen Sturmtruppen in „Star Wars“ und den Robotern aus „I, Robot„. Natürlich muss „Total Recall“ auch anleihen bei „Matrix“ machen – die zentrale Frage ist, wie gewohnt: Was ist Realität?

Man weiss natürlich, dass Held und Heldin auch in scheinbar völlig aussichtslosen Situationen immer ein Schlupfloch finden. Mir macht an einem solchen Film Spaß, vorher blitzschnell raten zu können, wie es weitergehen wird. Bei mittelmäßigen und schlechten Filmen gelingt mir das fast immer. Bei „Total Recall“ war ich mir nie sicher. Zwar wusste ich, warum plötzlich ein Klavier in der Wohnung des Helden stand und was es damit auf sich haben würde, und dass das bad girl mehrere Tode würde sterben müssen, bevor wie wirklich tot war. Aber es gab Momente, die sogar mich überraschten – ganz im Gegenteil zum langweiligen „Prometheus„, bei dem ich hätte nebenher noch „Avatar“ spielen können.

Zur Ikonografie: Ich finde es witzig, dass Hollywood-Regisseure die Dreadlock-Dichte meinen erhöhen müssen, wenn es sich irgendwie um „Rebellen“ handelt. Einfach nur lange Haare als Zeichen für Anti-Mainstream zieht offenbar nicht genug, also müssen es Wursthaare sein. Wie wäre es denn mal mit einer Prinz-Eisenherz-Frisur? Man lernt: Es ist nicht wirklich alles möglich in der vermeintlichen Zukunft: Maßstab ist immer der Geschmack der Gegenwart.

Natürlich sind heute Klamotten in Sci-fi-Filme kompatibel mit dem (mir völlig unverständlichen) Vampir-Hype: Schlabberlook geht nur für Männer, Frauen tragen dunkle Cargo- oder eng anliegende Leder- oder Stretch-Hosen. Aus völkerkundlicher Sicht sind Frauen, was den Faustkampf angeht, mittlerweile emanzipiert; das hindert die dämlichen Regisseure aber nicht daran, zahllose Momente einzubauen, in denen der Held das good girl hinter sich her zerrt, weil sie gestolpert ist oder nicht so schnell rennen kann. Was für ein Quatsch. Anders herum würde es nämlich auffallen. Also keine wirkliche Emnanzipation.

Zum Sex-Faktor: Der dämlichste Einfall in „Total Recall“ ist eine Hure mit drei Brüsten, die nur eine überflüssige Szene von fünf Sekunden hat. Was ist denn mit Männer mit mehreren Penissen? Ausserdem sollte in Sci-Filmen virtueller Sex, vermittelt über Internet oder Apps vorkommen. Held und Heldinnen poppen gar nicht miteinander, vermutlich weil die klostertaugliche Jugend“schutz“gesetzgebung in den USA und in Deutschland dann nur noch über 18-Jährigen in die Kinos gelassen hätte, was den Profit schmälerte. No sex in Science-Fiction-Films, we are german or white anglo saxon protestants!




Rätselhaftes Rixdorf

rixdorf

Nur eingefleischte Rixdorfer werden wissen, wo ich dieses Foto gemacht habe – nur fünf Minuten von der Karl-Marx-Straße entfernt…




Und nun zu uns, DAUs!

zip

Sehr geehrte DAUs, stellen mer uns janz dumm: Ihr kriegt von einer unbekannten Person eine E-Mail mit einem Anhang, auch bekannt als „Attachment“. Und was macht man dann? Entzippt man es und installiert alles, was nicht bei drei auf dem digitalen Baum ist – inklusive der DigiTask_keylogger.exe und der Bundestrojanhorse.exe?

[Brüllmodus on] Nein, das tut man mitnichten, sondern schreddert das Attachment unbesehen!




