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Burkhard Schr�ders [Burks] Forum - f�r Kosmopoliten und Kaltduscher
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burks
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Anmeldungsdatum: 07.10.2002
Beiträge: 6757
Wohnort: Berlin-Neukoelln
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Verfasst am:
21.03.2004, 23:31 |
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| HAUSMITTEILUNG | | Aktuell | 21. März 2004 |
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| | | | DAS BILD DES TAGES | | Meine Großmutter Marie Elise Klang, 1947 | | |
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| HAUSMITTEILUNG OchsenblutVon Burkhard Schröder | | Vorsicht! Das ist kein journalistischer Artikel. Es geht um irrelevante private Dinge. Eine mögliche Überschrift wäre gewesen: ich weiß, was Burks in den letzten Tagen getrieben hat. Auf keinen Fall sinnfreie Wahlrituale einer großen Volkspartei verfolgt, die moderne und parteiunabhängige Menschen so kalt lassen wie ein Fahrrad, das in Holland umfällt. Oder die zahllosen Medienberichte über die Nummer Zwei der Al Kaida, die angeblich eingekreist oder gar gefangen sei.
Heute geht es um Ochsenblut. Der Autor hat bei einer sehr guten Freundin Dielen abgeschliffen, im Schweiße des Angesichts, der aber das gute Werk wert war. Ganz privat und nur aus Hobby stellte sich die Frage: warum heisst die eklige dunkelrote Fußbodenfarbe, mit der sich ein Heimwerker plagt, "Ochsenblut"? Eine kleine Googlei bringt überraschende Ergebnisse.
Selten genug - und zur Freude des Lyrikers - antwortet ein Gedicht:
"Aus Ziegenmilch und Ochsenblut, mit solch Gemisch ganz früher man Lasur zum Schutz von Holz gewann, Wie mir aus Büchern wohl bekannt, Die alter Technik hingewandt." Das hört sich zwar extrem ökologisch, aber wenig appetitlich an.
Für diese Farbe, auch "Schwedische Farbe" genannt, findet sich sogar ein Trittin-kompatibles Rezept. Die Ingredienzien, man glaubt es kaum, richtiges Ochsenblut - "können Sie über den Schlachthof beziehen" - sowie Nelkenöl, damit nichts verfault, dazu Sumpfkalk, eine Substanz, die sich gut für Fresken eignet. Michelangelo lässt grüßen.
Der Ochse bzw. sein Blut (kann es auch Rinderblut sein?) muss sogar für Weinpantschereien herhalten. Das zu Pulver zerriebene Ochsenblut dient als "Klärsubstanz" für Wein. Mit ihm "versetzen südeuropäische Produzenten ihre Rotweine, um ihnen mehr Farbe und Geschmeidigkeit zu verleihen." Igitt.
Sogar Bauwerke der alten deutschen Art bestehen aus Öko-Pampe, etwa der Zwinger in Goslar: der Mörtel ist aus Sand, Ochsenblut, Ziegenmilch und Quark. Dann doch lieber eine ebenso ökologisch korrekte Ersatzfarbe herstellen.
"Rezeptur: 200g Roggenmehl zu Mehlkleister kochen, 800g Erdfarbe (Oxidrot) + 150g Eisenvitriol in heißem Wasser anrühren und heiß in den Mehlkleister einrühren. Eine halbe Stunde kochen und umrühren. Zur Verbesserung der Farbe Zusatz von Tran oder Öl möglich."
Tran und Roggenmehlkleister auf Dielen? Da bekommt vermutlich jede moderne Schleifmaschine den Schluckauf. Unstrittig ist Ochsenblut hässlich und gehört abgeschliffen. Da das aber extrem anstrengend ist und der dreimalige Lackanstrick legalem Drogenmissbrauch ähnelt, muss der Autor (rotes verdrecktes T-Shirt) jetzt dringend ins Bett.....
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BURKS ONLINE 21.03.2004 Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des BurksVEB.
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