Stundenlang

stundenlang

Es hat nur ein paar Minuten gedauert, einen Ordner mit Bildern per „Heimnetz“ und drahtlos von einem meiner Rechner auf den anderen zu beamen. Ich frag mich, was die bescheuerte Meldung dann soll…




German Angst

german angst




Tweet of the Day 51

Piratenpatei: Norwegen stellt alle Bücher aus dem 20. Jahrhundert online bit.ly/NzyxT7 Und was macht die Bundesregierung? Beschließt das #LSR #fail




Exponate des Museums für Technik

Disketten

Mir wurde Petra von Cronenburg: „Hilfe, ich habe mein Buch verschenkt“ empfohlen. Von klugen Frauen lernen heisst siegen lernen. Ich habe also beschlossen, meinen Roman „Die Konquistadoren als E-Book herauszugeben.

Wo war noch mal gleich der Text, irgendwann 1998/99 geschrieben? Ich habe ihn gefunden – siehe oben. Keiner meiner vier Recher hat jedoch ein Diskettenlaufwerk. Äh….

Es wird noch dauern. Ich habe gerade Werner Herzog eine E-Mail geschrieben, ob ich ein gutes Szenenbild des besten Konquistadoren-Films aller Zeiten vielleicht als neues Cover verwenden darf.

Mal eine dumme Frage an die belesenen Leserinnen und literaturbeflissenen Leser: Welcher Preis wäre denn für eine 500-Seiten-Scharteke als E-Book angemessen?




Nur 394 kcal, Endomondo?

hund

Für Attentäter und Assassines: Hier ist meine Laufstrecke. Heute war es jedoch tropisch schwül, und ich bin erstens viel zu spät losgelaufen, war zweitens noch ziemlich unfit (gestern Kneipe) und bin drittens total langsam getrabt. Immerhin bin ich bis zum Schluss durchgelaufen, ohne schlapp zu machen.

Ich soll 2200 kcal am Tag zu mir nehmen, wird mir vorgerechnet. Wenn ich mich gar nicht bewegte, verbrauchte ich 1861 kcal.

Nur 394 Kilokalorien verbraucht? Das ist ja ein ganzer Kuchen aus Käse, Schinken und Oliven (das Rezept hört sich lecker an). Oder auch: Gefüllte Brötchen mit Pilzen und Tomaten, Hähnchenkeulen a la Orange mit Gemüse, Seezungenröllchen mit grünen Bohnen, Paprika-Reis-Wraps, Seeteufel auf Creme-Spinat, Makkaroni a la Putanesca, Hühnchen Oriental mit Sojasprossen, Kartoffel-Käse-Plätzchen, Gemüselasagne mit Ziegenkäse, Tallarines mit Hühnchen und Rosinen….ahhhhh. Ich habe Hunger!!!!

Dieses Endomondo ist ein App (ein Zusatzprogramm) für ein Smartphone. Es spioniert einen zwar aus, aber die Features sind lustig. Wie messen die denn meine „Hydradition“ – und was ist das?




Frauen und Tölchen

hund

Ein nettes Interview mit jemandem, der sich mit Hunden auskennt und wahre Dinge sagt:

Wenn der Hund gut erzogen ist, können Standardbefehle wie „Aus“ oder „Sitz“ eine Hilfe sein. Aber meine Erfahrung zeigt mir: Die Leute, die es nicht schaffen, den Hund vom Jogger abzuhalten, haben ihm auch nicht die elementaren Erziehungsregeln beigebracht. [Hört! Hört! Sehr wahr! Das gilt für 90 Prozent aller Berliner Hundebesitzer, insbesondere alleinerziehende Frauen.] (…) Wenn ich eine starke körperliche Präsenz habe und mich bedrohlich vor einem einigermaßen verträglichen Hund aufbaue, werden 99 von 100 Hunden sagen, okay, ich lasse es lieber.“

Auch wahr. Das Foto zeigt übrigens meine ehemaliges Tölchen Ajax vom Teufelslauch auf dem Gelände des Gleisdreiecks (2008), das heute leider ein Park ist. Und leider weiß ich auch nicht, wo der Hund heute ist; meine Ex-Frau, zu der ich keinen Kontakt habe, scheint ihn abgegeben zu haben. Das hätte ich ja nicht übers Herz gebracht.




German Angst

Heute Abend um 23 Uhr könnt ihr mich bei ZDFneo sehen.




Honi soit qui mal y pense – unter Freibeutern und ihren JournalistenfreundInnen

„Im Mainzer Landtag haben SPD und Grüne gegen das von der CDU eingebrachte Misstrauensvotum gestimmt“, schreibt das ehemalige Nachrichtenmagazin.

Bevor wir weitermachen, übersetzen wir den holprigen Satz in gutes Deutsch. Wer tat was? SPD und Grüne taten etwas. Warum steht der Ort, an dem sie es taten, vorn und lenkt die Leser vom Wesentlichen ab. „Auf der Toilette verrichtete er sein Geschäft“? Wer redet so?

SPD und Grüne stimmten gegen…. halt: Warum kommt jetzt der Einschub „das von der CDU eingebrachte“? Weil der schludrige Schreiber gern alle Informationen in einen Satz packen wollte, damit die faulen Leser nicht mehr zur Kenntnis nehmen müssen als die erste Zeile?

„Gegen ein Misstrauensvotum stimmen“ ist auch nicht verständlich und hört sich an die „Verringerung der Erhöhung“ oder „der Anstieg der Arbeitslosigkeit verlangsamt sich“, um eine schlechte Nachricht als eine gute zu verkaufen.

SPD und Grüne sprachen Beck ihr Vertrauen aus. Sie stimmten gegen einen Antrag der CDU, der dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten das Misstrauen aussprechen sollte. Dass die Angelegenheit in Mainz stattfand und nicht in Nairobi, ist klar und kann also weggelassen werden.

„Vertrauen aussprechen“ ist Blähdeutsch. Sie vertrauen ihm (richtig, taz!), obwohl er eine unfähige Pappnase ist. Er sprach ihr eine Begrüßung aus? Auch wieder Quatsch, aber wir haben uns an schlechtes Deutsch gewöhnt.

Die CDU wollte den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten stürzen. SPD und Grüne vertrauen Beck aber und schmetterten jetzt das Misstrauensvotum ab.

Ich geb’s auf. Gutes Deutsch – schweres Deutsch. Vielleicht sollten doch besser die sprachbegabten Leserinnen und die des guten Deutschen kundigen Leser ran.

Zurück zu Beck:
Die Wörter „man“ und „es“ statt „ich“ verwendete Beck anschließend mehrfach bei der Beschreibung all jener Fehler, die nun zur Zahlungsunfähigkeit der zu 90 Prozent landeseigenen Nürburgring GmbH und dem Verlust von womöglich mehr als 200 Millionen Euro Steuergeldern führte. (FAZ)

Das Projekt Nürburgring 2009, in das rund 350 Millionen Euro aus Steuergeldern flossen, führte im Sommer 2009 zum Rücktritt des rheinland-pfälzischen Finanzministers und Aufsichtsratschef der Nürburgring GmbH, Ingolf Deubel [SPD] sowie Anfang Dezember 2009 zur Entlassung des Hauptgeschäftsführers der Nürburgring GmbH, Dr. Walter Kafitz. [Jahresgehalt bei 300.000 Euro] (Wikipedia)

Da die Medien ja noch nicht einmal den Versuch machen, mich darüber zu informieren, warum die Grünen den Versager Beck unterstützen, muss ich eigenhändig ein wenig recherieren.

PR-Artikel über Kafitz wie auf motorsport-total.com zeigen, wie versaut und verludert die mediale Berichterstattung über das Thema ist. „Hier fällt es natürlich leicht, die nötige Leidenschaft zu entwickeln“, beschreibt Kafitz seinen Job als Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH und fügt schmunzelnd an: „Es ist schon ein anspruchsvoller Traumjob für mich.“

Exkurs: Bei anderen Themen ist es ja ähnlich. Annette Ramelsberger lobhudelt in der Süddeutschen (06.10.2004) über August Hanning, den Chef des Bundesnachrichtendienstes und glühenden Verfechter von „Online-Durchsuchungen“, dass es nur so schleimt („sie loben ihn alle“). Und einige Zeit später verbreitet sie dann den Hoax: „Den meisten Computernutzern ist es nicht klar: Aber wenn sie im Internet surfen, können Verfassungsschützer oder Polizei online bei ihnen zu Hause auf die Festplatte zugreifen und nachschauen, ob sie strafbare Inhalte dort lagern – zum Beispiel Kinderpornographie oder auch Anleitungen zum Bombenbau.“ Das riecht für mich meilenweit danach, als wäre hier von den richtigen Leuten die richtigen Leute gebrieft worden, um Überwachungs-Propaganda in Medien unterzubringen. Honi soit qui mal y pense.

Ich schweife ab. Warum unterstützen die Grünen Beck? Drei grüne Minister hat das akuelle Kabinett in Rheinland-Pfalz. Es geht nicht um Inhalte, sondern darum, ob jemand seinen gut bezahlten Job verliert. Falls Neuwahlen in Rheinland-Pfalz angesetzt würden, könnten die Grünen sich nicht sicher sein, ob sie ihren warmen eurogefüllten Sessel behalten könnten.

In Berlin ist es ja auch nicht anders. Fragen wir meinen Lieblingskollegen Mathew D. Rose. („An Rose nervt, dass er jeden erwähnten Politiker als „Freibeuter“ bezeichnet“ – ja, liebe taz, aber er hat vollkommen recht: „Rose wundert sich, dass scheinbar kein Berliner Journalist die aktuellen Korruptionsskandale verfolgt“ – nein, nicht „scheinbar“ – sie tun es nicht!)

Unter Finanzsenator Elmar Pieroth (CDU) stieg die Verschuldung, laut Rose, in nur einer Legislaturperiode um 150 Prozent auf rund 25 Milliarden. Das war 1996. Heute sind „wir“ bei über 60 Milliarden Euro. Und zwischendurch wurden städtische Firmen wie Wasserbetriebe, Gasag und Bewag verkauft. Übrigens unter der als Sparkommisarin angetretenen SPD-Frau Fugmann-Heesing (Schuldensteigerung in ihrer Amtszeit: „nur“ 40 Prozent).

Und was wählen die Leute? SPD und CDU.

Ich schrieb hier: „Mathew D. Rose, der den Berliner Bankenskandal fast im Alleingang aufdeckte, prägte den Lehrsatz, dass sich alle Probleme investigativer Recherche lösen ließen, wenn man nur zwei Fragen korrekt beantwortete: Wo kommt die ‘Kohle’ her? Wo geht sie hin?“

Wenn die Kohle in die Taschen der Grünen fließt, machen auch die jede Schweinerei mit.




Volkssturm des Urheberrechts

Zum so genannten „Leistungsschutzrecht“ gibt es ein informatives Video vom Elektrischen Reporter. (Vgl. Heise)




Welche Sprache?

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Fotografiert in Nicaragua 1981 – vermutlich bekommen die gebildeten Leserinnen und intelligenten Leser in Nullkommanix heraus, in welcher Sprache das Plakat rechts verfasst ist und warum es da hängt bzw. hing.




Offener Brief an Bernd Schlömer

Offener Brief an Bernd Schlömer
Berlin, den 29.8.2012
Ahoi, Bernd!

Nach deinen Stellungnahmen auf Veranstaltungen (z.B. mit Katja Kipping, Linke) und in den Medien in den vergangenen Wochen kamen bei uns eine Reihe von Fragen auf. Warum vertrittst du unsere inhaltlichen Positionen zum BGE nicht offensiver? Hier haben wir doch ein klares und vom Offenbacher Parteitag beschlossenes Konzept.

Du lehnst libertär ab und nennst uns liberal, lobst die FDP der 80er Jahre um Gerhardt Baum. Natürlich kann das für dich zutreffen und deine persönliche Meinung sein, aber du hast den Eindruck erweckt, als gelte das für uns alle. Ist nicht unsere Stärke die Vielfalt, die Unterschiedlichkeit der Zugänge, die wir vielen Bürgern bieten?

Ausgehend von den Wahlergebnissen in Berlin-Kreuzberg, wo wir überdurchschnittlich hohe Ergebnisse erzielten, können wir einschätzen:
Wir wurden als inhaltliche Alternative zu den etablierten Parteien gewählt, uns wählten viele, denen nicht nur CDU und SPD als unwählbar erschienen, sondern auch die, die die Linke mit ihren hierarchischen Strukturen oder die Grünen als inzwischen etabliert ablehnen.

In anderen Bundesländern sieht das vielleicht anders aus, aber uns und unsere Wähler hast du mit deinen Formulierungen nicht einbezogen. Oft hast du dich in deinen Beiträgen bei inhaltlichen Aussagen zurückgehalten, dich nur auf die nötige Veränderung der politischen Methoden bezogen. Doch wofür wir eintreten, das ist nicht wertfrei, wir wollen gesellschaftliche Veränderungen, die durch die Bürger erreicht werden, um etablierte Strukturen und Machthierarchien zu überwinden und allen ein freies und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Hier brauchst du nur aus unseren Grundsätzen zitieren und hier gibt es auch Berührungspunkte mit den Linken. Anstatt solche zu nennen, beteiligst du dich am undifferenzierten Linken-Bashing, wie wir es von etablierten Politikern kennen.

Dann wiederum äußerst du dich in den Medien so, dass Interpretationen über eine Koalitionsaussage zur kommenden Bundestagswahl genauso möglich sind wie eine Zustimmung zur Europa-Politik von CDU,SPD und Grünen. Das hättest du besser als deine Einzelmeinung formulieren sollen, da keine entsprechenden Parteibeschlüsse vorliegen.

Wir jedenfalls können nur einer Europa-Politik zustimmen, die unsere Grundsätze in den Mittelpunkt stellt und ein Europa des weiteren Sozialabbaus und der Selbstbedienung der Banken und Hedgefonds ablehnt. Unsere hoffentlich künftige Arbeit als Opposition im Bundestag sollte dort ihre Grenzen haben, wo sie über die Tolerierung einer Minderheitsregierung in Sachfragen hinausginge.

Viele Grüße, die Crew Urbanauten aus Berlin.




Arbeitsgruppe antifaschistischer Fuchsschwanz sägt Hitlereiche ab

Indymedia:
Wir haben in der Nacht vom 28. auf den 29. August, gegen gegen halb 2, in etwa einem Meter Höhe, die Eiche neben dem Sonnenblumenhaus abgesägt. Denn dieses Symbol für Deutschtümelei und Militarismus ist für die Menschen, die 1992 dem Mob in Rostock-Lichtenhagen ausgesetzt waren, ein Schlag ins Gesicht. Auch dass dieser Baum in der Zeit des Nationalsozialismus als sogenannte Hitlereiche gepflanzt wurde, macht ihn unvertretbar.
Dass ausgerechnet Joachim Gauck, der Sarrazin einen mutigen Man nennt und der Meinung ist, dass das Wort Überfremdung legitim sei, auf einer der Veranstaltungen reden durfte, zeigt für uns wie fehlerhaft und falsch der momentane Ansatz einer offiziellen Aufarbeitung in Rostock ist. Dass zwei Mitgliedern des deutsch-afrikanischen Freundeskreises Daraja e. V. trotz offizieller Einladung und ohne Begründung der Einlass zu dieser Gedenkveranstaltung verwehrt wurde, setzt dem Ganzen nur noch die Krone auf.

Der bekannte Rechtsextremismus-Experte Burks zitierte zu dem Vorfall den Philosophen Hegel: „Alles, was sich um Lichterketten, Gesicht und Flagge zeigen, gut gemeintes Gutmenschentum und regierungsamtlichen ‚Antifaschismus‘ dreht, ist wert, dass es zugrunde geht.“

Burks weiter, nach einer längeren Pause des Nachdenkens: „Bitte nehmt beim nächsten Pflanzen eine libanesische Zeder, einen chinesischen Ginkgo oder einen Affenbrotbaum.“




Dorfstrasse im Abendlicht

Macha

Die Dorfstraße von Macha im zentralbolivianischen Hochland. Die habe ich gesehen, als ich hier 1984 saß.




Klein Burks, fröhlich

Modelleisenbahn

Klein Burks, vermutlich 1957 oder 1958.




Kulturfledderer

Kulturfledderer

Das Syndikat“ nennt sich ein „Verein zur Förderung deutschsprachiger Kriminalliteratur“, der angeblich mehr als 600 deutsche Autoren von Kriminalromanen vertritt. Die haben jetzt ein unsägliches und geschmackloses Plakat verbrochen (vgl. Ausriss oben). (via law blog)

Das Motto ist: „Kulturfledderer – Ja zum Urheberrecht.“

Wer einen Intelligenzquotienten hat, der die Zimmertemperatur übersteigt, weiß, dass die Piraten nicht gegen das Urheberrecht sind. Gegen wen richtet sich das Plakat?

Diese Kulturfledderer vom „Syndikat“ sprechen sich also dafür aus, dass Autorinnen und Autoren wie gehabt von den Verlagen (die kräftig Gewinne machen) ausgebeutet werden. Was für Dummschwätzer…

Wusstet ihr, dass Autoren fast immer nur maximal zehn Prozent vom Verkaufspreis eines Buches als Honorar bekommen? Ich weiß es, denn ich schreibe ja Bücher. Zur Zeit sitze ich gerade an einem Kriminalroman. Aber diesem Saftladen „Syndikat“ werde ich bestimmt nie beitreten.




Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents

OrinocoOrinocoOrinocoOrinocoOrinocoOrinocoOrinoco

Alexander von Humboldt schrieb 1865:

Wir blieben nur einen Tag in San Fernando de Atabapo, obgleich dieses Dorf mit seinen schönen Pihiguao-Palmen mit Pfirsichfrüchten uns ein köstlicher Aufenthalt schien. (…) Am 27. Mai kamen wir von San Fernando mit der raschen Strömung des Orinoco in nicht ganz sieben Stunden zum Einfluß des Rio Mataveni. Wir brachten die Nacht unter freiem Himmel unterhalb des Granitfelsens el castillito zu, der mitten aus dem Flusse aufsteigt und dessen Gestalt an den Mäusethurm im Rhein, Bingen gegenüber, erinnert.

Ich bin 1998 der Route des genialen Erforschers gefolgt, nur in umgekehrter Richtung. „El Castillito“ sehen die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser auf dem vierten Bild von oben – die Schilderungen Humboldts kann man immer noch als Reiseführer benutzen.

Ich bin damals von Puerto Ayacucho (wir fuhren mitten in der Nacht los; ich sitze da vor meiner Pension und warte – eines der wenigen Bilder, das meinen Rucksack zeigt) mit einem Lastwagen zum Orinoco gefahren (3. Bild von oben) und dann weiter mit einem kleinen Schiff bis San Fernando de Atabapo am Zusammenfluss von Orinoco, Rio Atabapo und Rio Guaviare (Bild ganz unten). Das gegenüberliegende Ufer ist schon Kolumbien.




Wissenschaftlich bewiesen: Medienkonsum macht dumm

Die Welt und alle anderen Medien beten es grad nach: „Forscher um Madeline Meier von der Duke University in Durham (Bundesstaat North Carolina) fanden in einer fast 40 Jahre andauernden Studie heraus, dass Hanfkonsum das zentrale Nervensystem unwiderruflich schädigen und den Intelligenzquotienten (IQ) senken kann. Das berichten sie im US-Journal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ („Pnas„).“

Natürlich ist Welt Online zu dumm, einen Link auf den Original-Artikel zu setzen, genau so Spiegel Online.

Guckst du beim Deutschlandradio: „Die Intelligenzforschung ist eigentlich von jeher umstritten. Es gibt Intelligenzforschung etwa seit 100 Jahren. Das ist kurz eigentlich vor William Stern, mit seinem Intelligenzquotienten setzte das ein, und seitdem kann sich die Wissenschaft bisher nicht darüber einigen, wie man Intelligenz eigentlich genau definiert. Man hat zwar Intelligenztests, aber was diese Intelligenztests nun genau messen, das weiß keiner.“

Wissenschaftlich bewiesen ist auch, dass langandauernder Fernsehkonsum das zentrale Denksystem unwiderruflich schädigen und den Intelligenzquotienten (IQ) senken kann.